This is a digital copy of a book that was preserved for generations on library shelves before it was carefully scanned by Google as part of a project to make the world’s books discoverable online.
It has survived long enough for the copyright to expire and the book to enter the public domain. A public domain book is one that was never subject to copyright or whose legal copyright term has expired. Whether a book is in the public domain may vary country to country. Public domain books are our gateways to {he past, representing a wealth of history, culture and knowledge that’s often difficult to discover.
Marks, notations and other marginalia present in the original volume will appear in this file - a reminder of this book’s long journey from the publisher to a library and finally to you.
Usage guidelines Google is proud to partner with libraries to digitize public domain materials and make them widely accessible. Public domain books belong to the
public and we are merely their custodians. Nevertheless, this work is expensive, so in order to keep providing this resource, we have taken steps to prevent abuse by commercial parties, including placing technical restrictions on automated querying.
‘We also ask that you:
+ Make non-commercial use of the files We designed Google Book Search for use by individual personal, non-commercial purposes.
and we request that you use these files for
+ Refrain from automated querying Do not send automated queries of any sort to Google’s system: If you are conducting research on machine translation, optical character recognition or other areas where access to a large amount of text is helpful, please contact us. We encourage the use of public domain materials for these purposes and may be able to help.
+ Maintain attribution The Google “watermark” you see on each file is essential for informing people about this project and helping them find additional materials through Google Book Search. Please do not remove it.
+ Keep it legal Whatever your use, remember that you are responsible for ensuring that what you are doing is legal. Do not assume that just because we believe a book is in the public domain for users in the United States, that the work is also in the public domain for users in other countries. Whether a book is still in copyright varies from country to country, and we can’t offer guidance on whether any specific use of any specific book is allowed. Please do not assume that a book’s appearance in Google Book Search means it can be used in any manner anywhere in the world. Copyright infringement liability can be quite severe.
About Google Book Search
Google’s mission is to organize the world’s information and to make it universally accessible and useful. Google Book Search helps readers discover the world’s books while helping authors and publishers reach new audiences. You can search through the full text of this book on the web alkttp: /7sooks. google. com/]
Über dieses Buch
Dies ist ein digitales Exemplar eines Buches, das seit Generationen in den Regalen der Bibliotheken aufbewahrt wurde, bevor es von Google im Rahmen eines Projekts, mit dem die Bücher dieser Welt online verfügbar gemacht werden sollen, sorgfältig gescannt wurde.
Das Buch hat das Urheberrecht überdauert und kann nun öffentlich zugänglich gemacht werden. Ein öffentlich zugängliches Buch ist ein Buch, das niemals Urheberrechten unterlag oder bei dem die Schutzfrist des Urheberrechts abgelaufen ist. Ob ein Buch öffentlich zugänglich ist, kann von Land zu Land unterschiedlich sein. Öffentlich zugängliche Bücher sind unser Tor zur Vergangenheit und stellen ein geschichtliches, kulturelles und wissenschaftliches Vermögen dar, das häufig nur schwierig zu entdecken ist.
Gebrauchsspuren, Anmerkungen und andere Randbemerkungen, die im Originalband enthalten sind, finden sich auch in dieser Datei — eine Erin- nerung an die lange Reise, die das Buch vom Verleger zu einer Bibliothek und weiter zu Ihnen hinter sich gebracht hat.
Nutzungsrichtlinien
Google ist stolz, mit Bibliotheken in partnerschaftlicher Zusammenarbeit öffentlich zugängliches Material zu digitalisieren und einer breiten Masse zugänglich zu machen. Öffentlich zugängliche Bücher gehören der Öffentlichkeit, und wir sind nur ihre Hüter. Nichtsdestotrotz ist diese Arbeit kostspielig. Um diese Ressource weiterhin zur Verfügung stellen zu können, haben wir Schritte unternommen, um den Missbrauch durch kommerzielle Parteien zu verhindern. Dazu gehören technische Einschränkungen für automatisierte Abfragen.
Wir bitten Sie um Einhaltung folgender Richtlinien:
+ Nutzung der Dateien zu nichtkommerziellen Zwecken Wir haben Google Buchsuche für Endanwender konzipiert und möchten, dass Sie diese Dateien nur für persönliche, nichtkommerzielle Zwecke verwenden.
+ Keine automatisierten Abfragen Senden Sie keine automatisierten Abfragen irgendwelcher Art an das Google-System. Wenn Sie Recherchen über maschinelle Übersetzung, optische Zeichenerkennung oder andere Bereiche durchführen, in denen der Zugang zu Text in großen Mengen nützlich ist, wenden Sie sich bitte an uns. Wir fördern die Nutzung des öffentlich zugänglichen Materials für diese Zwecke und können Ihnen unter Umständen helfen.
+ Beibehaltung von Google-Markenelementen Das "Wasserzeichen" von Google, das Sie in jeder Datei finden, ist wichtig zur Information über dieses Projekt und hilft den Anwendern weiteres Material über Google Buchsuche zu finden. Bitte entfernen Sie das Wasserzeichen nicht.
+ Bewegen Sie sich innerhalb der Legalität Unabhängig von Ihrem Verwendungszweck müssen Sie sich Ihrer Verantwortung bewusst sein, sicherzustellen, dass Ihre Nutzung legal ist. Gehen Sie nicht davon aus, dass ein Buch, das nach unserem Dafürhalten für Nutzer in den USA öffentlich zugänglich ist, auch für Nutzer in anderen Ländern öffentlich zugänglich ist. Ob ein Buch noch dem Urheberrecht unterliegt, ist von Land zu Land verschieden. Wir können keine Beratung leisten, ob eine bestimmte Nutzung eines bestimmten Buches gesetzlich zulässig ist. Gehen Sie nicht davon aus, dass das Erscheinen eines Buchs in Google Buchsuche bedeutet, dass es in jeder Form und überall auf der Welt verwendet werden kann. Eine Urheberrechtsverletzung kann schwerwiegende Folgen haben.
Über Google Buchsuche
Das Ziel von Google besteht darin, die weltweiten Informationen zu organisieren und allgemein nutzbar und zugänglich zu machen. Google Buchsuche hilft Lesern dabei, die Bücher dieser Welt zu entdecken, und unterstützt Autoren und Verleger dabei, neue Zielgruppen zu erreichen. Den gesamten Buchtext können Sie im Internet unter|'http: //books .google.comldurchsuchen.
Koloczaer Coder altdeutfher Gedichte.
.:
Herausgegeben
von | Sobann Nep. Grafen Mailaͤth N j " AN ‘ und —
Johann Paul Röffinger.
Peſtih, 1817. | Bey Kourad Adolph Hartlebem
a Bo J * J — ——
Bien.
'
Gedbruft bey Anton Strauß.
— — — ———— — — —— —
An den Freyhertn
Friedrich de la Motte Fouque.
Die tiefe Berehrung, die innige Liebe, die wir für Sie empfinden, koͤnnen wir nicht lebhafter äußern, als indem wir Ihnen ein Werk widmen, deſſen Herausgabe uns mit fteudigem Eifer beſchaͤftiget. Als Zeuge tritt es auf, daß Sie, der Saͤnger muthiger Kaͤmpfe, zarter Liebe und gottgefaͤlligen Wan⸗ dels in der Mitte eines lieberreichen, germa⸗ nifcher Sitte fremden Volkes , vielfach gelefen und bewundert werden,
Mas in den Gedichten alter deutſcher Sänger lebt, ift Ihnen reichlich zu Theil ges worden; in einer drangvollen Zeit ftärfte Sie
der Glaube; Der Ruhm bat feinen unverwelk—
Sichen Kranz um Ihr Schwert und Ihre Harfe gefejlungen , und recht hell und Elar muß in Ihrem liebebegeifterten Leben die Freude auf- gegangen feyn, daß es errungen ift, wofuͤr Sie fochten, wofür Sie fangen. Daß. Sie ſich al dieſer Herrlichkeiten noch lange Sabre erfreuen mögen, wünfchen wir herzinniglich.
Die Herausgeber.
Borvede
N
UÜberzeugt von der allgemeinen Theilnahme, welche in den Deutſchen für ihr Alterthümliches gegenwärtig fo, ſchön erwacht ift, glauben die Heraudgeber vorliegen« der altdeutfcher handſchriftlicher Gedichte auf eine dank⸗ bare Aufnahme derfelben rechnen zu dürfen. Obgleich ihr wiffenfchaftliched Streben biöher andere Zwecke hat⸗ te, ald dem Studium alter Handſchriften obzuliegen , fo unterzogen. fie ſich doch gerne der nicht geringen Mühe einen Coder, der gegen 54000 Berfe enthält, getreu abzuſchreiben, und fo ein berrlihed Denkmal der Vergangenheit ihren Zeitgenoflen mitzutheilen. Gie überlaffen es den Forſchern veralteter deutfher Mund» arten ihre Arbeit zu benugen und wieder zu bearbeiten. Märe ed auch ihr Wille geweſen, ihren Gegenſtand ſogleich kritiſch zu behandeln, ſo hätte es ihnen an den hiezu nöthigen Hulfsmittel doch gänzlich gemangelt; ſie können nur geben, was fie in Händen haben; daher blieben dunfle Stellen unverglihen , unerflärt:, man⸗ gelnde unerfegt , fehlerhafte häufig unverbeſſert. Was in Betreff der Bedeutung einzelner, 'veralteter Worte von der Hagen, Buſching Doten, Grimm u. a. mu
8
wma VI ww.
noch nicht erklärt haben, konnten fie fi um ſo weniger zutrauen zu thun; was durch jene verdeutlicht worden,
iſt bekannt; hier es wiederholen, wäre nur Abſchrei⸗
berei geweſen. Nur kleinere, offenbare Fehler des al⸗
ten Abſchreibers erlaubten ſie ſich hin und wieder zu
verbeſſern; vielleicht hätten ſie es nach genauer Prüfung dunkler oder unrichtiger Stellen häufiger gethan, wenn nicht eine gewiſſe Achtung des Alterthums, mandmal Scheu vor neuen Irrungen, ſie davon abgehalten hätten.
Von der Geſchichte unſerer prächtigen Handſchrift iſt uns wenig bekannt. Muthmaßlich ſtand ſie einſt in
der reichen Bibliothek des ungriſchen Königes Mathias
Hunyadi. Dieſer gebildete, Wiſſenſchaften und Künſte
mit königlichem Aufwande befördernde Fürft und Held
verwendete alljährig 33,000 Goldgulden für dad Ab⸗ ſchreiben handſchriftlicher Werke (S. Katona's Hist. eritica Regum ‚Hungariae, Tom. XVI, p. 727); viele wurden in Griechenland, andere in Italien ges fauft oder abgeſchtieben. Weil nun unfer Coder mit dem befannten Vatikaniſchen, fo viel und aus letzte⸗
rem zu Gefichte kam, genau übereinflimmt, fo find
wit der Meinung, daß er einſt zu Rom, oder, da der Vatikaniſche von Heidelberg im dreißigjährigen Kriege nah Rom gefommen feyn fol, in Deutſchland felbft für die Corvinifhe Bibliothek zufammen geſchrie⸗ ben wurde. Als 1776 der Großmwardeiner Bifhof Par
- tachich Patatſchitſch) zum Erzbiſchof von Kolocza ber
— — — _
—— — — — —
won VI mes
fördert wurde, brachte er diefen Coder mit dahin, wo
er in der Kapitularbibliothek aufbewahrt wurde. Mel—
dung von ihm geſchah ſchon in der allgemeinen deut⸗
{ben Bibliothek ⸗ Bd. 57 St. J, S. 289 1 784. Sein Inhalt wird daſelbſt dem Stricker ſo irrig zugeſchrie⸗
ben, wie jüngſt in Friedrich Schlegel's deutſchem Mu⸗ ſeum (4 Bd. S. 404), dem Konrad von Würzburg, Hein- find ermähnt ihn, Teut, Bd. 4, ©. 413; von der Hagen
und Büſching in der Geſchichte der Literatur ded Mittel:
alterd Führen ihn ebenfalld an, Die. audführlichfte Nach⸗ sicht ift die, melde der um die Literatur der ungri- ſchen Staatskunde höchſt verdienftvolle Forſcher, der unermüdete Greis, Martin Georg von Kovachich, der ihn zu Kolocza im November 1811 unvermuthet fand, im Schlegelſchen deutfchen Mufeum a. a. O. ertheilte; fie erwedte in und den Wunſch, die ganze, inhalt: reihe Handſchrift den Deutfhen mitzutheilen und diefelbe getreu. abzufhreiben. Die Güte Gr. Excellenz des Erzbifchofed und des hochwürdigſten Domkapitels von Kolocza ſetzte die Herausgeber durch Einhändigung des Codex auch bald in den Stand, ihren Wunſch er:
. füllen zu können. Manche Dihtungen daraus find zwar
ſchon gedrudt, einige in andern Handfehriften, und viel⸗ leicht alle in der Votikaniſchen enthalten, welche Fr. Ades lung in feinen fortgefegten Nachrichten von Heidelber—
| giſchen Handſchriften in der Vatitaniſchen Bibliothek
©. 266 erwähnt. Die überſchriften Der. 23 Gedichte und
/ N
mern VIII omen
‚ wenige Derfe, melde: Adelung aushob, fimmen mit
denen von denfelben Gedichten in ber Koloczaer. Samm⸗
Jung genau überein. .
Wir geben nun eine gedrängte Befhhreibung des.
