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Maimoiiides'
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Ueberselzt und erläutert
DS- EDUARD MAHLER
in Wien.
\\i<-ii 1881»
3Dr\iclc -13.33.31 "Verlang- -'roaa. -A.ä.sl5 ya.aa.to,
IX., Rögergasse 5.
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Vinn trnp noSn — I( i t. n nie S u t z u u g e II Ij e- t r e ft' d e r H e i 1 i g u n o* des X e u iii o ü d e s.— So nennt M a i m o u i d e s eine seiner l>eriihniten Abhandlungen, die uns in seinem grossen Werke ,,M i s c h n a li T h o r a li" erhalten sind. Die Ijezügliche Arbeit soll uns über das bei der Heiligung des Neumondes zu beobachtende Ritual belehren, welches die grosse Synode stets mit Sorgfalt und Strenge zu wahren hatte. Heutzutage, wo der Beginn der Monate nach cykl. Rechnung geregelt ist, hätte diese Arbeit zwar nur historisches Interesse, doch gewährt sie uns einen so tiefeu Einblick in das Wesen der jüdischen Zeitreclinung, dass es gewiss kein undankbares Unternehmen sein kann, diese Abhandlung in's Deutsche zu übersetzen. Chronologen und Astronomen, nicht minder die Philo- logen und Theologen, insbesondere die Hebraicisten werden — so hoffe ich — diese mit vielen Erläuterungen versehene Ueber- setzung sicherlich freudigst begrüsseu. Schon frülier einmal hatte ich mir diese Aufgabe gestellt, bin aber immer durcli anderweitige Arbeiten verhindert gewesen, sie auszuführen. Als ich nun die Correcturen für das IT. Heft meiner .,Clironolog. \'ergl.-Tabellen" besorgte, da kam ich auf den Gedanken, den ' h ronologisch en Theil des Maimonidischen K i d d u s c h !i a c h 0 d e s c h als Anhang in das Werk aufzunehmen, um so •leden in die Lage zu setzen, sich das Bild über die altjüdi- sche Zeitrechnung selber entwickeln zu können. Dies veran- iMSste mich dann, den ganzen Kiddusch hachodesch zu übersetzen und zu erläutern, und nachdem mein \'erleger Herr A. K a n t o in Wien, sieb boreif erklärte. Hon Druck inid Vcf-lML' tu i\hov-
nehmen, so wurde auch bald mit dem Drucke begonnen. Als Vorlage diente mir die Wiener Ausgabe von Mischnah Thorah vom Jahre 1835. Es fanden sich einige sinnstörende Druckfeh- ler vor, die ich wie möglich zu beheben trachtete.
Die Anordnung des Textes bot einige Schwierigkeiten. Ich wollte, dass der deutsche Text neben dem hebräischen parallel laufe ; doch stellten sich dem grosse technische Schwierigkeiten entgegen und so entschloss ich mich gemäss dem Käthe meines Verlegers für die hier befolgte Metjioie. Käme es zu einer 2. Auflage, so würde ich jedenfalls noch so manche Umänderung vor- nehmen. V 0 r a l 1 e m w ü r d e i c h i m li e b r ä i s c h e u '1^ e X t e eine s i n n e u t s p r e c h e n d e Inte r p u n k- t i 0 n e i n f ü h r e n. Auch die innerhalb der einzelnen Ab- schnitte vorgenommene Gruppirung müsste hie und da geändert werden. In der 1. Auflage glaubte ich aber gut zu thun, an der bisherigen Form der hebräischen Testirung festzuhalten.
Und so sende ich denn diese Arbeit mit dem Wunsche hinaus, dass sie sich baldigst einen grösseren Lesekreis erobern möge. — Der Kritik unterwerfe ich mich mit der ruhigen üeber- zeugung: „Meine Absicht war eine gute,"
Wien, im Juni 1889.
Dr. Ed. Maliler.
v^einen innigstge liebten Hltern
SALAMON MAHLER,
Rabbiner in Pressburg
KLARA MAHLER,
geb. Regner
als ein kleines Zeichen kindlicher Dankbarkeit liebevoll gewidmet.
Vom Verfasser.
I. Abschnitt.
1.) l>ie Moiiato des Jahres sind Moudiiionate: denn es heisst iu der Schritt: „Dies ist das (Janzopfer eines Monats /Air Zeit seiner Erneuerun«*.'* Auch wird hervorgehoben: Diese Erneu- erung sei Eucli der Anfang der Monate." Es erzählen die Weisen, IJott liabe dem Moses in einer prophetischen Erscheinung die (lestalt des Mondes gezeigt und ihm gesagt : so hasst du den Mond zu sehen um ilm heiligen zu können. Die Jaiire, die wir rechnen, sind ISonnenjahre, denn wir lesen in der Schrift : ,. heol>achtet den Monat der Fruchtreife.'*
2.) Der Ueberschuss eines Sonnenjahres über ein MondjaJir ist nahezu 11 Ta^e. Haben sicli diese üeberschüsse zu nahezu
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Zu I, j^ : Ueberall also, wo ein als Inbegriff eines Monates gebraucht uii.i. ist darunter ein Mondmonat zu verstehen.