Koloczaer Codex felbft. Er ift 4 Zoll did, 11 Zoll ho) und beinahe 10 30N breit , in fehr ftarfe mit blaßrothem Leder überzogene Holztafeln gebunden ;auf dem Rüden ftehen oben in weißem Viereck die Bibliotheffignaturen A 1. XI. mit rother Farbe gefchrieben. Die Einband»
tafeln waren einft an den Eden und in der Mitte mit
Krepinarbeit verziert, Das erfte Blatt iſt leer; auf der
Averdfeite ded zweiten Blatted fteht: liber Dn. Vols,
gleih darunter aber ald Titels Das haißt de gefamt aventhewer. Auf dem dritten Blatte folgt der Inhalt ded ganzen Werked, aber nicht vollſtändig; die fieben letzten Zeilen davon finden fi ch in der Mitte ded Buches, Die
Blätter, 338 an der Zahl, find faubered Pergament,
von etwas ungleiher Dicke, bie und da zerſtochen oder et⸗ was abgeſchnitten; der forgfältige Abſchreiber überfprang aber jede Kluft, fo daß fein Fleiß feinen Buchſtaben verlor ren geben hieß, Die Blätter find nad Duaternionen ge⸗ rechnet, welche auf jedem achten Blatte mit römifcher - Zahl bezeichnet fi nd. Es find deren XXXII, wie die legte Seite des Coder ausweiſet; ‘der erfte nur ift fünf- bögig. Die Seiten der Blätter find zwiſpaltig, jede Spalte enthält 40 Verſe; dad ganze Werk gegen 53,000; ed würden 54, odo herauskommen, wenn nicht in der
| mon IK 4v Erzählung Reinhart Fuchs drei Spalten unbeſchrie⸗ ben geblieben, wären, die CLXXXI Möre, zur Hälfte, und die zwei legten ganz mangelten. Die Gedichte find mit tömifhen Zahlen numerirt; ed find deren GLXXXII;
jedoch if dad erfle, die goldene Schmiede von Konrad ‚ von Würzburg, niht-mitgezählt. Die XX Märe ift ohne
Zahl geblieben ; es muß daher bis einföhließlih LXXVIL eind zugezählt werden. Dig Schrift iſt mönditfh , fett, jiemlich gleichförmig, rein, faft durchgehends fehr leſer⸗ lich, und wahrſcheinlich aus dem Anfange der zweiten Hälfte des fünfzehnten Jahrhunderts. Um Rande der Blätter bemerkt man die Stiche, nad) welchen rothe, größtentheils noch fi chtliche Duerlinien , und an jeder
Spalte zwei ſenkrechte für den Anfangsbuchſtaben jedes | hervorſtehenden Verfed gezogen wurden. Der erfte, dritte, finfte, fiebente Vers, und fo fort nah ungleihen Zah⸗ kn, ftebt immer vor. Die Anfangsbuchſtaben der Ge⸗ dichte und jedes Abſatzes in denſelben, jedoch nicht nad beflimmten Regeln, find fehr groß , und entiveder mit lebhaftfrifchem Roth oder mit dem unvermelflihen Ultra» marin fehr fleißig, zierlich, manchmal beinahe die Länge eines Solioblatted verſchiedentlich herab geſchweift, gemahlt. Bei dem CXLK. Gedichte, hören fie auf; an ihrer Stelle find leere Pläge mit kaum bemerkbaren Let- tern. Ubfürzungen find äußerſt felter; nur ſtatt des e oder en Fummt öfter ein Querſtrich ‚und ſtatt des er das Zeichen * vor; dieß fann aber in ‚jener Sylbe eined
, i * won Xohuvv4
Wortes ſtatt finden. Über dem i erſcheint oft ein feiner Beiftrich 5 über dem u, wo es ü feyn foll, ein lateini⸗ ſches kleines e, doch nicht immer; v, öfter aber nod w, ſtehen ſtatt u; z vertritt die Stelle des ſ„8 oder ß, und 33 die des ff. Vorkommende lateiniſche Texte ſind mit deutſchen Buchſtaben geſchrieben. Die Interpunktion mangelt durchgängig, nur ſtehen, ſtatt Beiſtrichen, zwi⸗ ſchen mehreren aufeinander folgenden Suhſtantiven oft: mald Punkte. Neo. LIV im Reinhart Fuchs ſteht auf - der zweiten Spalte der Aversſeite dad Ende der Inbaltd- anzeige mit fieben Zeilen ; übrigens ift fie, wie die ganze Reversſeite, unbefchrieben ; obwohl durchaus linirt. Es iſt daber nicht zu beſtimmen, ob zwiſchen dem Verſe der letzten Spalte: | er Ä Viel ſchiere bequam und dem erſten des andern Blattes ſinem gevater er entweich 120 Verſe, für welche doch linirt zu ſeyn ſcheint, ab:
geben, oder nidt. Ä
Wir wünſchen, daß unſer Unternehmen eine dant⸗ bare Aufnahme , unfere Bemühung jene Schonung kei den deutfchen Eiteratoren finde, welche ein freundlicher Wille undadie Überzeugung, fo viel gethan zu haben ald und möglid war, erwarten dürfen. |
Inhalt des ganzen Coder), Daz buche Heifet gefampt habenthewr.
J. Hie ſulle wir leſen ein lop unde einen leith fugen von unſer vrowen. (Verſe 380). U. Hie hebent ſich unſer vrowen fan anderthalp hunder gruzze an. (V. 880). IN. Dis baiſſet unſer vrowen lage , die fol man leſen alle tage. (V. 178). IV. Dis if von dem iungeße tage, -Do man hort iamers lage. (B. 442) V. Dis buchel Haiffet Fato , daz lifet man in der ſchule alfo- (B. 500). VI. Hie leret uns foiegel aller tugent, esuth alter’ leute und der iugent. (B. 512). VI, Hie Heber fi an der tugent Frank, da; macht uns an der fele glantz. (V. 342). VIII. Die Huder uns bie bebeiget
J
Das unfer herregott funf fund fin houbet Hat geneiget. (6. 289. | IX. Dig ift munich felig genant, '
der tut und dig mere befant. (U. 300), X, Hie Hebent ſich an groz wunder u von unfer vrowen befunder. (B. 108). XI. Hie hebet fih an ein mere gut von einer vrowen wol gemut. (B- 244). XI. Dig mere iſt ouch gefcheben " ' ° wie ein blinder wart gefehen. (B. 200). XIII. Dig ift ein ſchones mere von einem ritter lobere. (B- 90). XIV, Dig ift eine mere vil Hart wie einer vrowen ir fun gevangen ware (VB. 132). XV, Dig ift ein mere genglich von einem diebe vreiſlich. (Verſe 98).
wen XII res
XVI. Dit ift ein ſchones mere von einem fchulere. (B. 88). XVII Dig ift ein gut mere von einem pfarrere. (V. 090). XVII. Sie ift ouch ein ſchones mere von einem andern fchulere. (DB. 98). XIX, Dis ift von einem munche Erane wie der in einem wafler ertranc. (V. 170). XX, Hie Funde ich uch ein mere von ein fundigen fehutere. (V. 124). XXI. Dis iſt von einem apte gut, dert unfer vrowe auf dem mer behut. (8. 126). XXI. Hie ift ein hubſches wunder von unfer vrowen befunder. (V. 98). xxm. Hie hebet ſich ein mere an von einem ritter vreiſſam. (V. 222). XXIV. Hienach hebet fie danne ein mer yon einem edfen manne˖ ( V. 84). RAR. Die iſt von einem molere | ein vil fchpnes mere. (V. 68). XXVI. Dig mer fag ich durch wunder, wie die teufel einen brabſt furten belunder. xxvn. Ditz iſt von einem ritter gut, N der lip und fele mol behut. (B. 184). AXVIH. Dig iſt von einem offen funder- ein vil genemes mer. ( V. 204). XXIX. Die ift von einem Hubfchen ritter, des Fummer wart vil bitter. (V. 280). XXX. Dig ift von einem fhulere ein vil gutes gehortes mere. (8. 466). AXXI Dis ift ein mere und hebet ſich an mit lobe alſ⸗ von dem heitigen theofilo. (V. 320). XXXII. Ditz iſt wie ein edele man ze ritter wart, der ſich dem teufel ergab. W. 650). XXXIII. Dig if ein ſchones mere von einem ritter Iobere. (V. 226), XXXIV, Dis iſt von den tzwelf ſchuleren ein buchel gut au leren. (U. 343). AXXV, Sie ift ein ſchones mere von einem andern ſchutere. (Berfe 362)-
| vorsa: XIII „wa
XXXVI. Dis iſt des gramen mantels mere. got helf und aller ſwere. (B. 652). XXXVII. Dis if ein mere wie ein arme ſpinnerin mit einem heibelinge ein munſter eines koniges vol bracht. (104): . KAXXVIN. Dig buchel ift von feltfener art und heifet der winner mervart, (V. 708). AXXIX, Hie hebent fih an der vrowen turney und iſt ouch veſte als ein ay. (V. 410). u | XL. Dig buchel ift der Eumber genant, | und bringen manchen in groge baut. {B. 142). | XBL. Dig buchel Heifet vrowen uf, der vil mander wife if. (3. 661.) XLII. Dig buchel Heifet des hundes not, 5 der nad was vor Hinger tot. -(B. 300). ' XLIII. Die mer ift wie ein man mit einem bannen einen reiger vienge. (B. 477). - XLIV. Dis ift des kotzen mere, | — | got buze und unfer ſwere. (V. 306). XLV. Die ift der flegef genant, — Nyemant gebe fin gut us der hant. (V. 1202). XLVI, Dig if von einer Heideninne, die phlac guter finne. (WB. 1900). *) XLVII, Dis buchel heifet jungelinch, ” got der bezzer unfer din. (B. 1264). XLVIII. Dit buchel Heifet Erefcentia , ° ; Die was: ein edel vrowe fa. (B. 1055). XLIX. Dis buchel Heifet vrowen triwe, "got Helf uns ganzer. riwe. (V. 422). L. Dis ift von des teufels ſwere, ein˖ vil feltfenes mere. (142). J LI. Ditz iſt ein ſchones mere genuc, _ wie ein munch ein kint truc. (DB, 530). LII. Ditz buchet iſt adams klage genant, die er leid manchen tac zehant. (V. 430). LIH. Dig buchel Heifet pfaf amp, | ‘ der hat begangen manchen pris. ( V. 2206). | LIV. Dig iR fuchs reynhart genant, | got Heif uns in fin Sant. (B.2268).
\
Nicht 2000 Berfe ‚wie ©. 240: durch einen Druckfehler angegeben.
[3 . ⸗
ee XIV von
LV. Dis ſchone mere Iſt von einem veltbure. (Berfe 512). LVL. Die heifet teufels echt, des phlac ein maid mit einem knecht. (B. 316). .LVII. Dig it von dem Gtridere, © . Ein ſchone rede offenbere. (B. 22). LVIU. Dig ift von Lazaro, und von dem richen manne alſo. @. 102). LIX. Dis buchel dit yon der meſſe, der ſull wir ouch gerne vermefle. (V. 300. LX, Dis ift von unfern herren marter des ſuzen und.finer muter zarter. (V. 102). LXI. Dig it von den pfaffen, die nach eren mugen kaſſen. (B- 112). LXII. Die iſt von den, die der-prepige -fpottent und lachent. (B. 152). LXII. Die tft ein loters mere, " do von fait der ſtrickere. (V. 74). LXIV, Sie fait der ſtrickere son ‚dem Funige Salomone. (B. 208). -LXV. Hie faget uns der ſtridere von den vreunden on. die raten kunnen und gehetfen, (B. 108). LXVI., Die ift von einem hazzigen und von einem nidigen. (2. 60). . LXVII, gie wit ich uch bedeuten, von valfchen geiftlihen Seuten. (B: 192). LXVII, Dig iſt von dem ieger. got ift unfer phleger. ( V. 52). LXIX. Dis iſt von einem blinden diebe,
got und im mache vil libe. ( V. 54). *
LXX. Ditz iſt, wie ein man von ſines herren hulden auam. G. 116). LXXI. Hie fint dreu dinch die got unmere fint. (8. 68). LXXII. Dig ift von dem meben, got mus und ze Hummel ſetzen. LXXIII. Ditz iſt von einem richen man den ſin funde rewen degan. (B. 96). LXXIV. Hie wolde ein kunige ze hove varn, und Hiez ſich ſinem amtman wol bewarn. (V. 164).
x
were XV oma
LXXV, Dis iſt von einem funige der wolde nie gelachen. (Berfe 244). LXXVI. Dig iſt von unfers herrn lichnam ein rede fo lobeſam. (B. 178). LXXVII. Dig buchet das lis von ein ende. got und von funden weiche. (BY. 40). LXXVIH, Dig ift von einem fpottere des Strickers mere. (B. 214). LXXIX. Dis if wie ein habch wart auf einem hamel gebunden. (B. 38). LXXX. Dis if ein mere wie ein wolf Einen vifch erbeiß. (B. 53). LXXXI. Dig iſt von einem wildenere Ein vil genemes mere. (B. 50). LXXXH. Dis mere das iſt von dem vaffchen litgeben uns nu gegeben. (V. 116). LXXXIIT. Dig mere, das ift von gelten und von wider geben. (8. 172). - LXXXIV. Dis ift ein ander mere ri j von einem hunde gewere. (V. 106). LXXXV. Sie hebet ſich ein mere au von einem werlehthem man. (DB. 132). IXXXVI Dis ift von vier Scharen und von czwein Funicrichen ein mere. (V. 242). IIXXVII. Dig iſt von gotes alten kleidern, Nyeman des ſol geweigern. (V. 134). LXXVIII. Ditz iſt von den alten mannen, u die junge husvrowen hapen. (B. 38). LXXXIX. Dit ift von Sofen husvrowen, die fi eren berouben. (8.24). XC, Dig if von einem tummens man, der bofer blide walten kan. (B. 36). XCI. Suet vch vor ubelen wiben, 0b ir welt bei vride befißen. (B. 21). XCII. Ditz iſt von der hoch vart bie mit dem teufel iſt befwart. IV. 192). XCIII. Dig mere, daz iR von einem hunde und iſt ein feltfen wunder. (B. 132). XCIV. Dig it wie ein kunic machte, er dine vaz daz er wol kunde. (V. 160).
q
+
ww XV PP Es
XCV. Dis merel, daz ift von einem tier das heifet falamander. (Berfe 68). XCVI. Hie ift ein mere wie ein menſche ſich moge verwinfen. (B. 132). I XCVII. Dis iR von einem fundere ' ein vil ſchones mere. (V. 210). XCVIII. Ditz iſt von wiben und von mannen die unche uſcheit vil han begangen. (8, 208). XCIX. die faget Salomon ein mere "son unferem ſchephere. (V. 224): C. Dis ift von den pfaffen die ſint' gelich den,affen. (B. 214). CI, Dis ift von den bifihofen die daz unrecht ſolden ſtrofen. (8. 82). CII. Hie entret er die wifen pfaffen - befundern toren unde affen. -(B. 40). CIII. Hie iaget ein man einen wolf ' daz iſt eine mere vil Roth. (B. 46). ‚CIV. Dis ift von einem -wucherere | ein vil fchones mere. (B. 146). CV. Dig mere if wie die wip ier man mit zouber gewunnen dan. (B. 60). CVI, Hie geneuget ein ierflih man > fin frumifeit nur wider fin wip. (B. 222). CVII, Dig ift von einem buren und ift ein mere feltfene, der war felten fat. (V. 100). CVNI. Dig if, wie ein richer man / finen knecht kliden began. (V. 92). CIX. Dig ift, wie Swen martet waren. gefit in ein fat: (2. 2). CX. Dig it von dem viligen ' die junge und alt betrigen. (V. 118).
CXI. Dis ift von eines Herren fun. ( V. 207).
CxII. Ditz iſt wie ein herre ſinen man verlucht, dag iſt bit gut. m 6). CXIIL, Sie ilaget den tichtere mancher hande ſwere. (V. 544). - CXIV, Dis ift von einem Eunige der Hieg depoſuit potentes de fede. (2. 560).
\
wen XVA wei
CXV. Sie fant der teufet in die werit funf geifte, die fie verforten. (Berfe 294); CXVI. Dig iR von dem porten ein mere; got buje uns unſer ſwere. (V. su). CXVII. Dig ift von der maze, . got helfe und ge der himel firaze. m) CXVIIL Dig ift von der werlse Ion und ftet niht unib ein bon. (3. 250). CXIX, Die ift von Feifer Otten ein mer, Nu Heif uns got von aller ſwer. (B. 854); CXX, Dis ift ein mere von unfers herren Barmbertzifeit pteudenbere: (B. 586). CXXI. Sie hebet fih an da; warıne almufen von dem armen man. (®. 130): CXXIL, Dig ift von dem alweren man, den fin wip betrowg yſan. (V. 132). CXXIII. Dis ift ein mere von zwen hafen, dag muget ir Iofen ane nilen. (V. 134): CXXIV. Dig. ift ein mere von zwetf | Wachteln Zar feltfene. (8. 144): CXXV. Dig buchel Heifet der fperiver, bes fit furwar gewen (B. 370). CXXVI. Dis iſt ein mere rich von dem armen heinrich: (8. 1512). (XXVIE, Sie riet ein gevater der andern, wie fl Gin bloch begrup zehant. (B. 644). CXXVIII. SHie bat ein man fin wip, da; fi nach finem tode ane man beliben fode. (3.248): CXXIX. Dig if von man und von wiben; die wolden in einander nicht beliben. (V. 154). CXXX. Dis ift ein mer von dein wunfche gemwalten ze ein lere. (B. 140): CXXXI. Dig if, wie ein man : . rt fin wip begrup febendic yſan. (2. 256). CXXXIE, Dig ift ein mere gut genuc, Wie ein wip das haiz yſen truc. (WB. 262). CXXXIII. Ditz iſt von einem goltvarwen kewer, der ſich gelicht einem vrowen. (V. 92) CXXXIV. Dig ift von einem gartener Ein vil fyones mer. (V. 158).
-
wen XVII wem
CKXXV. Dig iſt ein mer yon einem Funige . und von einer kunigin us moren laut. Bat 10). ’ _ CXXXVI, Di ift ein mere non gerete und iſt von dem wiltprete. (V. 128). CXXXVIL, Dig ift ein gut mere . von einem gathern gewere. ¶ V. 188). x CXXXVIII. Dig ift von den Tagen, die bifen- und Fragen. (V. 28). CXXXIX. gie gewan ein kunig eugen- = |". 2 Einer katzen ane lougen. (B. 138). ‘ CXL. Dig ift ein furger mere . \ von einem Ingenere. (8: 14). CXLI. Hie hebet ſich ein mere an von einem iungen man. (DB. 22). CXLI. Dig ift ein fchönes mere von de geulpunem. (V. 160). CXLII. Dig if von einem toren ein mere, ur der redet feltfene- (B. 52) u CXLIV. Dig ift hubſches mere | von dem juden wandelbere. (WB. 50). CXLV. Digımere ift von einem apgot und von bes teufels gepat. (B. 124). CXLVI. Dig ift ein mere gut zu lefen ‚ Wie ein rife zwelf man gezze. (V. 66). CXLVIT, Dis if ein huͤbſches mere . von einem nidere. (B.. 46). CXLVIII. Dig ift von zwen kunigen bes Eyn vil feltfene ler. . CXLIX. Dis iſt von einem ratgebere j Ein vil Hubfehez mere (B. 184). In CL.. Dig ift von einem jungen ratgeber ein vil gut mere ge geben, (V. 306)«. CLI. Dis ift von der vrowen ere — 4 die die werlt zieret ſere. (B. 1694). CLII. Dit iſt von einem adermanne ein ſchones mere danne, (B. 288). ‚ cLIM. Dis ift von einen effinne ; und von ir feltfene ſinne. (2. so). CLIV. Dis ift von einem wolf ein mere, das leret uns der ſtrickere. (V. 130).
men KIN om
CLV. Dis ı mere day iſt, wie ein ritter Entnumen kleider truc gewer. (Berfe 120). CLVI. Dig ift von zwen herren ‚die waren von trewen und eren. (DB. 1) CLVII. Sie vant ein man grozen hart, day mere If hie aut gehoert. (3, 60). CLVIII. Dig mere if, mie sin ritter zeit ouf ein kirchgang füter. (V. 84). CLIX. Dit; if von einem Famerere Ein vil ſchones mere. (B. 198). CLX, Dig if von eiher vien ein mere se horen feltfene gere. (B. 194). ° CLXI. Sie vervlour ſich ein vatte ouf den ſe, daz er of krume quaın wider me. (2. 1354): CGLXI, Dis it des raben mer, - day und -fagt der ſtricker. (V. 64). CLXIII. Dig iR der hanen mere, da; leret und ber Kridere. (V. 40). CLXIV. Dis ift eined ſchalkes mer; do von fagt uns der rider. (B. 118). CLXV. Dis if von einem ochfen her , den ba⸗ ein mug, ſagt der ſfricker. (V. bo)⸗ CLXVI. Die IR von unfteten liben, - die kunnen vreude vertriben. (V. 130): CLXVII. Dig ift von milten Eunicvinne , got gebe und die ware minne. (V. 248). CLXVIII. Sie fritten mit ein andere vrow ere und die fhande- (B. 340). CLXIX, Sie-teret uns der ſtrickere I von einem wucherere. (V. 204). CLXX. Sie gienc ein knecht für vrowen nadet in ein ſtuben. (V. 216). CLXXI. Hie wart entnacket ein ritter | da; faget und der firider. (B. 98). CLXXH, gie trane ein gebovr uber macht | an fante martines nacht. CLXXIII. Die iſt von dem mus ein mere, daz ſaget uns der firidere. (U. 60). CLXXIV. Dig ift von einem wolfe und von genfen ein. hubſch mer. (V. 164). %* 2
—e — — — — — — — —— — — —— —— — —
CLXXV. 9Hie ga; ein wolf ein eſel — fur ein krebs. (Verſe 190).
CLXXVI. Ditz iſt von einem eſel ein mer, da; leret und der ſtricker. (2. i72):
CLXXVII Dis if von einem peidenan, Nlieret und der feier fan. (V. 162) . CLXXVII, Dis ift von einem mwolfe ein mer, _
das leret uns der fteider. (V. 20):
CLXXIX. Bon einem waltſchretel ein mer. ®. sa)
CLXXX. Dis if von zwen zimermannen., leret uns der ſtricker dannen. (B. 104). -
Ä
CLXXXI. Die iſt von einem ubelen wibe 2 die ſelten gut wart ‚bi ie side. ( B. 534). CLXXXII. Ditz iſt von den genfelin la
das waz ein ſchones juncvrowelin. (8. 19) CLXXXII Dig it von den herzen ta ha do von. fiden zwei geliben ſmerzen. CLXXXIV. Dis iſt von den von Migpelspert der phlac ritserlicher werk.
Inhalt diefes Bandes,
Die goldene Schmiede. Bon Konrad von- Wuriburg. “ Der Wiener Meerfahrt.
Der Frauen Tumier, ' Der Kummer.
Frauenliſt.
Des Hundes Noth. | Bir ein Mann mit einem Hahn einen Relger ing.
Des Kotzen's Märe.
Der Schlegel. Von Rudiger dem Hunthover. |
Die Heidinn. Von Meiſter Wunnonheven. N. Crefcentia.
Stauen. Treue.
Pfaff Amys. Won Stricker.
Rinhart, oder Reinecke Fuchs. Von Heinrich dem Glichſenere.“ Der arme Heinrich. Von Hartmann von der Aue.
Bemerkung.
Das eifte hier abgedeudte Gedicht „die golbene Schmiede von Konrad von Würzburg” wird Der Kenner Feinesweges ’ fehlerfrei nennen. In der That finden ſich manderlei Ders -ftoße, fowohl gegen Sprache als Rechtſchreibung; indes ift Dies in der Natur der Sache begründet. Keine der folgen» den Erzählungen zeihnete der Schreiber fo undeutlid auf, als eben dieſe Dichtung; aud ift Die Schrift hier mehr vers blihen, folglich weniger leſerlich als weiterhin. Aber aud in Diefer Geſtalt ſoll das finnige. Gedicht den Forſchern Deuts fber Selahrtheit und Sprache hoffentlich eine ermünfchte Erſcheinung ſeyn.
Druckfehler wird man bald als ſolche etkennen, mes: halb ihr Verzeicnen hier wohl überflüßig ſeyn dürfte.
—
‘ 1 Die goldene Schmiede.
Unmerfungen.
t
Ein Lobgedicht an die Heilige Jungfrau. Iſt Handfchriftlich vorhanden : 4) im Wiener Eoder Kleiner Erzählungen Nro. 119. die unter Conrad von. Würzburgs Namen befannt find. ©. Büſchings wöchentliche Nachrichten, v. d. Hagen und Büſchings Grundriß zur Geſchichte altdeutſcher Poeſie. S. 323. Bragur VI. 1. S. 143.
2) zu Wien in Nro. 290. BE. 49, hinter dem Hug Dietrich. S. v. d. Has gen und Büſchings Grundriß, au Hagens und Bülsings Mufeum ‚der altdehtfchen Literatur.
3) Im Batifan in der Sammlung von 106 Gedichten. ©. Adelungs fort⸗ geſ. Nachrichten, und Hagens und Büſchings Grundriß.
4) Im Vatikan Nro. 356. ©. Fr. Adelung. und Hagens und Büſchings Grundriß. .
"ar Zu Gotha bey dem Zreidanf. 9. Tenzel, und Hagen und Büſchings
Grundriß.
6) Zu Breslau, Hinter des Brün von Schonebeke Rhapſodiſcher Para⸗
phraſe des hohen Liedes. S. Hagens und Bilfhings Grundriß.
⁊( In der Seminarialbibliothek des Grafen Batthyany zu Karlsburg in Eiebenbürgen. San, abgedrudt durch Docen.
} 22
g&, funde ih doch enmitten In mines herzenf mitten Getichte ug golde fmeltzen, unde liechten fin gevelgen Bon karfunkel fchone drin der hohe himel kaiferin: So wolde ich Diner wirde gan ‚ein lop durch luchtik und glanf Dar uf vil herte gerne ſmiden. nu bin ih an der kunſte liden So meifterliyen nicht bereit, daz ich nad) Diner werdifeit Der zungen hamer Eunne flahen,
oder minen munt alfo getwahen, ' Day er zu Dinem prife tuge.
Ob immer ufze berge vluge
Min rede alfam ein adelar:
Din ere kunde id nimmer gar Mit ſpruchen uberhohen
Sus kan din wirde enpflohen So verre fih den finnen min, °
daz id) den hoben eren din Nimmer mac genahen. " Sp min gedankt wil gaben Uf zu dinem werden lobe;
fo ſwebet es den himeln obe , Recht als ein vludes veder fpil.
ſwen aber ich hin nider wil Mit gedanken fuhen is;
fo reicyet finer tiefe mif Dur alles abgrunde;
fin ende ich nimmer vunde, Unde genbe ih uf den dille ftein.
Der mermel und der helfenbein
J 1 *
10
20
3
35
46
70
WII: 4 TEN
Wirt mit halmen e durch bort, e daz man Diner wirde eın ort . it tiefer rede vinde. mit einem bli linde
Durch grebet man e den adamas.
und brichet mit einem Ditennen glas
Mol einen flegel ftahlin, - fo man die hohe ere din Mit worten uber geudet, Daz mer man e perfeudet Unde allez fin geflehte: e man din Eop ze rechte Bif an den grund erkirne. - fo man daz geftirne Gereitet und Der ſunnen ftoup und allen griez und alles loup Durnechticlichen fin gezeit: ſo wirt din pris alrerſt beſchelt, Noch diner gantzen wirde. kenins wiſen herzen girde Mac diner tugende richtum und diner hohen felden zum Dollichihen uber gern; kein ftetigkeit Die mac gewern
Nicht lenger, den Din hoher pris.
ee muz der Eunfte mayen ris
Tragen under den bruften fin -
ſwer Diner wirde ſchapelin Sol blumen unde flehten, daz er mit rofelehten
Sprochen ez floriere,
unde alenthalben ziere Mit violinen worten; fo daz er an dev orten Vor allem valfye ey lovter, - unde wilder rime Erovter
“ Dar under, und da entzwiffhen
vil ſchone konne miſſchen In der ſuzzen mayen blut. frow alles gutes uber gut
wen 5 ana
Und aller felden hovbt ſchatz
·
da vae Dir miner worte faß Vil ungeneme iſt harte, der kunſte meye garte Iſt leider mir ze wilde, dar inne ich lobes bilde Dir vrowe ſolde wurken zer zeſwen und zerlurken Hende bin ich ungewert blumen, der min herze gert,
Zu diner Wirde kranze;
von liechter ſunnen glanze Wirde ich niht gemuet; der wilde rim enbluet
Mir nicht von minen ovgen,
noch klinget fur mich Dovgen Der worte Hares betbelin:
Dn ſihe ic) leider niuder in, Wie fenfte ronielunde ge,
noch fiße niht uf grunen Ele Don ſuzzer rede towes naz,
da wedicliden uf ſaz. Don ſtrazzburk meilter Gotfrif,
der als ein weher hoher fmit _
Guldin getichte vorchte;
der het an alle vorchte
Dich gerumet vrowe baz,
denne ich vil reiner tugende waz Immer kunne dich getun. doch bute ich, vrowe, minen rum Diner genaden fur daz golt, da von Du vrowe enpfahen ſolt Den willen nun fur daz werk, la mich mit witzen ein gewerk Lovfen uf dee ſpruche wiſen, do der vil hohen kunſte riſen Dir lovp. nv brechent alle ſwaz in der rede enphalle, Day; ih in minen Munt unde fie pil fhonne bi Der ſiund
76
85
100
.105
110
6
140
143
” 150
X 6 —XRIC
Steke uf diner wirde kloben, kunne ich dich vrowe niht loben. Noch volliclichen geeren dar zu, ſo ſolt du keren Din uz erwelte gehade, alſo daz mir Conrade Von wirtzburc daz heil geſchehe, daz Din gute mir uberfehe
Swaz id) ver mide an dinem lobe; -
‚rede ich ez vrowe eu ze grobe, . So lihn hernach mie und gib newer zu Diner helfe fip, _ Da durch id) ez vil Fleine rede. - id) will uf Diner genaden phede Seken miner finne fuz, warn ich tore Dich loben muy Mit den wien, ald Der gauch der im dem meyen gugugt auch So Die vil liebe nachtigal ze. lobe donet iren ſchal, Unde in mit fange prifet, als mich die helfe wifet. Alfo heb ich Eunftiofer man Din lop mit reinem willen an; Pu Hilf mir daz ichzz vol ende, den heiligen geift mir fende.
| Maria muter unde magd,
die fam der morgenftern tagt, Dem wiefelofen armen her,
daz uf Dem wilden leber mer Der gruntlofen werlt fwebet;
du bift ein liege daz immer lebet Und im jeze felden erfhein: ſwenne ez der funden agetftein An ſich mit. finen Ereften nam.