^cnnn cnr. nhty. Maimonides will in icina einen nähern Hinweis auf die Erneuerung, also das Wiedererscheinen des Mondes erlvcnnen.
. . . c'irnn tTKi oaS nrn trinn. In dem Wörtclien nin liegt die Be- gründung der maimonidischen Auslegung. Demgemäss ist auch hier di«< Uebersetzung.
Zu 2, 3 : Das tropisidie Sonnonjahr, also das Zeitinterwall, inner- halb welchem die Sonne zu demselben Punkte der Ekliptik zurückkehrt, bat .S65 T., 5 St., 48\ 48": das Mondjahr zu 12 syuodischen Monaten (d. i. die Dauer von einem Neumond zum andern) liat 354 T., S St., 48', 38", so dasp in der That das Sonnenjahr um nahezu 11 Tage mehr hült, als das Mondjahr.
1
— 2 —
30 Tagen siiiuniirt, so fügt man dem Jahre 1 Monat mehr hin- zu, macht also das Jalir bestehend ans 13 Monaten und nennt es dann ein Schaltjahr, da es unthunlich ist, dass das Jahr aus 12 Monaten und einigen Tagen bestehe, denn es heisst : „unter den Monaten des Jahres/' was darauf hindeutet, dass man zum Jahre Monate und nicht auch Tage zu zählen hat.
3. Der Mond wird verdunkelt in jedem Monate und wird nahezu 2 Tage nicht gesehen, ungefähr 1 Tag vor der Con- junction und ungefähr 1 Tag nach der Conjunction. Er wird wieder gesehen gegen Abend im Westen : und die Nacht, in der er wieder gesehen wird, n^jchdem er verborgen war, ist der An- fang des Monates. Von da ab zählt man 29 Tage, und wenn in der 30. Nacht der Mond wieder gesehen wird, so ist der 30. Tag der 1. Tag des neuen Monates: wird er aber nicht gesehen, so ist erst der 31. Tag der 1. Tag des neuen Monates, während der 30. Tag noch dem alten Monate angehört, unbekümmert darum, ob der Mond in der Nacht zum 31. Tage gesehen wor- den ist oder nicht, denn ein Mondmonat h^t nicht mehr als 30 Tage.
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Zu 3, ^: Die Zeit von einem Neumonde zum andern oder der svno- 4isehe Monat hält 29 T., 12 St., 44', 3", dalior kommt es,- dass man vor Allem vom Neumonde ab 29 Tage zählt.
4. Ein Monat, der nur 20 Tu^e liat iiiiil in dessen 30. Narcht •vier Mond wieder «icselien wird, iieisst ein ni a n jp^ e 1 li Ji f t e r Monat. Wird aber d(H' Mond nicht «i^eselien und hat also der abgehiufene Monat 30 Tage, so heisst dieser ein intercalirter oder voller Monat, und ein Neumond, der in der 30. Nacht L^esehen wird, wird ein zur Zeit sichtbar gewordener Neumond genannt: wurde er aber in der 31. und nicht in der 30. Nacht gesehen, so heisst er ein in der eingesciiiiitc'ten Xacht siclit)>ar gewordener Neumond.
5. Das Sichtbarwerden des Neumondes ist nicht über- liefert worden allen Menschen, wie der Sabbath der Schöpfung, von dem ab jeder 6 Tage zu zählen weiss und den siebenten ruht, sondern nur dem hohen Gerichtshofe, damit dieser den N^eumond heilige und den Tag des l. Monatstages bestimme, denn wir lesen in der Schrift: „dieser Neumond sei euch . . ." und dies deutet darauf hin, dass dieses Kennzeichen euch über- liefert sei.
6. Die Mitglieder des Gerichtshofes berechnen nach Art der Astronomen die Orte der Gestirne und deren Bahnen, und for- schen und grübeln so lange, bis sie wissen, ob es möglich sei, dass der Mond zur Zeit d. i. in der 30. Nacht gesehen werde, oder ob dies unmöglich sei. Finden sie, dass es möglich ist, dass er gesehen werde, so setzen sie sich zusammen und warten
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auf Zeugeu den ganzen 30. Tag. Sind Zeugen gekommen und hat man dieselben befragt sowie ausgeforscht nach Vorschrift, sind ferners ihre Worte für ghmbwürdig gehalten worden, so heilige man ihn. Ist aber der Neumond nicht gesehen worden und sind keine Zeugen gekommen, so erachte man den 30. Tag als über- zählig und intercalire den Monat. Lehrt die Eechnung, dass es unmöglich sei, dass der iN^eumond gesehen werde, so setzt man sich am 30. Tage nicht zusammen und erwartet keine Zeugen: kommen aber Zeugen, so weiss man gewiss, dass es falsche Zeugen sind, oder dass es ihnen vorkam, die Gestalt des Mondes etwa aus Wolken hervortretend gesehen zu haben, aber keines- wegs den wahren Mond.