ſwa ez Die forenen trugen an Mit fuzer tone griffe
verfinfen wit der ſchiffe,
vo. I DIOR
Die leiteſt vrowe du zu flade, Din helfe uz tiefer helle bade Vil mangen hat erlediget Din lop hat uns geprediget
Dominieus unde Franeiſcus
Der. heile baſiliscus, Schaden vil Davon begreif; Din tugent ſchuf, day uf in fleif Des todes Hagel und fin rifel; ' bi Die bezeiget ift die wifel, . Die daz hermelin gebar, Zn Daz den flangen enter war Ze tode an finer macht erberz unde finen biut varben ſmerz, Kerte durch ir beider fturm. Do Lucifer der helfe wurm .
Uns den apfel essen fach, .. Da von zu fterben uns geſchach: : Do quam uns din geburt ze ftaten,,
und warf ung der wunne ſchatten U; bitterlichen noten warm;
Criſt der hohe himel harm Slof in der tiefen helle grunt
und berz den gitmortigen hund
Ze tode an aller ſiner macht,
an dem crucze inuber nacht
Dines vil edelen Eindes ip, u
- Da von du bift vor alle wip
Gerumet unde gefegent.
begozzen unde beregent Bon dem himel toıye,
du bift er hohet, vrowe, Als in ſyon Der Zyprian,
und als den ceder in Iyban Sich uf je berge fleichet.
Din tugent uf hohe reichet, Sam in cades der balſem ris;
du biſt ein lebendes paradis Dil manigere edeln blumen, :
ob allen kardamumen
155
109
4:9
180.
‚190
Din ſuzer (mat fih wedet,. er ruchet unde redet 105 Vur balfem und pur den bifem, Ä den touf vil heilic und den ceifen . An der liehten engel fhar. ! Din ere fan ir ere gar Mit wirde uber gufden; 200 - Du bift genannt von fhulden | Ein maget vor aller magde, - a du vinge an einen beiage Des himels eingeburne, - Der warf in einem gedume 2085 Dirre wilde werlt gejagt; vil fuze keiſerinne magt In diner ſchoz ſanfte lag er, ich meine, do ditz himels iager Dein under tan, Die riche ſint, 210 Jagte ſin einbornes Kint Af erde nach gewinne, unde in die ware minne Treip hernider balde ze manger ſunden valde; 215 - Do nam er vrowe fine flucht zu dir, vil felden riche feat; | Er flof in dinen buſen, u der ane mannes genufen Iſt Inter und licht gewar, 220 Crift ihefus, den din lip gebar. Der legte fih in Din ſchoz, Do des vater minne groz In jagte zu der erden. ee fuchte Dinen werden 225 Lip kueſch Iuter und glantz; Din reine ſtete unmazzen gantz Bot im ze vreuden volleiſt.
der ſun, der vater, und der geiſt Hetten an dir vrowe trot 230 ie kint, ir muter, und ir brot
Bor mangen ziten uzerforn. Du wurde vor der werldg geboren
—— ⏑⏑ TER
Dem vater Din ze muter,
und was din lip vil guter Ze tochter dinem fun gezelt,
ſo hete dich ze brote erwelt Der vrone geiſt her under,
und wolte dich doch beſunder Aleine gotes ammen
entzunden, unde entflammen. Mit ſiner waren Minne,
das din kuſhe finne
Menſchliche luſt verbere, Und daz er bi dir were Sam in den liechten owen, die ſunne iſt bi den towen Die gar ir ſuchte ſweinet; er hat dich ſo verreinet Mit gotlicher wirde, Das nimmer din begirde Vleiſchlich tom beneget. alſo bift du gefeßet Mit in an den brut flul, So Eleine ein milwe in gemul. Din wandel fi nod kleiner noch fufent valt reiner
Denne in wurde ein engels mut
was unde ift din herze gut, Unde mu; benamen immer fin
da von Di, werde Eeiferin, Got u; al Der werlde nam,
din fuzer lip fo wunnefam, -
.UR alfo rein erluchte;
das in do gnuc niht duchte, Daz er gefchaffen hete dich;
fin gotheit die erwelte ſich Don die ze menfchen bilden,
daz wunder uber wilden
- Mus alle wilde wunder,
‚Der did geſchuf befunder Da; du den fint gebere, Und du Des tochter were;
\
335
240
245
2506
260
266
270
275
280
285
205
300
‚905
310
AN 18 ven
Dee us die ſchuf vil reine milch; Got in der einikeit drilich .
Und einlid in der.Trinitat
gewirket dich ze menſchen baf.
Von finem werte uf erden,
+ wie mac uch) immer werden, Kein dinc To vil wunderhaft,
als daz den ſchepher fin geſchaft, Menſchlich an dife werlt gebat,
unde fih in einem libe wear Kind unde vater und ein,
und ou da; dritte zu den zweit; Der vrone geift entzwifchen ,
So daz ig drier mifchen, Was niht wan der eine got
der vil wunderlich gebot, Geſchuf daz alles vñn erwarp,
das an Die vLrowe niht verdarp, Sie were un menſchlichem̃ lobe
dar uf in twanc der minne klobe, Und alter ſchulde klammer,
du were ein kris kammer, Siner heren Trinitat,
darinne er ſich gedrungen hat, Mit der ſchine an dem rame,
So faſte daz ſin einik name
Drifaltiklichen uber priten,
weder entrennet, noch verfniten Wirt an feinen orte, . Ä der gotheite pforte Gedrungen ift an urhap, uñ an ende wan in wap in Die fin eben wifheit, . der fi dir vrowe lop. gefeit Wol tufent valticihen; fhone unde luterlichen Wirt immer hie din prie getwagen. du bift ein fimer des lebe tagen Dog fi der fenig inne von altem ungewinne
\
ua KL WA
Zu Heeuden wider muze, vil fanfte er bt Die lauze Biz Day er wart gejunget wol Ä 315 - Din reinez herze tugende vol, Unde armen hohe felde brav, do got fin alder fhade rar. Den im der flange tet befant fi) do quam alzehant 320 In dir gevlogen als ein boltz, an ſtiez dich lebendes himel holtz, Deß ſinen fiwers geiſt an, darinne er ſchire do gewan An vreunden wider fin jugent. 325 ee wart von gollicher fugent Ein neuwer menfhe vil gemeit, unde lie fin altes herzen leit, - Day im erwarp Din vipper, Ä die nater unde fipper, 530 - Was den fhaden machet gut, do fie den ftarfen ubermut Even und Adamen tiet, daz ſich ir beider wille ſchiet Von gote durch ein veiges obez. Ich rumes immer uñ lobez An dir vrowe mit genucht, daz dine gebenediete frucht Den apfel in mochte uberwegen un der uns den hohen wunſhez fegen, 348 Und alle felden under zoch. den ſluzzel treit din leben hoch Der newen und der alten e daz din gewalt Daruber fle.
335
Das pruft ich Harte füge 345 an Gabrieles gruse; Dee ift ir befter under bint, an im drei buchſtaben fint;. So wir die fefen fur fih dan, fo vinde wir gefohriben dran: 350
355
365
370
375
385
‚wann 22 XX
Aue, der neven ſchrift wort So wir binden an daz ork, ©rifen, unde her wider lefen; So mu; daran gefchriben wefen: Eva, der namen diene; Swenne id) alfo erkirne Din felben ſpruche beide, Unde ich ie under ſcheide, Bedenke wider unde fur Ze hant, fo vrage ih un fpur, Daß ich erkennen mac da bi, Day ander weide erfullet fi Dew newe und der alte fite, der gruz, do dich der engef mite Saluierte, reine maget; der het mir Dik von Die gefaget Un auch noch etfwa die fohrift. Du pfingeft roſe an allen ftift Unde biuende ofter gloye; du biſt der kuſche ein boye, Dar inne ſich got, der werde, flog, Des gewalt ift alfo groß, Dos in nieman begedeinet. Sein kraft hat fie benedeinet In din vil enges herge; das fliber uz dem erze Drank von Dir ane wandel; von Dir quam Der mandels Kern; dusch die ſchalen gang, als die liechte funne glang
Durch dag unverwerte glas.
Die geburt gevriet was Vor alter hande meine. Gotes muter reine
- Und dar zu fin gemahel,
du haft der tugende ftahel &o wol gefcherft an Dem fmite, daz du Der nature fite
Verſchriete mit der keuſhe dinz
wan du gebere ein Eindelin
wu 13 sa
Bar funder mannes lage. Du funde in helles wage, Der vruden fund, der felden furt; uns hat gezeichnet Din gebuee» Die fluden wert und uz erwelt, Din moyfſes, dee gotes helt, Mit: fewer fach begriffen dar in ſo war beſliffen, Alſo daz ir kein ungemach, Noch kein ſchade nie geſchach An loube noch an eſten. Man ſol ſie vrowe geſten Zu dinem magetume, daran bleip die blume Vriſch un unverworden; Do ſunder mannes orden Ein Kind din heilie lip gewan, von des gotes geiſt enbran, Alſam ein golt glimmet. mit eren ubergimmet, Iſt din wirde manicfalt; du biſt d' tugende ein bluend⸗ walt, Und ein gelonbet voreſt, man fol dich für daz himel neſt Bezeichenlichen immer han, do der vogel bellican — U; und in vil ſchone vlonc, der blut uz ſinem herzen ſouk, Da mite er machte ſine kint Lebende ſchire, do ſie blint Vor im lagen unde tot. din herze dich ze nechſte bot Dem ſuzen got funder wanc Der in eins vogels bilde fwanc Zu Dinem kuſchen libe gut, uf darnach fines herzens blut Durch fin reine kint vergoz, da mit er uns vil ſchire entſloz Daz leben ewiclichen dort. von Dir iſt worden gotes wort
395
409
408
415
429
426
435
460
465
470
vun 14 —RR
Ze blute und auch ze vleifhe kein wunder ich vreiſche, Daz fo vremde kunde ſin. du biſt der heilikeit ein ſchrin, Und ir ewic houbet rigel. du biſt ein wares inſigel, Dar nach an menſchlicher art die gotheit gedrucket wart, Und an ſich nam die zeichen. die fiehen und die bleichen
. Kan din genade fpifen.
du bift ein ohlat yfen Des lebenden himel brofes;,; _ unñ enmwart nie niht fo notes, So day uns armen Dide - .
von dem tode erkike Din heilic troſt pil guter. .
du bift Des leweg muter,- _ Der fine toten welfelin - | -
Mit der Iuten ftimme fin
Lebende machte ſchone.
Din fun, do der ze none
Driftunt an dem Eeucze erfchrei,
Do brach Des fodes bant entzwei; Der uns vil-arme fine fint |
Twanc, die lebende worden fint Don Diner helfe. reine maget!
du Haft gefouget und gewagek . Der himel Eeifer und voget,
Da von du vrowe bifl gezoget
Zu der obriften iherufalem; -
Der Bepter und der dyadem Did) zieent an endes Drum. | ahie, wie fuzes wille Eum | Mit fange Dir enboten wart an der genediclihen vart, Die du zu himmel tete. Du bift der ganzen ftete Ein mermel und ein quader.
du bift ein vlizende ader
won 15 mern
Der fussen hohen miltikeit.
din heilie name ift worden breit, Alfam ein ol gegozzen uz.
mit der gefihte Fan der ſtrauz Seine eyer ſchone bruten;
alfo wil ung behuten Diner ougen erbarmunge wol,
Uns armen es bewadhen fol,
| Unde ift ein flog uber uns
der gute und Der genaden zumf. Got von dir keiferinne wis. Ein wazzer von dem paradis Teilet in vier enden fi, . bag ift bi die begeihenlich; Ez mac dich) wol beduten, din troſt vierhande luten Zu rinnet unde zu vluzet; alfo daz ez beguzet Criſten, ketzer, heiden, juden, Din tugent baut der helle ruden Ewiclich an ein ful. Swer ift ee worden uft ful In alten honbet fhulden, den bringeft du ze hulden;
Unde macheſt im die fele vriſch.
du macht wol fin der fele tif, Daruf die lebende fimel
wart gefant von himel Der fele zeinem ezzen.
man hat ge die gemezzen Den eymer liecht von golde rot,
dar inne lac des wunſchez brot Hin vor in gotes tempel;
Du bilder unde egempel.,* Daran die werlt ie wunder fo. ,
‚Din wunder ift fo bodem los
» Das aller engel finne - Örundes niht Dar inne _
Kiefent, noch erreihent. an dir ift bezeichent
. #75 .
485
500
'505
515
820
525
550
.849
"645
550
RIO 16 WIR. So manic fache wilde,. daz nieman Din unbilde Mit worten mac vol enden, nu ſtrich umb unſer lenden Der waren kuſche gurtel. du biſt ein reine turtel⸗
Toube ſunder gallen,
din gute kan uf wallen Und als ein brunne quellen;
Sin wider ſtat dein wellen Uf tobender ſunde ſewen.
man ſol ze ewen ze ewen Did rumen unde prifen.
du konſt ein herze wiſen Uf der waren minne phat;
du biſt ein lebendige ſtat Der lebendigen gotheit,
din wunder hat an dich geleit, Mit maniefalter ſolde.
dich ziret daz gemelde
Guldin, ſchone, garive
wart uz dem wunſch ein varive Getempert und gemachet, die glenget unde lachet
Von dem antlutze gutliche,
unde machet es ſo vreudenriche, Daz den himel furſten #
muz felbe nach Die durſten, Und aller engel pringe. =
die venchel und Die mintze, Salvie unde ruten,
wil id Dinem teuten Gewande niht gelihen;
Ich wil dir zu die richen
Aromat wurtzen, mazen
wan an der himel ſtrazen, Dar nach vil manic ſele quilt,
alſam dein pantie alle wilt Von nature laufent nad;
Sus wirt vil maniger fele gach
wen 17 ⸗
Zu diner Fleider rouch. we dem yerteilten gouch, Der zweifelt an der heife din! fein funder mac fo groz gefin, In hore Din erbarmefeit, ob er ein ruewig herze freit,
Er hat, vil ſuzze kunegin, aller ſunder troſterin, Schire troſt an dir funden In aller hande ſtunden, Swenne er genade ſuchet, Theofilus war beruchet Unde affo rechte fundic, daz er dem teufel Eundie Gab neter (fteter) eigenfchaefte briefz un wart doch uz der helle tief Mit dinem teoft erlofet. Geblumet unde gerofet Bon Dir Die himel veone fint. des machte Did) din frutez fing Gewaldich fines trones, ‚ die gerten arones, . | Duerre und doc grunes loubes vol, .. gelihen man dir vrowe fol, Unde Der geburte Din benamen. du truge Eint des wunfdez famen, Alſo daz dich Der funden faf, noch die ſuchte niht entraf Wiplicher brodifeite. Pu bringe uns mit geleite Dar an den jungeftlihen fant, du bift ein ewig fundamant, Daraf der geloube flat. .r die criftenheit gemeret hat \. Sp zuverfiht und Din Erafl. Die wurße was vil adelhaft, Don der uns Din geflehte uam; Helle bin wunuenbernder flam 2
555
560
570
580
Warf uz die bernden efte, 590 da din vil tugente veſte, Gruene uf ſchone bluete, und daz die lebende ruete Criſt, den fuezzen mandel kern, Tragen ſoldeſt uñ gewern. Des waren Die propheten gixt, die flete madyenst unde wirt Din ere und dDinen werden pris. - wol dir gebluentes himel vis, Das du gewuechſe uf erden ie; 600 fein Dine enwart fo reines nie, Als din vil minnencliche frucht, Die hat begozzen mit genucht, Des fuzzen himel towes flug, Da von u; dir die mandel nuz 605 - Der fuzifeit gewachſen ift, Ich meine got den werden crifl.
508
Des name vil zuder meze, Des argen teufel reze . - Mac uns maden ſtuchtic, 610 er welde muter zuchtic. Wie milte man Did vindet, die fenftifeit die lindet Ein herze gar vlins herte. Du bift, die wunſchel gerte, 615 Da mite uz dem fteine wart ein wazzer reine: Geflagen in der wuſte. vil manic herze muſte Durre an dem gelouben ſin, 620 wurde es niht von Dem trofte din Genetzet unde erfuchtet. ein holtz er worden, luchtet Die nacht als ein karſunkel, unde wird denne aber tunkel, 625 Sp der tac uf Dringet bie: vrowe ſich alfo zergie
wen. 19 won . .
Don dinem Haren ſchine gang
Der valfhe ungefoube glanß, Der als ein hol erfulet gar.
"In tumber Iuete finne gar dar Sin tougenlihez ſchinen bot
E du‘, vil liechter morgen rot, Uf’gegangen wereft, “ande ipefum erift- gebereft, .. , Den ewigen funnen fin;
Du brechte ein fewer an allen pin Als day geftirne finen glaft,
vrow, aller keuſche ein uberfaft:
Du bift vrowe die wifheit, von der. uns Salomon do feit,
Und alle Die propheten;
die zirkel der planeten Sunne unde manen bilde Regen, wind, donner, wilde Wazzer, fewer, erde, luft, des himels fore, Der heile gruft,
. Und alle creatiwer
von Diner reinen ftiwer Geſchepfet und geordnent fint; wan du binamen und Din fine Ge waren ungefundert din fun der hat gewundert An dir vil vreinde meiſterſchaft, E daz fin vrone magenfraft Geſchuf daz abgrunde; Sich do gewan er kunde Sunder anegenge din W Sin weſen daz je geſin J Vor ſinem klaren bilde. Du biſt ein wunder wilde, Daz got je fur fin ougen fpien din vadel und din liehtez Fien Je vor im hant gebrunnen, E fin gewalt die ſannen . 7.
639 °
635
640
645 °
650
665
60
680
685
695.
700
—XX 20 weora
Geſchuf, und aller ſterne keiz, Sint daz er kunftic wunder weiz.
| ©; weſte er ouch benamen ie
Daz du foldeft werden hie Sin muter funder widerftrit Da von du lebeft alle zit Bor finer liechten angefiht ; *Dn ob du da were niht, So was doch ie mit hoher kraft din bilde und diner ſele ſhaft Vor ſinem antlutz lebende. vil ſchone was ie ſwebende Din forme in der gehugde ſin; da von du werde keiſerin Wirſt uf ein ende niht gelobt. die tugent alle ere obt Als manic hus der zigel. du biſt glich dem Spigel Ob der enzwei gebrichet noch, So ſwebet din antlutze doch Des Menſchen in den ſtucken wol din helfe luterkeite vol, Swie vafte ſich die teile den Seelen vil ze heile;
| So wirt Dod volle genade ſchin
In iglihen ftudelin, Daz da vor gefchrenget wirt. din helfe bringet unde birt Bil ſchnelliche ſtiwer, du reine creatiwer. Brechte uns den vil zarten erwelten lebarten Des drifalticliger fprunc, daz wilde tier alt und junc Nicht mac ergaben fo man gihf, und ſwaz er in Dein fprungen niht Gevehet, def tut er fi abe; Davon ich in gelichet habe
wen 31 eo...
Zu Dinem werden finde. din fun der fprane fo ſwinde Don Kimel an des cruzzes ort, darabe fo fpranc er in den mort Unde daruz in die helle tief, darinne er jagt und er lief Viel manige fele wilde, die finem Elaren bilde Ze lange vremde waz fin gefin und ſwaz er in den fprungen drin An ſich des males niht gewan, da wolt er fih niht Eeren an,
Nocdch haben daruf kein achte mer,
wan daz uns, feiferinne her, Din geburt erlofte von Der heile roftez Wir muften ymmer anders des wilden Salamanders Drdennunge triben, unde ane zil beliben In ſwebel und in feumwer. ung hat Die reine neumer
- Der ewiclihen not ernert.
Din ere geret als ein wert Däü ein wol geblumet, was
die funne fich verbet nad) Dem. glas
Ir Elaren vñ ir. liechten glanß, Swa ez durch ez ſchinet gang Ez ſi gel, rot, oder bla, ſie wirt nach im geſellet ſa, nde in die varbe fin geleite Sus wart die luter gotheit Bon dir geverbet, vrowe gut, du fteiche ir an vleifh un blut.
D: ceift Din ware funne mit lebelicher wunne, \ Schein durch-dinen ganzen lip, allo daz du nie mannes wip
705
715
750
735
749
x vun 233 mne
Wurde, unde in gebere doch, wer mochte, felic vrowe, noch An eren dir gelichen! din helfe mac die richen
745° behalten, vnd der armen povel = des wirt durch manges h'ze hofel ‚ Din lip befniten ſchone als ein
Liechter wunnencliher zein, An dem Eein budel wirt gefeben;
750 durch Iuterliche fol er brehen Din exe zallen ziten u Er welte margariten,
Vnd edel goldes bovge, vns armen la Din ovge 755 bevahen zallen ftunden ; Ä der fliehen fele wunden. er heilen kan din fuzzer lift, daz du dem funder biſt Ein falwe pnde laetwarie. 7600 deſ wart nine marie Magdalene unde affer - din tugent, hat den gaffer Swer in zu der nahen habt, . das der mit keuſche wirt gelabt, 765 Dad der gewinnet reinen mut - ' zu der fo zel ich vrowe gut Din ere und din genade breit, Swa Diner tugende reinifeit - Sn daz gemute Eredet, 770 die zieret unde wedet, | Unde keuſchen herzen und den fin. Maria und affer legten hin Wiplicher brodifeit geluft, als do Die tugent in ir bruft To Quam, daz fie Did reinen von herzen wolten meinen, * Unde immer truten gerne. Du liechter leitſtene Der uf daz mer da ſchinet; 790 gelutert unde geflnet
.
vo a3 MIA ' ⸗
Biſt du vor allen ſunden. mit hundert tuſent munden Din ere ih niht mac gerechen vil wunders hat ze ſprechen Von Dir die yſtorie. 785 wer mochte dine glorie Entſliezzen gar und dinen pris, Du biſt ein karroffers ris, J Und ein muſchat blume. von dinem magtume ‚ 790 Der erwelten gnaden vil erfihein. die ift der kriſtallen ftein Gelih und der berille, . beide offen unde ftille Zele ich fie zu der keuſche din 795 fwie balt fie von nature fin; | Reit man fie zu der funnen, _ ein herze wirt Dar enprunnen Schire in kurzer wile gar: .. " Din reines herze valſhez bar 806 Unde balt von Eufhlicher art, = do day geleget zer funnen wart;
T meine au gotlichem ſchin, do wart uns von den tugenden din. | Chriſt, daz ware lieht, entzunt, 805 der ewiclich und alle ſtunt Beluchten muz die engel. _ du blume und lilienftengel! Du viol zuh im merzen! „ ’ du liecht vor allen kertzen! 810 Du gimme od allen fleinen gut! du ſchone mandel boumes blut, Die funden rife nie getraf! du tzuckers ftude, in Der das faf Lieget aller fuzifeite! 815 hilf mir daz ich bereite Din ere und dinen werden pris, alſo daz; mich die meiſter wis
— — nn — —
820
‚825
830
"835
840
850
4
Nicht darumbe fhelten; ‚la mid) niht entgelteh Daz id) gutes lutzel weis,
Die neflel ſuver ufi heiz, Die doch den fhonen blumen birt, daruz von binen honif wirt Gemachet harte ſuzze;
Sus hilf das mir muzze Don minen kranken ſinnen
die linden wort gewinnen,
Die dinem namen wol gezeinen;
muz ich mich dines lobes ſcheinen,
Daz wirt min klage ſtrenge;
davon du niht verhenge,
Dajz mich die wifen ſtrafen,
ab einfalligen ſchafen Als edel wolle wirt geſchoren, daz einem keifer hoch geboren Ein eleit Dar uz gelpunnen mitt, ob mit Din helfe flewer birt, Unde wil din troft mir geben ratj fo Bier ih) tumber Conrat -
Ab einfaltigem finne
die rede, uz der ich ſpinne, Dir ein riches eren kleit. din reine, keuſche meit,
Uns uz der tiefen Helle zoch,
da von Din name iſt alſo hoch, Daz er den guten allen bt bi gnade fwaz Dich hat gelobt, Es fi tot oder lebs, . Din fun madhet uns Den krebs Bi finek art betzeichenlichh; den fihet man allez hinder ſich Kriechen unde gaben; Da bi wif er enphahen,
Waz im engegen wart geboten. . fin tot Der verbet in gefoten Vil fyoner denne fin leben tu;
da wil ich crift gelichen zu,
—
45 won
an ich dieſelben wunder
mac wol an im beſunder Zeigen, unde beweren doch;
er giht des males unde zoch Don dir, maget wunnenclich,
alfam ein Erebs hinder fi;
Do wider menfhliche art
von Die fin lip geboren wart, Her uf des ertriches grien
Do man in iemerlichen fpien An daz ftarke erube hoch;
do nam er alfo unde zoch, Swaz im’ daz recht engegen bot,
in hete fin iemerlicher tot .
Uz allen pinen ergerbet,
un fhoner vil gewerbet, :
Denne im daz leben tete,
Daz er uf erden hete;
Wan die menfhlihe forme fin’ gap niht fo liehte beren fin,
Uf erde, als in dem himel dort, vrowe, aller Eeufche ein uber Hort!
Din ere ift ane mazen breit, an dich alleine wart geleit
Dil manicfalter felden hort; bi dir ift Des namen wort
Bezeichenlichen ung worden; got fprach von finem orden
Unde ouch von finem bilde, daz alle wazzer wilde
Zu ein ander foken gahen, ' -
un eine ftat enphahen, Da man fie fament fehe; . uñ wenne das gefihehe,
Daz fie zu ein ander quemen fah
bieze man fie maria. Waz mac ouh nu daz ander fin Zu tugenten, wan'der name din, .