7. Es ist ein Gebot der Thorah, dass der Gerichtshof ergründe und erfahre, ob der Neumond werde gesehen werden oder nicht, und dass er die Zeugen befrage ehe er den Neumond heiligt. Hernach aber schicke er Boten aus, damit auch das. übrige Volk erfahre, an welchem Tage Bosch Chodesch gefeiert wird, damit es wisse, wann die Feiertage statthaben, denn es heisst in der Schrift : „dass ihr ausrufet die heiligen Zusammen- künfte" und auch: „beobachte diese Satzung wegen der Fest- tage".
8. Das Berechnen und Bestimmen der Monate sowie das Intercaliren der Jahre hat nur im heiligen Lande zu geschehen,
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Zu 8, n • K e b i a ist im Allgemeinen das Festsetzen des 1. Monatstages, im engeren Sinne jedoch ist es ein aus 3 Buchstaben
\^ejiii OS heisst in der Schrift: ,,Von Ziou ^e\w, aus JiChn^ und das Wort Gottes von Jerusalem", (iah es aber einen Mann, der reich an Wissen und eine massgebende Stütze war im heiligen l-.ande. und or ^in«r ausserhalb des Landes ohne einen ihm eben- bürtitron zurückzulassen, so berechne und bestimme er die Monate und iutercalire die Jahre auch noch ausserhalb des h. Tiandes; erfährt er aber, dass dies bereits im h. Lande durch einen ihm ebenbürtigen wenn auch nicht grösseren Gelehrten geschehen ist, so ist es ihm strenge verboten die Kebia sowohl, als auch den Ibbur ausserhalb des h. Ijandes vorzunehmen. Hat er es aber gethan, so gilt es nicht.
II. Abschnitt.
1. Zur Zeugenschaft bezüglich des Neumondes werden nur zwei rechtschaffene Männer zugelassen, welche einer Zeugen- schaft überhaupt fähig sind, aber Frauen und Knechte können gleicli den übrigen einer Zeugenschaft unfähigen nicht als Zeugen zugelassen werden. Auch Vater und Sohn mögen, wenn sie den Xeumond sehen, zum Gerichtshof gehen behufs Zeugenaussage,
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/usarainongesctztep Wort, <l;is im jiidiscluMi Kuieiitlurium von folgendc^r Be- dcuttiiig ist: der 1. Buchstabe hestiinmt den Wocdientag des 1. Thiscjhri, der letzte Buchstiilx^ hestiinint den Wochentag des 1. Nisan und der mittlere Buchstabe die (Jattung <les Jahres. Ibb.ur, so nennt man das Schalten.
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nicht aber als ob die Zeu^enschaft bezüglich des Neuro ondes; auch unter Verwandten eine correcte wäre, sondern blos des- halb, weil Einer von ihnen als zur Zeugenschaft unfähig befun- den werden könnte, weil er ein Eäuber ist oder irgend etwas. an sich hat, was ihn als unzulässig zur Zeugenaussage macht, so vereinige nian dann den Zweiten mit einem andern und lasse von ihnen den Neumond bezeugen. Und jeder, der nacli Aus- sage der Schriftgelehrten zur Zeugenschaft für unwürdig erklärt wird, ist, selbst wenn er nach den Satzungen der Thorah hiezu befähigt ist, der Zeugenaussage behufs einer Neumondbestim- mung unfähig.
2. Es ist Vorschrift der Thorah, dass man nicht zu streng verfahre bei der Zeugenaufnahme des Neumondes, so dass der Neumond selbst dann geheiligt bleibt, wenn man ihn geheiligt hat auf Grund einer Zeugenaussage und man sich nachher ver- früht lindet durch dieses Zeugniss. Darum hat man auch anfangs das Bezeugen des Neumondes von Jedem entgegengenommen, denn Jedermann steht im ßufe der Ehrlichkeit, bis nicht bekannt wird, dass er dessen unwürdig ist. Als aber die Api- koräer der Sache hindernd in den Weg traten und Leute mietheten, die angaben die Mondsichel gesehen zu haben, während sie dieselbe nicht gesehen hatten, traf man die Verordnung, das» der Gerichtshof die Neumondsbezeugung von Niemandem entgegen nehme, als von Zeugen, die der Gerichtshof kennt, dass sie ehrlick sind ; diese hat er zu befragen und auszuforschen.
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■'. Kennt aber (hir (iorichtsliof nicht die Zeuo;eii, welche die Mondsichel ^^eseheu haben, so müssen die Einwohner der Stadt, in welcher diese gesehen wurde, mit jenen Zeugen andere mitschicken, welche sie beim Gerichtshöfe einführen und deren Ehrlichkeit darlea-en : erst hernaeh n(*hrn(^ man den Zen^^on ihr Bekenntniss al».
4. Per Cierichtshof berecline nach den iieliren der Astro- nomie, ob die Mondsichel, wenn sie in diesem Monate gesellen wird, nördlich oder südlieh von der Sonne, breit oder schmal sein werde und wie die Spitzen ihrer Hörner geneigt sein wer- den. Kommen dann Zeugen, so frage man sie: „Wie habt ihr die Mondsichel gesehen,^ im Norden oder im Süden ? Wie waren ihre Hörner geneigt? Wie gross w^ar ihre scheinbare Höhe und wie gross ihre Breite ?" Findet man ihre Worte übereinstimmend mit dem, was die Jieclmung ergab, so nehme man sie als Zeugen auf: werden aber ihre Aussagen als nicht übereinstimmend mit der ßechnung befunden, so nehme man sie nicht auf.
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Zu 4, "7: Die Bewegung des Mondes ist si-lir gropson Aenderungen uiiterworf«'!!, und die Berechnung derselben war stets eines der schwierigsten Probleme der Astronomie und ist es noch heutzutage.
naiiia ik trccn pDS3 n^n ck Eigentlich ol> nördlich oder südlich der Ekliptik (sch«^inbare Bahn der Sonne.) Die Mon<lbahn ist nämlich gegen die Ekliptik geneigt ; die Neigung betrügt im Mittel ö", S', 49". Zweimal in jp(l<'in Moiintr betindet sich ;iit"r 'Iit >Ionil in »b-r Kkliittik. nämlich ilorT.
5. Sagen die Zeugen, dass sie die Mondsichel gesehen haben im Wasser oder hinter den Wolken, oder zum Theil am Himmel und zum Theil hinter Wolken, so ist dies nicht als ein Sehen zu betrachten, und man darf nicht auf Grund einer solchen Beobachtung den Neumond heiligen. Sagt einer der Zeugen, ich sah ihn mit meinen Augen ungefähr 2 Höhen hoch, und der andere meint, dass er 3 Höhen hoch gewesen wäre, so kann man diese zu Zeugen vereinen. Sagt aber der Eine, er habe ihn 3 Höhen hoch gesehen, während der Andere von 5 Höhen spricht, so darf mau sie nicht vereinen, aber man vereine einen von ihnen mit einem zweiten, der so bezeugt wie er, oder nach dessen Aussage sich nur 1 Höhe als Differenz ergibt.
6. Sagen die Zeugen, wir haben die Mondsichel gesehen, aber ohne Bedacht zu haben auf eine Zeugenaussage, und als wir uns dessen erinnerten und uns bestrebten sie zu sehen wegen einer Zeugenaussage, da sahen wir sie nicht wieder, so hat diese Aus- sage keine Giltigkeit, und man darf nicht hierauf gründend den Neumond heiligen, denn es könnten sich Wolken verbunden und dem Monde ähnlich gesehen haben, die dann verschwunden sind. Sagen die Zeugen, wir haben den Mond gesehen am 29. Tage morgens in östlicher Himmelsgegend vor Sonnenaufgang, und haben ihn wieder gesehen am Abend auf dem westlichen Him-
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wo die Moüdbakn die Ekliptik seimeidet. Mau nennt diese Punkte die Knoten. In dem einen geht der Mond über die Ekliptik nach Norden, in dem andern nnter dieselbe nach Süden.
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inel in der Naclit zum 'U). Tage, so sind sie beglaubigt und man heilige den Neumond auf (rrund einer solchen Beobachtung, denn die Zeugen beobachteten zur Zeit. Aber auf eine Beobachtung, derzu folge die Zeugen sagen, dass sie den Mond nur morgens gesehen haben, wird nichts gegeben, denn wir sind nicht ver- pflichtet des Morgens zu beobachten und so waren es sicherlich Wolken, die sich verknüpften und den Zeugen wie der Mond f^rschienen. Und ebenso sind wieder jene Zeugen, welche den Mond zur Zeit gesehen uud in der Nacht zum 31. Tage nicht gesehen haben, beglaubigt, da wir uui- in der Nacht zum 30. Tage zu beobachten verpflichtet sind.
7. Wie geschieht die Zeugcuniitualime betreff des Neu- mondes ? Jeder, der würdig ist zu bezeugen, dass er den Mond gesehen habe, komme zum Gerichtshof. Der Gerichtshof führt sie alle auf einen Ort und bereitet ihnen grosse Mahlzeiten, damit sich das Volk zu kommen gewöhne. Denjenigen, der zuerst gekommen ist, prüfe man zuerst, nach den gegebenen Vor- .schriften : lindet man seine Aussage adäquat der Rechnung, so führe man seinen Genossen vor, und sind die Aussagen beider übereinstimmend, so gilt deren Zeugenaussage. Aber auch die Uebrigen befrage man bezüglich der Hauptmomente, nicht etwa deshalb, weil man ihrer benöthigt. sondern nur damit die Leute sich nicht unnöthigerweise ermüden und sich zu kommen ge- wöhnen.