4
860
865
870
875
880
‚ ‘890
OHR 6 nun
Maria ‚ keiſerliche frucht! bi dir was alle die genucht, Der manicfalten gute; . 000 "als in des meres flute ' Sint alle wazzer famenhaft; do fih Die gotes magen kraft In dinem kuſchen libe beflon; do gi zu ein ander und vloz 905 Bi Die aller tugente wac. din fun ift worden unfer mac; Den gab uns dine gebürt ze neven, ‚wie ſtachen in mit einer gleven . Durch finer fiten rippe, 910 . fwie uns were fippe ) Gin hoch geborne menſcheit; N daz gruntlofe Herzenleit, Daz du lide, vrowe gut, da man veriet fin heilic blut, 0915 Daz hat ung freaden vil gewert, daz in fin marter als ein ſwert Durch die fele Din gedranc, daz mat uns ewic truren france An fele uñ ouch an liebe. 020 vrowe, aller keuſchen wibe!. An die vil eren ift geleit, _ wer mochte dine werdifeit Durch geunden oder durch koſen? du biſt der wiſeloſen 925 Banier uf ir leit van, man fagt uns allen, Das der {man Singe , fwenne er fterben fol, - dem tet din fun gelich wol An dem vil heren cruce vron. 950 ely, Den iemerlichen don Sanc er Des males, unde ſchrei, daz im ſin herze wart entzwei Geſpalten von des todes macht. ſin heilic marter uber vacht
EEE EEE — —⏑⏑ — —
27 dere
Den teufel in der heile glut, un made, das er felden wut
Den ewiclichen heiles furt.
des half uns vrowe Din geburt,
Gar edel unde reine.
die fol die werlt gemeine Lop fagen unde werden danc.
din Eeufche Die nature twanc Des fromen ungewinnes,
das fie wider finnes Giene, und oud) entwerhes;
daz ſich Des menſchen verheg Under want die gotheit;
und Daz bilde an ſich geleit, Hete ir ſunde kehtes
do wart ir alten rechtes Verterbet die nature;
ſin himeliſch figure Iſt von dir worden irdiſch,
der unfer vleiſch unwirdiſch,
Mit dlute uñ mit gebeine, zu ſinem geiſte reine Schone uber ſin forme ſpien.
die tugent ſchuf, daz unſer grien
An ſich genam din hohen art; daz im die margarite wart Uf erden hie geſellet; daz honic unvergellet Der gotlichen gotheit; durch din tugent wart geleit,
Verborgenlich in unſer wachs durch dich getzeiſet, und der vlachs
Wart die palma—s ſide,
in kupfers wife geſmide Barc ſich die gotes maze, die ſchaf und Jud) Die waze Rot der grimmen helle,
und alfez ungefelle -
Wart uns von Diner helfe ſchwaqh.
ditz allez bi der zit geſchach,
w
\
-955
940
945
050 .
-055
965
970
wu 28 men
975 Do zu der menſchlichen art W gemiſchet die hohe tugent wart, Der gotliher nature wieit
in dir beſloz ſich uf vielt Des males aller felden hort; 080 . do fich daz veterlihe wort . Bon himel in din herze warf; daz man der helfe Din bedarf,, Des wart ich got gihtic, durch lochtic und durch ſichtie 065 Dirin dcop vor allem priſe vert, wan ez vil manige zunge bert In himel und uf erden. ‚du folk gefromet werden Don uns loten aller meiſt; 990 wir fin für engelifche geif Gedrungen an der wirde; das ſchuf Din reine giede, Und Du keuſche Diner jugent. der gotlihen hitze tugent 095 Bi Der vrowe nam den ſik; bi die hat der funnen bi - Der blumen tow geteudent,
3— davon dich immer zuckent Die vrowen uber ſich enpor; 1000 Din lop, daz get in allen vor,
Uñ mu; in vor an ende varen. Du £uft gelich Den aderlaren, Der mit hohem vlize, | | vor allem itewize 1005. Sin kint bewachet und denne ſie verſwachet, Ob an ir oogen fie gepreſt; u er feßet fie fur ſich in daz neft Gegen der funnen glafte, 1010 und die niht mugent vafte | Gebliden in der funnen iin, noch volliclihen fehen dein, Die let er vallen einen val u; dem neſte bin je tal,
' wen 20 re
Unde hat uf fie Fein achte mer, 1013 Davon fie lident herzen ſe,
Und des todes arbeit
Hhie, muter aller griftenheit!
> A verfucheſt du gar, die din tugent wider gebar, 1029 Her in des teufels Brunnen, \ do fie den tot Jewunnen; Do gebere du fin ‚beider, | nu feßeft du fie‘ vrowe nider In daz neft der heife din, "415 da’ Erik, der waren ſunnen fin, Gleſtet uf die ſelben kint, und die ſo kranker ovgen ſint An des gelovben angeſiht, daz ſie got erkennent niht . 1050 Die let Din genade vallen. | | warumbe folt in allen Gelingen an der helfe Din, die fo. Fran fie wellent fin An dem gelovben immer, “ 1055 daz ihr herze nimmer Wil erkennen ihefum crift, | der an der fchrift geheizen iſt Ein ewicliher funnen glantz. fo feı Din Iuter helfe gang 1049 - Ber fudhet lange uñ al ze vil, " uf ob ie Feiner fehen wil An daz liecht der ewikeit. wer mac im denne, ob er geleit Wirt in ſchedelichen val, 10453 uf nz Dem neſte hin ze tal Diner'gnaden rifet,. von funden mangen wifet, Din beife vrowe dicke der aber zu dem ſtricke 1050 Des valles wider keret, J od den ſin nam verſeret
u won 30 ren Dar uf er fih fan olizen; | wer folde dir daz wizen? 1055 Du bift unſchuldic dran- . = glichen ih don reihte fan Dem edeln adelaren Did). — Sin ougen wol genozent ſich | An Elarheit der geſichte Din, 1060 . kein ding mac an Der ſunnen (hin . Geblicken funder, lougen, fo vaſte mit Der ougen, So der feibe. vogel tut, da von zel ich, vrowe gut, 3065 Bezeichenlich in wol zu dir; j Nie menfche zu Der herzen gie... Noch mit dem gelouben fin - - mochte er an der gotheit ſchin Gebliden ,.alfg vafte nie 1070 ſam dines herzen ougen ie Katen, und aud) immer tunt, nie zwifel in.dir uf geftunt. Der criftenligen ſachen mocht ir E geſwachen 1075 Und den gelouben wurre, WB ob ich furbaz geturre Sprechen fo la reden mid). ez was ein wunder wildielich, Daz du gelouben kundeſt ie, | 1080 daz du foldeft tragen hie u Den ewiclichen ſchepher din; und daz du ſicher mochteſt ſin, Pa Daz ane pine gebereft tun; So daz der vater finen fun 1085 Darin zu herzen be breite; * ‚34 meine daz ſich vlechte Zu den zwein der vrone geiſt, So daz ir drier volleiſt | Blibe ein got an. ende, 1090 der funder miflewende Je was ein lebender urfprin®, Sch priſe an dir daz ſtarke dink
X
4
nen 31 —R
Vur manger hoher tugent kraft, daz du nie wurde zwifelhaft.
Tai der drifaltikeit, wol Diner gotheit Die, des fiher mochte fin, das du gebereft une pin Den ſchepher Dines bildes; es wart nie niht fo wildes, So daz vremde wunder, day finer gnaden zunder In Dich warf der gotes geift; und daz du Davon aller meift Got gebere, der dich geſchuf. did prifen manger zungen ruf Dur die gefhichte wilde, daz in die Eurfichez bilde, Bon fhone was durch luchtie, und doch nie mochte fuchtic Don dir werden mannes beruft; So daz unkueſchlich geluft Wuchs von der Flarheit dins ob aller glanken engel fin Zu einander mochten fin gefeit, den hete Din Tuterfeit Erleſchet mit ie glafte wol. . din fip gar heilikeit vol Schein als unmazen luter var, daz nimmer ſich der wunſch getar Des vlizic under winden, daz er muge immer vinden So liechten ſchin, als an dir lae. din glaſt fur alle klarheit wac Uñ muz an ende fur ſich wegen; doch hat dich der gotes ſegen Alſo gebenediet, daz alle man gevriet Vor dem geluſte waren, daz fie wolten varen
a
1100
1105
1120
1128
1150
rrse®a 32 X
Mir unkufches herzen gir, der ougen wunne lac an Die . Mit Iuterberem vollen, un ſchiet Doch unbemwollen- 1135. Yon dir ein iglich gedanc; fo daz er nie Dar nad) geranc, - Daz er din begonde gern, unkeuſcher fin muft in bewern on Durch din glangen rinikeit; 1140 die was fo lanc, fo tief, fo breit, Unde alfo gar unmazen ber; . daz nieman did) getorite mer Geſliezen in daz herze ſin, wan got; der aller tugende ſchin 1245 Mit hohen eren uber oht, der het im ſeiben daz gelobt, Daz er dich wolte minnen Mit alſo reinen ſinnen; Daz din erwelte magetheit 1150 ° behielt ir hohes eren kleit Qurnedtie und luter. Sofeph din fridel tiuter, De dich gemehelt hete, . mit trumen und mit fiete; 1155 Der hete ungerne din gegert, wan er duchte din niht wert, Daz er dich vrowe neme; So daz nimmer queme Zu dir an din bette ſtat, 4160 alſam das bluende roſen blat, Wont den ſcharfen roſen bi, un doch vor blibet vri, Daz fie ſich niht bekratzet: Eur alfo mas unbeſchatzet 4165 - Joſeph an den eren, din lip, den nie verferen Getorften ſunden vrame, Der keuſcheite ſame Gewurtzelt het in diner jugent 1170 mit alſo gruntveſter tugent;
Unde uber wand die fter£e fin,.
VIE 33 ._
Daz weder teufel, wip, noch man. den argen willen nie gewan, % Daz er Did eines hares. breit getorfte an Diner reinikeit Vetkrenken ufi verboſen. 1175 florieren unde rofen: Sol diner pris alt uf june; durch daz die fun tet einen fpeunc Her abe in die reine bruft, - © oo, der uns hin uf us der verluft. . . 1180 Des ewielihen valles joy, - - ” ' er fprane ug finem himel hoch Da von wir uz Der helle von allem alten ungevelle on Ze berge wider funnen. - „1188 Ein funne ob allen funnen. : Der hohen felikeit du Bft. fmaz heiles an uns allen iſt Genucht, daz vil wenic phliget,: gegen diner ſelde ez wiget, 1190 Bil ringer, denne ein pappel, - du bift ein Iebende Eappel,- Die got it wol gewidenet vor Des gewalt bidemet, ' . . Sn worchten alle fine geihaft; . 41196 din keuſche an im wart figehaff
wan er fih in Daz herze Din .: Beſchliezen hie geruchte. — ſin breit gewalt der ſuchte 1200 Bi dir ein enges hus gemach Das hohe fur des himels Dad... Als durch Der helle boden vert, ‚dent het tim felber Dich beſchert. J Zeinem uz er weltem gadem, “ 126 ez zuge mit einem vadem “ An fih die grozen berge wol, uf lies doch · in einem enge hol Geruchen, fin magenkraft : 7 \ din herze unmazen feldenhaft . 210 * 5
1230-
1210
1250
Bar im fo richer tugent gelt, daz er. da fpien fin gezelt
UA deinne ſuchte fin geberc,
als ob ein rife in einen getwerc Durch tovgenheit verfiuffe fid.- ez was ein wunder wildielich,
Daz er bi DIE wart junger. -
ver lip, Der muz hoch Elunger
Denne alfe veuwen immer fin,
durch daz der gotlihe ſchin, Des glantz die ſunne blendet, dir wart ze hus geſendet;
Als ein erzunte vackel
din gotes tabernackel Sin glaſt vil ſchone erluchte; Bin mut fo rein in duchte Daz im bi dir was ſorgen buz, dir bracht ein engel ſinen gruz Derre uz Der himel kore; der want ſich durch die ore Zu Diner bruſte reine, dar inne er wart ze beine
Uñ im daz vleiſch verwandelt,
daz noch der priſter handelt, An aller ſunden achte Geluckes vil uns brachte. Ave! der veterliche ſpruch, der durch din ore an allen bruch Dir gie ze herzen uñ ſteich, er was ſo ſenfte uñ alſo weich, Daz er in menſchen verch gedeih als im der vrone geiſt verleih Kraft uf, macht mit hoher ſtat. . Gin tugent die wart dir ein ſchat, Der uber dich nam vollen gauch; er ilte ze. die ufi ſwank Alfam ein turteltoube, So wol die eren troube, Du edel tugent fanye, daz ze Die gitige flange
N
X 35 nA
Wart von dir uber kempfet. er wolt uns haben gedempfet Mit finem belle roude: 20 wart dem oden gouche Bon dir gezudet fin gewalt; din triwe finen valſch vergalt Ur uber want Din gute Sin ubelih gemute, Unde alle fin argen tude dein ‚heil fin ungelutte Begunde erweden herte. du felden wunſchel gerte Un apoteke wunnencid, der tugent aromat wurzen dich Geblumet habent in maniger wis; du mirtelboym uzem paradis Mit frucht wol geziret! dir lachet unde ſmiret Vil maniger ſtuden trore; dir kan die mandragore Wol trehen under diner tur Schone uz ir alte gan her fur; Mu; die die nardafpide, apfalder van punide, Die wilde granat opfel teeit, richlicher fmac-ift uns bereit, Den uns din obz erteilet; din teoft den ſiechen heilet, Der an der fele it gefunt. Da von Did) manic wıfer munt Glichet edeln crutern. din helfe kan gelutern
Wol truben fin den ſiechen.
fa bluen unde riechen
Uns vrowe diner gnaden hurſt! leſche uns den ewiclichen durſt
Mat Diner tugent feudhtie! daz wir niht wazzer ſuchtic Bliben an der ſele dort. Du bıft des heilwages hatt, ’ . 3 R
—
1255
1260
1270
1275.
1290
1208
'1300
1305
1325
en 36 um
Der ob den felben allen vert.
Du biſt der lebende gotes wert, Dar inne er wilen ſich ergie,
und edelihen fmac enphie. Von Diner tugende wurßen,
‚er wolte im felben kurtzen; Die wile in dinem mute.
Do in den eren blute . Mit voUicliher wunne
Do Plane der keuſche beunne, Der noch dar inne Elinget,
Swer buzet uf ringet !