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8. Nachdem die Zeugenaussage als giitig erklärt worden^ erliebt sich der Vorsitzende des Gerichtshofes und sagt: „er sei geheiligt!" worauf das ganze Volk nach ihm einstimmt: „er sei geheiligt, er sei geheiligt!" Sowohl zur Berechnung als auch zur Heiligung des Neumondes ist mindestens ein Dreirichtercollegium erforderlich. Auch heiligt man nur einen Neumond, der zur Zeit gesehen wurde, und heiligt ihn nur am Tage; hat man ihn aber in der Nacht geheiligt, so gilt es nicht. Und selbst wenn die Mitglieder des Gerichtshofes und alles Volk den Neunjond gese- hen haben, der Gerichtshof aber nicht eher ausgerufen hat: „er sei geheiligt," bis die Nacht zum 31. Tage hereingebrochen war, oder das Ausforscheu der Zeugen so lange dauerte, dass der Gerichtshof nicht früher ausrufen konnte: „er sei geheiligt" bis die Nacht zum 31. Tage hereingebrochen war, so kann man den Neumond nicht mehr Jieiligen und der betreffende Monat wird intercalirt d. h. erst der 31. Tag ist der erste Tag des neuen Monates, wiewohl die Mondsichel in der Nacht zum 30. Tage gesehen wurde, denn nicht das Sehen der Mondsichel bestimmt den Neumondstag, sondern der Ausspruch des Gerichtshofes, der da lautet : „er sei geheiligt !"
9. Hat der Gerichtshof selber den Mond gesehen am Ende des 29. Tages, zur Zeit, da noch keine Sterne der 30. Nacht her- vorgekommen waren, so rufe er: „er sei geheiligt!", denn es ist noch Tag. Sehen aber die Mitglieder des Gerichtshofes den
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Is'cuhkuhI in der .*iO. Xaclit. narlidem schon 2 Sterne hervor- gokonuneu, so gehen Taga darauf zwei der Richter zu einem dritten und legen vor diesem als 2 Zeugen ihre Aussagen nieder, worauf dann der dritte Eichter den Neumond geheiligt erklärt. 10. Sobald der Gerichtshof den Neumond geheiligt hat, sei es aus V'ersehen, sei es durch Irreführung, sei es aus Vorsatz, so bleibt er geheiligt, und Alles ist verpflichtet die Fest- und 1' eiertage nacli dem Tage anzuordnen,, an welchem sie den Neu- mond geheiligt liaben. Und wenn man auch weiss, dass sich der (lerichtshot geirrt liat, ist man verpflichtet sich auf ihn zu stützen, denn nur diesem ist die Sache überantwortet worden ; und .feder, dem das Beobachten der Feste anbefohlen wurde, ist verpflichtet, sich auf den Gerichtshof zu stützen, denn es heisst in der Schrift: „dies sind die Feste des Ewigen^ die ihr aus- rufen sollt mit ihnen um sie zu dieser Zeit feiern zu können".
III. Abschnitt.
J. Zeugen, welche den Neumond gesehen haben, müssen, wenn die Entfernung zwischen ihnen und dem Orte des Gerichts- hofes nur eine Nacht- und eine Tagreise ist, hingehen und ihre Zeugenschaft ablegen ; ist aber die Entfernung grösser, so brauchen sie nicht zu gehen, denn ihre Zeugenschaft nützt nicht nach dem :^0. Tage, da dann der Monat bereits intercalirt ist.
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2. Zeugen, Avelclie den Neumond gesehen haben, müssen selbst am Sabbath wegen ihrer Zeugenschaft zum Gerichtshofe gehen, denn es heisst in der Schrift : „die ihr ausrufen sollt, um sie zur Zeit feiern zu können". Und allerorts, wo es heisst m 0 e d, d. i. festgesetzte Zeit, mag man darob den Sab- bath verletzen. J)arum darf man auch nur wegen des Neumondes Nisan und wegen des Neumondes Thischi'i den Sabbath ent- weihen, denn nur in diesen Monaten hat man Festtage anzu- ordnen. Zur Zeit aber, da noch der heilige Tempel stand, konnte man aller Neumonde halber den Sabbath entweihen und zwar wegen des allmonatlich darzubringenden Musaph-Opfers, welches die Sabbathheiligung umstosst.
3. So wie die Zeugen, welche den Neumond gesehen haben, den Sabbath entweihen können, so können dies auch jene thun, welche sie beim Gerichtshofe vorführen, im Falle dieser die Zeugen nicht kennt. Und wenn es auch nur ein Zeuge war, welcher die Zeugen dem Gerichtshofe vorführen soll, so gehe er mit diesen und entweihe den Sabbath, denn möglicherweise trifft er noch Einen, so kann er sich mit ihm vereinen.
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Zu 2, ^: Am Sabbath hat man sonst darauf zu achten, wo und wie weit man gehen darf. (Siehe Näheres in den rituellen Gesetzen über an»jr = Brub), wegen der Zeugenschaft am Neumondstage darf aber der Sabbath entweiht werden. ^
Zu 3, :i ^ Siehe Abschnitt II, Punkt. 3
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1. War der Zeuge, welclKT den Neumond am Sabliath- abeiule gesellen hat. krank, so führe man ihn auf einen Ksel und eventuell auch im Hette zum Cierichtsliofe. l^auert ihnen Jemand auf dem Wege auf, so mögen sie Watfen mit sich füh- ren : und ist der Weg entfernt, so mögen sie Speisevorrath mit sich nehmen. Aber selbst wenn sie die Mondsichel so gross sehen, dass sie jedem sichtbar wird, so dürfen sie nicht sagen : „so wie wir den Moiid gesehen haben, haben ihn auch andere ge- sehen, es ist also nicht nöthig den Sabbath zu entweihen", sondern Jeder, der den Neumond gesehen hat und würdig ist zur Zeugenschaft, hat die IMiicht den Sabbath zu entweihen und /AI gehen um seine Zeugenaussage zu macheu, subald zwischen ilim und dem Orte des < Jori'^litshofes nicht jnehr als eine Xacht- uud eine Tagreise ist.
5. Anftmgs empling mau die Zeugen den ganzen 30. Tag. Einmal aber verspäteten sich die Zeugen sehr und kamen nicht bis zur Zeit des letzten Abendopfers, da ward man im heil. Tempel irre und wusste nicht, was zu tliun sei ; soll man das zwischen den beiden Abenden darzubringende Ganzopfer voll- führen, so ist's ja möglich, dass die Zeugen kommen, und es ist
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Zn 5, n: c»2iyn p2. Dies war die Zeit, da man das Passahlarani sehlac'hteii und da« tägliche Abendopfer bringen niussto. lieber diese Tages- /.tfit waren die späteren Juden keineswegs einig. Die Kinen naiimen hiefür die Zeit zwischen Sonnenuntergang und der vollkommenen Dunkelheit, während andere die Zeit zwischen der 9. u. 11. Tagesstunde darunter verstanden.
Das Musajdiopfer war das an den Sabbath-, Fest- und Keumondstagen ausser den üblichen täglichen Opfern darzubringende Zusatzopfer. (Siehe Numeri Cap. XXVII u. Cap. XXXIX.)
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doch völlig untliunlich. dass man das Musaph-Opfer des Tages darbringe nach dem besttändigen Opfer der beiden Abende. Da- her verordnete der hohe Gerichtshof, dass man die Zeugen nur bis zum Minchah-Opfer empfangen soll, damit noch Zeit sei 'das Musaph-Opfer und das beständige Opfer der beiden Abende, sammt deren Trankopfer am Tage darzubringen.
6. War aber die Zeit des Minchah da und waren keine Zeugen gekommen, so brachte man das ständige Opfer der bei- den Abende dar; kamen nun Zeugen nach der Minchahzeit, so erklärte man noch selbigen Tag als auch den folgenden Tag für heilig, brachte aber nur am folgenden Tage das Musaph- Dpfer dar, weil man nach Minchah nicht mehr geheiligt hat. ]!^ach der Zerstörung des Tempels traf Eabbi Jochanan ben ^acKai und sein Gerichtshof die Verordnung, dass man wieder den ganzen Tag die Zeugen empftmgen könne. Und selbst wenn die Zeugen am Ende des 30. Tages nahe zu Sonnenuntergang kamen, nahm man ihre Zeugenaussage entgegen und heiligte den 30. Tag allein.
7. Wenn der Gerichtshof den Monat schalten musste, weil den ganzen 30. Tag keine Zeugen gekommen waren, so zogen die Mitglieder desselben auf einen bestimmten Ort und hielten daselbst am 31. Tag, welcher der 1. Tag des neuen Monates ist, ein Mahl. Sie zogen aber nicht des Xachts dahin, sondern in
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- IT) —
•der Dämm er uu^- vor 8oiineuautgaug ; es zogen zu diesem Mnhle uie wolliger als 10, und es wurde dabei nichts anderes uuf- getraireu, als IJrod. Fisciie und Hülsenfrüchte. Dies assen sie zur Mahlzeit und dies ist das PHichtmahl vom Intercaliren des ^lonates, das allerorts erwähnt ist.
8. Anfangs, als der Gerichtshof den Neumond heiligte, machte man Feuer an auf den Gipfeln der Berge, damit die Entfernteren es erfahren. Als aber auch die Heiden Feuer machten, um das Volk irre zu führen, verordnete man, dass Bo- ten ausgeschickt werden, die dem Gros der Bevölkerung die Neumondsheiligung bericliten sollen. Und diese Sendboten dürfen weder den Feiertag noch den Versöhnungstag, geschweige denn den Sabbath entweihen, denn man darf den Sabbath nur ent- weihen, damit man den Neumond heiligen, nicht aber, dass man ilm halten könne.
9. An 6 Neumonden hatte man Boten ausgeschickt, und zwar : im Nisan wegen des Passah- Festes, im Ab wegen des Fasttages, im Elul wegen Eosch-Haschanah, damit jene, welche am 30. Elul warteten, um die Heiligung des 30. Tages durch den Gerichtshof in Erfahrung zu bringen, diesen Tag allein heiligen können : wird ihnen dies nicht bekannt, so halten sie den 30. Tag und auch den 31. Tag als heilig, bis zu ihnen die Boten
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des TJiiscIiri kommen. Ferner schickt man Boten aus im Thischri wcjg^en Anordnung der Festtage, im Kislev wegen Chanukkali und im Adar wegen Purim. Zur Zeit, als noch der Tempel stand, gingen auch im Ijar Boten aus wegen Pesach katan.