- Nach finen Elaren tropfen,
der mac vil gerne klopfen, Wan fie vliezzent im engegen,
Sich wolte zu im durch rue legen Das tier des himelrihes hoch
er kerte zu die uñ vloch In finem durfte manicfaft,
den es von minnen mit gewalt Nach aller menfhen heile truc
din keuſche abe im, uf twuc Sin herze alfam ein honie wir;
Ich meine got, der als ein hirg
Wort ero bi dir newe. durch din reine trewe Wart er junc als ein hinden kalp, den orden behielt er beidenthalp Des alters und der iugenheit, als ez da vor het uf geleit
Sin ewiclidye trinitat;
do ſie nam zu ir ſelbe rat
Vmb al ie ſache und umb ir Dine,
vrowe, aller felden urfprinc! Dis wart vmb unfer heil erdacht vn bi Die ſchone vellenbracht Nach gofes ordentlicher zit, ‚ber ſich erjungen wolde fit
}
+ '
An Diner tugende walde, alſam ein hirz der balde
Ze holge uñ in geduene ver retet in gehurne;
Vnde fi erjunget fhone, Siner geſchaft ge lone.
Der ſchepfer fi er vriſchte, 9—
do ſich die tugent miſchte Zu ſinen iaren manicfalt, er bie; do beide junc und alt; Da von Die was Din lip geborn, er het des newen heiles horn Das vf gerichtet durch gewin, fin alt gehurne warf er hin,
VBnde ift gejunget worden. .
Die mein id) an dem orden Den die juden hielten e; _
der bok enfolte do niht me Des tempels opfer meren;
das lamp das, muſte reren, *
Dar inne fin unſchuͤldie blut got dunket ein newes leben gut. Do man daz virne gnuc gerleiz da von gap er fih fur Die geiz Dem vater fin ıe opfer ovch : die mirren vnd den wirovch begunde er fur daz tempfen; der felber fit gelempfen, Der manigez wilen wart gebrant vñ von der erwarten bant, wart ze opfer im gegeben, ee gab uns e daz virne leben,
vñ hiez fit vermiden es,
er bat den alten ſchrift mez Cr Eennet, und ie newes model, - bie vor lobt er der Juden rodel. Nu peifet er. der criften buch,
— Inm liebet für en herin tuch,
1350
1335
1340
1345
1350
1355 |
— — —— — m
1370
1585
1300.
1595
1400
N - ‘ . . N
wa 38 nos
Fin meſſe Eappe ſidin, vñ fur ein fpiges hutelin, Ein yinfel fchone vñ vz erwelt. ‚got hat die Juden ab gezelt Wan fie vor im verdampnet fint, ob niht ir ovgen weren plinf. YA ie gemute worden; Sie mochten an ir orden Zi an ir gefihte ſchowwen, daz fie Dich, himel vrowen, Mol eren folten immer me, warn ihre geloobe vñ ovch ir e Eint beide wandel melic; ‚ päif vil gar lutſelic Der reine criftenliche fite, dem volget daz gelude mite, Das er an heilikeit rıche ein criften vnd ein Jude gliche, Sint als ein lamp und als ein bof. daz lovp'daz uns Der höler ſtok Zur bringen vñ fruchten mat, daz gut unertlihen fmat, BA ift alfo gewehet nd Sin blute, daz file wol: Drehet Vñ edelihen rihen fol, den beiden ich geliche wol.
/
| Die Eriften und die Juden gar
Der ungetouften lute ſchar, Der mut an eren bloget, dem loube fih genozet, UR ift gelich der blut Der criftenheit mut, Unde ir gezierde lobefam Loup, uf blut, Die waren ein flam, Don dem Tie beide kumen fint; doch git daz eine ſwachen wint UA birt dag andere guten ruch: die Eriften und die Juden ud
— 3Q — Uz eines vaters ſamen, Sie wuchſen uñ quamen, Uñ iſt doch an in beiden der orden ſo geſcheiden, Das der eine iſt eren hal, und der andre wirde vol. Durchluchticlichen ſchinet, daz wir uns han gepinet, Mit vollen uf daz bezzer leben, uñ wir daz boſer han gegeben Des half uns, vrowe, din gewerbe- wir Juden azen kuchen derbe Da fur hat uns beraten die keuſche der oblaten, Zu den ſich got hie miſchet Swenne er ſin blut ervriſchet, ur ouch fin vleiſch Dar inne, erwelte keifertune! Sin kraft da wol erſchutzet, wie vil man in genußet Erift Dod immer ane ſchrantz, alfam der liecht bernde glank Der von der funnen glißet, die niht da von verflißet, Daz man fie vil gebruchet; Ir Elarheit ſich entluchet Unde get zu manigen venfter in,
ob hindert tufent lodelin -—
Ir glanke wurden offen; durch die quanı fie geflohen Mit vollen eines manes wol, " ' So daz ir itzlichez hol
Bon ir lieht were,
und doch der wunnen bere Glantz da nieht ze fpielt.
Sich verowe alſo behielt Dincſurr gar, ftete fine kraft.
(ie ımatie herze famenhaft mir inn giſpiſet wurde
die’ gtdzen ſtarken burde,
1405
1410
- 1415
1429
1425
1430
1435
1440
1445
1450.:
1455
4460
1465
1470.
.1480
IR 40 muss
Der almehtigen forme fin,. - Lazet ie. gewalticlihen fin.
Dar umbe niht zerklieben, daz in beginnet ſchieben
Der priſter manigem in den munt,
er ſenket ſich biz uf den grunt Der ſele zeiner ſpiſe.
der ketzer iſt unwiſe Uñ aller tugent beroubet,
der niht dar au geloubet, Daz ein oblat kleine
den got ſchonen uñ reine Bevahe, der almechtie iſt.
Din ſun, der hochgelobte eriſt, Der mac tun allez, daz er wil;
Im iſt Des wunders niht ge vil. Daz finem ftarken Hibe
des Dunnen brotes fehibe Died uns gemeine werden fol.
In einem Eleinen fpigel wol Wirk ein. vil grozer berc gefehen
Dem brote mac alſam geſchehen, Zu dem ſich got geſellet.
Swie klein ez ſi geſtellet
Es kan ſich doch beheften
mit al den hohen kreften, Die got an im hat uñ treit. Sin gotüch almechtikeit, Die, vrowe, in die bruſt ſich vielt; “af wol dar inne ſich enthielt: Die mac fid in ein brot alfam befliezen , finder niemes ſcham
"AR une miffewende.
Day wunder hat dehein ende, Daz uns got allen ouget.
er wart von dir gefougekm ıhrc. Un hat an im doch den gewaktan:_
Das; alle menfce , jung; ale
u Gefuret werden mit finex: baden; 3
Durch din keuſche ein krippen knabe
!
u Zt —
Der hohe wis altherre wart
Sin grawer lok, ſin griſer bart, |
Die wurden im gebrunet, man vant in unbezeunet, An einer Erippen als ein kint, ob dem ein efel uf ein rint Heu Karten uñ futer. Dich welte zeiner muter Ein vater aller veter, Nach des gebot daz weter Sich richten muz uf feren, den wollte Dinen geren, Und dinem bufen uben; Da von lieg er btruben Din herze niht der forgen ſchur. Die was ein milter nachtgebur Der firenge almechtiger voit ‚fur day gerichte wirt gezoit, Je jungeft alle muzen fumen;
wol im, Des rede von im verumen
©enedicliden werden mac!
hilf ung Den engeſtlichen tac Mit hoher ſtewer leiften;
Daz wir den helle geiften Ze fpotte niht gedihen.
Sint Did) geruchte wihen -
Got felbe zeinem tempel im:
So vreu uns armen uñ benim Uns denne finen geimmen zorn! La werden niht an-uns verloren. Die firenge marterunge fin! du bift Die vrone Eunegin, Bon derung faget der ſalte: daz du mit manicfalter
Gezirde at umbe gegangen fill,
vil glanges du den felen gift, Den lip in hat verfchuldet,
Daz Eleit ift uber guldet, Daz du mit eren an. die haft;
richlichen du dar inne flaft
1490
1495
1506
1510
1515
1520
—— — —— — — — —
1525
41530
| 1545 /
1550
wa 2 ee
Zu dines indes zeſwen
er Doreen uñ er zlefmen. - Ca; unfer blutic herze wol, daz valſche minne unkeufche vol
Mit brodikeite netzet;
Du biſt dar zu geſetzet,
Daz din gnade manicfalt
dem argen teufel mit gewalt Verſchriet ſiner kreft lit. bi dir gezeichnet ſich Judit, Die vroliche unde gerne Sin houbet oloferne Slue uf ſchniet ab ſinem Fragen. du ſolt von uns den vint iagen, Der uns mit kraft beſitzet; din helfe wol geſpitzet, Als ſin macht verſchroten; alſam Judit genoten
Verſchriet den houbman des hers;
Der eine ſtat ienſit mers Beſezzen hete uñ belegen. La niht den veterlichen ſegen Von uns entzucken, vrowe! den Jaeob nam eſowe. Mit kundikeite wilen; die teufel an uns ilen Mit ir akoſten manieſalt; die ſol vertriben din gewalt Uñ ab uns verre ſtoren. du biſt in allen koren Er hohet for der engel ſchar; des laz uns werden hie gewar Durch ſiner marter ere, den du mit herzen ſere,
. Vor die uf hengen febe.
Sin blut reine unde wehe Werde uns ein ewicliches lab , Daz er geleget in ein grab Durch uns geruchte werden, u daz tet'er uns uf erden
d
\ ww 43 —R& Kunt, als ein prophete.
ein fifh genannt iſt cete, Der fonder ane mafen verfſlanc in ſich Sonafen.
Bi dem iſt uns bezeichenheit
von iheſu criſto fur geleit, Wan er verſlicket was alſam.
In ſlanc daz ertrich uñ nam Mit liebe ufi ouch mit herzen,
So daz nie dehein ſmerzen Sin gotheit da von gewan;
alſam der groze viſch den man Drie tage in ſinem liebe dans,
daz' in verſerte nie fin grans. Sich vrowe alſo beleip din kint
zwu nacht an aller under bint / In dem ertrich wol gefunt.
het im den lip Der tot verwunt So lebte dad fin gotheit,
die Eein marter nie geleit, Noch nimmer kan geliden,
fidy liez ze tode fniden,
" Daz vleifch daz erflebte,
Swaz aber an erlebte Bon gotliher heilikeit,
Daz het an fi Die Fraft geleit, Die nimmer fan erfterben.
Ein boum der mac erfterben,, Dar an die ſunne glentzet;
uf wirt doch niht engenket Die funne durdy fin vallen,
daz in ze howet allen Dee glantz blivet ſchaden vri,
Swie vaſte er an dem boume ſi; Man kan ſin niht verferen:
alſo geſchach der heren Und der vil glantzen gotheit,
Do criſt die marterunge leit,
%
1570
1575
1580
1585
1590
1505
1600
178
. 2630
a 7
Bu dem fie was gemifchet, Do lebt ir glaft ervriſchet
In ewiclichen fine,
uñ wart fur allem pine Beſchirmet uf gevriet,
Swie vafte fo gedriet Da were in gantzer einikeit,
Ir Eraft doch keinen Eumber leit Bon fyeidenlihem meine.
Din fun truk alters eine Die fteenge martir aller meift,
un lebte vater unde geift Dar under ane fmergen
des libes und des bergen, Ein got fie waren alle dei, u
uñ wurden ie doch zwene dri;
‚Des dritten ſchaden under in
Sich, vrowe, diſen ungewin
Den teuf din fun aleine;
daz vleiſch und daz gebeine, Daz er von ſinem libe enphie, daz leit die marter uñ gie, Der vater und der geiſt da von Ich meine, daz ſie niht gewon Da pines wurden beide, vaz nie dehein underſcheide
Wart diſen drin perſonen ſchin, | \ \
und doch Dar under uz in drin Je einer truc die marter;
des wundert mi vil harter, Denne ichtes uf der erden,
uñ wil doeh nimmer werden | An dem gelouben zwifalhaft.
Got ſchicke in finer magenkraft,
Swaz im gefalle un im behage
Ze kun, wart im ſine tage
Unmugelich dehein ſache nie;
Swaz wunders er doch ie begie, Das; waz gemezzen finer tugent, uf ſiner gotlicher mugent,
24
— 45 —
Do mit er himel un erde ſchuf,
Sin wort unde ſines mundes ruf Mac alle dinc gewirken,
So daz er finer lirken, Noch finer zefiwen hende niht dar zu darft Dun, Durdy die geſchicht Geloube ich unde weiz furwar,
daz ſin menſcheit her uñ klar Den tot hie mohte liden;
und daz in kunde miden Sin gotheit dar under,
Swie gar ein milde, wunder Die felbe ſache were
doch was fin lithebere Be tunde finer magenfraft, ,
Das er dich vrowe tet behaft Mit finem geifte reine,
alfo daz er ze beine Von die und zu YleifhE wart;
daz was an redticlicher art, Un ie gewalt mugelih.
got mohte uz einem ſteine ſich Ze menſchen han gebildet;
ſit daz er uber wildet Mit wunder ane werdikeit,
wie mac die blinde judiſcheit Denne alſo liehtelos geſin,
daz dich, himel kunegin, Er kennet niht fur eine maget,
von der hat gewiſſaget In ſelbes prophezie,
da; du wandels vrie Soldeſt einen ſun geberen, |
Des rich an ende mufte weren; Bon Dem gewalt fing vater.
du vreuden tur, du felden gater Du bift daz Feiferlihe ſedel,
daruf Durch fuhler tugende wedel Got felbe wolte fißen,
do fin gemute erhigen
1050
1655
1685
1690
1695
1700
1705
1710 »
1715
1720
-
—* 46.