10. Die Boten des Nisan und die des Thischri gehen ab am Neumondstage nach Sonnenaufgang, nachdem sie vom Gerichts- hofe gehört haben, dass der Neumond geheiligt wurde. Hat aber der Gerichtshof die Heiligung schon am Ende des 29. Tages ausgesprochen und haben die Boten diese Heiligung vom Gerichtshofe vernommen, so gehen sie noch selbigen Abend ab. Die Boten der übrigen der genannten 6 Monate pflegen fortzu- gehen am Abend, nachdem der Mond gesehen worden, wiewohl der Gerichtshof bis dahin noch nicht die Heiligung ausgespro- chen hat. Sobald die Mondsichel gesehen wurde, gehen sie ab, denn am folgenden Tage wird der Gerichtshof sicherlich die Heiligung vornehmen.
11. Allerorts, wohin die Boten kamen, wurde nur 1 Fest- tag gefeiert, wie dies Vorschrift der Thorah ist; an entfern- teren Orten, wohin die Boten nicht gelangen konnten, feierte man 2 Tage, weil man nicht wusste, auf welchen Tag der Ge- richtshof den Neumond festgesetzt hatte.
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Zu 9, J3 : Pesaeh katan oder aiieli Pesacli scheiii, das jene feierten, die wegen Unreinheit oder wegen Reisen gehindert waren, das Passahfest am ]5. Nisan zu feiern ; es dauerte nur 1 Tas;.
IJ. Ks j!;al> Oitsrlijifteii, zu deiicu wohl dio JJoteu des NisaiK iiUoY nicht dio dpvS Thischri gelauj^t waron und da galt dit' Vorschrift, dass man Passah nur 1 Tng feiere, nachdem die Hoteu rechtzeitio; eingetroffen waren und man sonach wusste, auf welchen Tag Uosch Chodesch festgesetzt worden w ar : dagegen feierte man die Festtage von JSuccoth 2 Tage, weil die Boten nicht rechtzeitig gekommen waren. Damit nun kein Unterschied ei in der Feier der einzelnen Feste, verordneten die Weisen, lass überall, wohin die Boten des Thiscliri nicht zu rechter Zeit gekommen waren. j<'(1<'s Vo^^i und soo-.-n- das Wochentest 2 Tage gefeiert werde.
13. Zwischen der Dauer der JSendung der Nisan-Boten und jener der Thiscliri-Boten ist eine Differenz von 2 Tagen, denn die Boten des Thiscliri sind am 1. Thischri wegen des Feier- tages und am H). Thischri wegen des Versöhnungstages nicht fortgegangen.
14. Es niiisheu nicht 2 Boten sein, auch ein einzelner wird heg laubigt. Auch miiss es kein Bote sein, sondern w^enn irgend •lemand aus dem V^olke, der seines Weges kommt, sagt: „ich
pp':a vn n*^i jd^: ^mSr dh^Ss pr'Jö vntr? möipo ^' (.r ^*^:n '^n^ ins dv noD wvr ^^"l jnn jai ntrn m^h^ \nh -^v nit^ er irrn rin trNn V2p: dv n^ \sn "wri pniStr .jn^
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Zu 12, 3^: Nähere« über nns*' -i-'h«' in li m n li;ui m's Znsät/.( /i>\li; WA VI I ...," i'^'-^f <-^f»
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liabe vom Gerichtsliofe gehört, dass er den Neumond an diesem oder Jenem Tage geheiligt liat", so ist er beglaubigt, und man richte die Festtage nach seinem Ausspruche ein, denn dies ist ja eine Sache, die bekannt werden soll und somit ist auch 1 ehrenhafter Zeuge beglaubigt.
15. Wenn die Mitglieder des Gerichtshofes den ganzen 30. Tag versammelt waren ohne dass Zeugen kamen, und Tags darauf in der Dämmerung aufgebrochen sind um den Monat zu schalten, nach Art, wie dies oben erklärt wurde,nach 4 oder 5 Tagen aber ans der Ferne Zeugen kommen, welche angeben, den Neumond zur Zeit, d. i. in der 30. Nacht gesehen zu haben, so nehme man sie in ein strenges Verhör, belästige sie sehr mit Fragen, ermüde sie mit Prüfungen und verfahre mit grösster Genauigkeit beim Ablegen des Zeugnisses, und der Gerichtshof bestrebe sich diesen Monat nicht mehr heiligen zu müssen, nach- dem der Euf ausgegangen ist, dass er ein geschalteter sei.
16. Bestehen abef die Zeugen bei ihrer Aussage und wird dieselbe für correct befunden, sind die Zeugen bekannte und ver- ständige Männer, ist ferners die Zeugenaufnahme nach Vorschrift erfolgt, so heilige man den Monat und zähle den neuen Monat vom 30. Tage ab, nachdem der Mond in dessen Nacht gewiss ■gesehen wurde.
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17. Findet os al>er der (i(U'iclitshof für iiotli wendig, diesfi« Mouat geschaltet zu lassen, wie er es war, bevor diese Zeugen kamen, so lasse man ihn geschaltet, denn man kann im Bedurf- t'alle den Monat intercaliren. Ks gibt aber grosse (Jelehrte, welch(3 dies bestreiten und der Ansicht sind, dass man nicht nach Be- darf einschalten kann, sondern wenn Zeugen kommen, müsse injiii den Monat heiligen und die Zeugen nicht ermüden.
18. Mir scheint aber, dass die Gelehrten bezüglich dieser Angelegenheit nur bei den übrigen Monaten, nicht aber l>ei Nisan und Thischri streiten, oder bei den Xisan- und Thischri-Zeugeu, welche gekommen sind, nachdem die Festtage schon vorüber waren, wo also schon alles geschehen ist. was geschehen hätte sollen und die Zeit der Opfer- und Feiertage abgelaufen war ; wenn aber die Zeugen im Xisan und Thischri vor Mitte des Monates kommen, so nimmt man ihre Zeugenaussage entgegen und belästigt sie gar nicht, denn man übe nie einen JJruck aus aut Zeugen, welche bekennen den Xeumond zur Zeit gesehen zu haben, um den alten Monat intercaliren zu können.
19. Aber mau übe einen Druck aus auf Zeugen, deren Aus- sage vereitelt wurde, denn nachdem es eine Schande ist, dass die Zeugenaussage keine Giltigkeit hat und der Monat sonach ireschaltet werde, nehme man sie in ein strenges Verhör, damit
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die Aussage gelte und der Neumond festgestellt werde zur Zeit. Und ebenso wenn Zeugen kommen, um die Zeugenaussagen jener, welche die Mondsichel zur Zeit gesehen haben, zu stören, bevor der Gerichtshof die Heiligung ausgesprochen, wirke man so lange auf sie ein, bis die Störung unhaltbar ist und heilige den Monat zur Zeit.
IV. Abschnitt.
1. Ein Schaltjahr ist ein Jahr, dem man einen Monat hin- zugefügt hat. Man schaltet immer nur den Adar und macht im selbigen Jahre 2 Adar, einen 1. Adar und einen 2. Adar. Und diese Schaltung geschieht wegen der Zeit der Fruchtreife, da- mit das Passahfest um diese Zeit statthaben könne, denn es heisst in der Schrift: „beobachte den Monat der Fruchtreife", und dies deutet an, dass diecer Monat immer zur Zeit der Fruchtreife sei. Würde man aber diese Schaltung nicht vor- nehmen, so liele das Passahfest einmal in den Sommer und ein- mal in den Spätherbst.
2. Auf 3 Kennzeichen hin schaltet man das Jahr, sie sind r Thekuphah, Abib und Reife der Baumfrüchte. Es hat dies also zu geschehen : Der Gerichtshof jjerechnet die Thekuphah Nisan ; fällt diese auf den 16. Nisan oder noch später, so schaltet man
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das .laln iiml macht den Nisau zu eiuein 2. Adar, damit das Passahtest, statthalx^ zur Zeit des Abib, d. i. der Feldfrucht- reife. Und auf dieses Keunzeicheu stützt man sich und intercalirt darnach das .lahr. ohne sich um die übrigen Merkmah'- zu kümmern.
3. Sieht wieder der Gericlitshof, dass die b'eldfrüchte bisher noch nicht gereift sind und auch die 15aumfrüchte. die zur Passahzeit zu wachsen pflegen, noch nicht gewachsen sind, so stütze man sich auf diese 2 Kennzeichen und schalte das »lahr, auch wenn die Thekuphah Nisan vor dem 16, fiele, da- mit die Feldfrucht reif sei. um am 16. Nisan das Omer-Opfer bringen zu können, und auch die Baiimfrüchte gehörig wachsen sollen zur Zeit des Abib.
4. Auf 3 Landstriche stützte man sich wegen der Feld- Iruchtreife : auf Judäa, auf das transjordanische Land und auf (laliläa. War in zweien dieser Länder die Zeit des Abib gekom- men, in dem dritten aber nicht, so schaltet man nicht : war aber nur in einem dieser drei Länder die Zeit des Abib da. so schaltete man. wenn die Baumfrüchte bisher noch nicht gewach- sen waren. Dies sind nun die Hauptursachen, um derentwillen man die Jahre einschaltet, damit sie sich mit dem Sonnenjahre ausgleichen.
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5, Es gibt aber noch andere Gründe, iiin derentwillen der Gerichtshof die Jahre nach Bedarf intercalirte, und diese sind :
1) wenn die Wege schlecht waren, so dass das Volk nicht nach Jerusalem ziehen konnte, so schaltete man das Jahr, damit die- Eegen inzwischen aufhören und man die Wege herrichte ;
2) wenn die Dämme niedergerissen waren und die Ströme aus- gegossen hatten, so dass das Volk zurückbleiben musste, wenn es