Begonde nach der menſcheit. uns hat die ware ſchrift geſeit,
Daz wilen fun’c Salomon macht im ſelber einen tron,
Der wart uz helfen beine geworcht ſchone und reine.
| Den wit ich dir gelichen,
und diner tugent richen, Erwelten keuſchen magetheit, an die got ſelbe hat geleit, Mer ſelden unde gute, denne in des meres flute Sin griezef unde fandes, gebeine der helfandes, Dar uz Der tron gemachet wart, . daz luchte wi; von rechter art, Uñ was ouch von nature kalt die ſelben ſachen zwifalt
An dir bezeichenlichen ſint,
do got ſin einbornes kint, Den waren ſalomonen behuſen und betronen Mit vlize wolde uf erden; do ſucht er dinen werden Und din keiſerliche jugent, die wol des helfenbeines tugent An ie zwi falticlihen trucz . uz dir fo macht er fhone gnue, Im ſelber ein geftufe, daz alfo rechte Eule, Un affo wiz erludte; - daz in des wol beduhte, Ez were im fo-gemesze, Daz er dar uffe feze Mit rue uf mit gemade. von reiniklicher ſache Schein din fin uf Din gedanc, ſo gar durch luchticlichen blanc,
Und. ale unmazzen felic,
daz du niht wandels melic Von ſwacher ſunde were; di herze luterbere
Was dar under alſo kalt
von keuſcheite manicfalt,
Unde von: ie. reinen wirde,
daz ane-vleifchlid, girde Unde heizer brodikeit geuf verlofhen was in Dimer 6ruſt Bi; uf den grunt der finne; erwelte Euneginne! Davon ich dich gelichen fol dem trone, der gemachet wol U; heifenbeine wart bie vor. de bift daz kunieliche tor, Don dem &; Eſechiel uns feit: daz durch ez got felber ſchreit, Unde es doch was beſlozzen. ;, du biſt das vel begozzen, Geſpannen uf des griezes ſant, daz Gedeon der gute fant; Mit towe ſchone er fuchtet, din klarheit verre luchtet, Zur alle gimme luterüch. Iqh han da vor gelichet Dich. Dem kriſtalline ſteine, dem wil ich, vrowe reine, Noch zeimal dich genozzen; er hat an im die grozzen Und die gewaltiflihen art, daz nie Eein fhrift fo Fleine wart, Ir fhin euwerde breiter \ » ob dirre ftein Bil heiter; Sie dekte uf uber griffe, - Swer in ok dunne fliffe, Und die ſchrift in wolde haben, man ſehe ir kleinen buchſtaben Durch in da grozer ſchinen; da von genoz ich dinen
1735
4759
1755
1765
1775
1780
4 1795
— 48 —
Durchluticlichen glaſt dar zu, wan ich gelovbe daz er tu, Glich dem felben ſteine, die ſchulte, die ze kleine vil manigen ſunder duchten, die muſten grozer luchten; Wurde uber in din glantz geleit, ob er durch din erbarmkeit, Der ſchin fur alle ſteine gat, begunde ſchowen feine tat: Sie gliezze breiter denne vor. vil maniger vert uf funden ſpor, Der ſchulde kan ze ringe wegen, ‚beginnet des din gute pflegen Durch luchticlichen brennet; So weiz er un erkennet, Daz ſiner ſunden iſt ze vil, dar uf er'e niht achten wil Mit ſines tumben herzen ger; _ daz lezet fiih denne reuwen er Bil ftarfe in finem finne. du felden keiſerinne! Die Erone Iuter gleſtet; got hat dich gegeftet mit einem lichten: range; zwelf fteine mit ir glanke Din houbet Eronent ſchone; die fieher man Die ze lone Durch luchtielichen ſchinen. der mane ſtet ze dinen, Erwelten ſuzen alle vriſt; din ſchamel niht gemachet iſt Bon holtze noch von gipſe, der in apokalipſe befach der himel tougenheit, der fpriget von die un ſeit:
»
/
une 49 reme
Erwelte gotes dirne! der man und daz geſtirne, Die beide zierent dich alſus, Swie gar der wilde Siticus Crone, als ein gras erluchte, Er wart doch ſelden fuchte Don regen uf von towe: dem tet gelihe, vrowe, Din magetlid) gemute, daz von unkeuſchlicher vlute Pie wart genetzet hares genoz. Swie gar din herze wandel bio In vriſcher tugende grunte; do Din geburt verfunte Mit got uns als gemeine: So gar unmazen reine \ Was uf ſchein Din magentheit; daz fie deheine fuchte leit, Die von dem blodem vleiſche wert, . uf dran Do als ein grunder wert Der jugent blume uñ ir bieter; Jeſus din vater uf din veter, Und du fin muter und fin bafe, Er wart ie Ihone, als ein .wafe Der vriſchen biumen tugent Ele, der funnen eyf und ir fae Gederren nie getorfte, vrowe, in der eren vroſte! ge felden uns gezwiet; du bift gebenediet Bor allen sreaturen!! Geruch uns alle ſteuren, Durch dines finden ere! von funden uns befere Scire, unde in furgen ſtunden fteıy an Der felen wunden Des hailes ergenin ! du blume und ein florin, 4
1805
4840
1870
imen Bo un
Der blumen in paradyfe!
Die Elingent ſuzze wife Bon aller engel ftimmen! . Du perl ob allen gimmen, Der blawen und der grunen! Got wolte ſich verfunen Mit uns mit der geburte fin, uñ wart ein mehel vingerlin, Ave Das veterliche wozt, dar nz der fun gar ein hort Durch Iuchtic in Din herze ſchin. Ez wir ein uz genomen ftein Geſtellet als ein Gamahiv, - Da wunderlider bilde driv,
Geiſt, vater, mein ih, uf fine,
Geſchepfet an mit vlize fint In einer forme fine: Mit dDifem vingerline,
Sere uf wol geftelet,
Din fele wart gemelet Dem nz erwelten crifte, ' Der ung vor funden’vrifte Durch dinen willen, vrowe! Du rofe, in bimel towe, Mor gotes geift erfuchtet, din lop an ende luchtet! Pod) wirt erledyet nimmer! bolieren folt er immer. Glantz unde fin gefteine, der alfo gar-volfen reine - Mit hohem vlize machte Dich. din ere ift al ze luterlich Vor allen pris gebrochen; Din munt der hat gefprochen. Bil offenlich und uber Iut, Das bi die Salomones hut Bezeichnet ift vil ſchone der himel Salomone. Din keuſche zeiner hute wart, do finer gotliden art
wa Di sen
Sin hut uber Dich gefpreit Mit bodemtofer reinikeit, Die grundes nimmer wirt gewent. der als ein vel Den himel dent, Unde uz einander, ftredet: der wolte fin bedecket Mit diner hute Heine! du ſpricheſt, veowe reine! Daz du ſwarz unde ſchone ſeiſt;
vil got urkunde du des geiſt
Mit der zwifaltielichen art,
daz nie fo klares niht enwart, Als du bift fur alle wip,
ufi ouch Davon, daz dinen lip Enpferbet hat die funne fin,
Der finen-gotlien fin Uf di voR finem geifte liez,
un dich bezeichenlihen hie. _ Don hige fin gebrunet |
daz Eorbelin gezeunet,
- Da monfes fur meine blog
uf einem wazzer inne vlog. “
Dar wil id) dir gelichen. Du brecht uns got, den richen, Uf der genaden blume; In enges herzen rume Wart er uns zu gevlozzen. Din felde wol erſchozzen Iſt an mannes Suppe fur allez daz geftuppe, Da; in der Haren ſunne wert. Dim heil fi rechenunge erwert Fur al des kleinen griezes her. Ein blume wechſet in dem mer, Da nachtes in beſluzet ſich ein wilder vogel wunnenclich, "Swerine ee Den tac bedonet; Sich alfo was geſchonet . ‚ 4
1889
1885
4898 '
48098
. 10
‚1908 |
.- 1910
1015
1920
"1028 -
1950
1 1055
1940
1950
IA 52 von
Din herze und din gemute
Mit rechter keuſche bfute, Da ſich beſloz ein vogel in
nach dem erweltem fange fin, Den er vil hohen wiflagen
het in ir waren munt getragen Don der geburte fin hie vor, -
Er vlouc durch Diner orer tor, "Dar in Din herze life;
- Sn einer tonben wife Duam er zu dir geſwungen,
uf hat idoch gefungen, Alam ein Elmiz finen tot,
In finer merterlichen not Eiy day wort er lute fanc.
Des habe die fuze veowe dance \ Daz din jugent ie befhuf, ,
daz uns benam fin eines auf, Das leit, des wir da wiehten,
do ſich die fleine fpielten ‚ Und die geeber teten uf:
do quam zu ein ander uni je huf Groze berge unde tal;
die ſunne erlaſch uñ wart ſal;
Manger umbehanc reiz enzwei;
Die erde erbibde uf ſchrei Den ftarfen unverdienten tot: Suft fhrte ich vrowe Durd Die not"
Zu dire fur ale die criftenheit,
daz fines todes bitterfeit An uns werde niht verlorn, Sit er di felber has erforn
. Sur alle ereature:
fo bringe uns mit diner fture Zur die heren frinitat,
da lop des endes niht enhat Don der engel fuzem fchalle. -
Sprechet amen ale!
— — — —
/
Der Wiener Meerfahrr.
—
them, die ganze Märe fei von ihm.
Yabarkt
‚Mer Dichter Elagt Über die Gegenwart, weil in feüperer Zeit jeder nur getradhtet habe, fröhlich zu ſeyn; ijetzt forge man nur für Geld und Out. Aus jener alten fröhlichen Zeit habe ihm der Burggraf von Theben eine Märe verkündet, die wolle er erzählen. Die Geſchichte hatte fich in Öfterreich zugetragen. Nun folgt eine Befchreibung des wenniglichen Les bens in Öfterreich, und hamentlich gu Wien ; endlich beginnt die Märe. Biete reiche Wiener Bürger waren zuſammen in einem Gafthofs Sie zechten wacker, und erzählten Schwänke. Da Tegt der Eines fie ſollen eine Fahrt Über das Meer nach Algier machen ; alle ſtimmen ein. Sie ber zathen fich fogleich, was ieder mitbringen ſolle, und trinten dabei fo lange , bis ed Nacht wird, und fo viel, daß fie glauben, fie fegelten wirklich auf dem Meere. Anfangs find fie fröhlich und guter Dinge, als
aber der Wein fie mehr und mehr berauſcht, und fie ſich nicht mehr
aufrecht erhalten Fönnen , wähnen fie, daß ein Sturm entſtehe. In feir ser Ungft bemerkt ein Bürger, Diarner geheißen, daß fein Nachbar eins -
geſchlafen; fogleih zuft“er: dad Meer verlange diefen todten Pilger, es zu fühnen foll man ihn Hinein werfen. Ale ſtimmen ihm bei. Der Bür⸗
ger wurde durch das Tragen wach, und fleht, man folle ihn doc nicht um Zenfter hinaus werfen, allein bie anderen verfegen: er fei aus Zag⸗ heit geftorben , und werfen ihn aus dem Zenfter auf die Straße. Ohne auf fein Iammergefchren au achten „fuhren fie in ihrer Luſtigkeit fort
bis es Tag wird. Nun kommen die Breunde bed Hinausgeworfenen; es
entſteht zwifchen ihnen und den Trinkern Etreit. Letztere werden nad)
"Haufe gebracht, und entdecken erft am dritten Tag, daß fie nicht zu Algier
waren. Gie ſchämen ſich, und zahlen "Strafe dem Mißhandelten. Yun gibt der Dichter die Lehre , daß man nie mehr trinten ſolle, als man vers tragen kann. Wer jedoch viel teinfen Fönne fei glücklich. Ein Dichter füßte gerne einen rothen Mund. |
Dieſes Abenteuer ift gedruckt mit Büſchings Schwänken des Mittels
alters; Handfchriftfich im: Wiener Eoder alldeutfcher Erzählungen.
Als Schwank iſt diefes Abenteuer herrlich; mit viel Laune und Witz behandelt, aber auch ſonſt iſt vieles bemerkenswerth. Wer war der Burg⸗
graf Herrmann von Theben? Auch iſt die Rede von einem Bade zu Wien,
wo Fremde geprellt wurden , das einzige was dem Dichter zu Wien miß⸗ fällt. Ließe ſich nichts weiters darüber auffinden? das tebensfrope, Sang⸗ und Eßluſtige Bott Wiens if treffend gefhildert. Die Wallfahrt zu St. Jacob, die Erwähnung der Rache Chriemhildens, endlich des Zuges ge⸗ gen die Preuffen, den Conrad von Würzburg dichtete , laſſen vermu⸗
—ñ—7;z7
Acht und dreißigſte Abenteuer.
en)
D }
Dis buchel iſt feltfener art und heizet der wiennet mervart
Die werlt ſtunt ettwenne fo, „das Die leute waren vro
In tugentlichem mute, | 68
unde kerten ze gute Allez day fie kunden. Swaz fie do begunden, Da; waz gerne tugenthaft; Nu hat Die werlt verkert ir geſchaft, 10 Allez fin nah gute; j In wunnencligem mute,
Vindet man ir kleine.
Die richen alle gemeine, . Habent iezunt lieber gut, _ | ib Denne wunnencliden mut. «
Vrolicher mut ift tewer, Daz gut ift fo gehewer, Das fin alle die werlt gert. bie vor Do was vrow exe wert, að
Mu iſt daz gut werder gar,
denne vrow ere, daz iſt war. Den boſen miſſewenden; man vindet manchen enden
Nod fo tugentrichen man, | W
der ere baz getreuten kan,
ET)
55
— 56 won
Dan ein ſchemelichez guf, daz ift hoverlicher mut;
Swer Die füge gerne tut.
Mi hat ein warhafter munt Ein rede gemachet kunt;
Die mag wol heizen wunderlich. alfo hat verrichtet mich, -
Don Dewen burgrave herman, der nie fanden mal gewan
An ſchentlicher miffetat,
daz im der ſeele werde rat.
Des ſol man im von ſchulden biten;
er was ein man von guten ſiten Getzogen, unde getriwe gar, was der herre, daz iſt war
Gegen vremden, und gegen vrunden.
des mach in got vri von ſunden, Dort an der fele vri,
Durch finer hohſten namen dei; = Der fagt mir dig mere;
daz hut Der vrevden lere Gemachet, als iz dort geſchach, ; als man im zu winnen iach,
- Bon guter levte worte,
Do er das mere harte,
Daz lit in oſtetiche;
Man lebt da wunnenkliche, Swer filber, unde golt hat,
Der vindet mandyer hande rat. In derfelben guten ftat
Man vindet einer hande bat;
Daz han id) dicke wol gehort,
Do man unß an den letſten ort, Einen unbekanten man, Schiere bloz gemachen kan.
Des filbers, und der kleider,
pfendes man in beider, ,
Swer dem bade volgen wil, der wirt gefeßet an daz zil, Er habe wenic oder vil,
Da bat gevellet mie niht wohl, die ftat id anders loben fol; MWiennen das ift lobes wert, Da vindet man 108, unde phert, Grozer kurtzewile vil, Sagen, ſingen, ſeiten ſpil. Des vindet man ze winne gnus, Hubſcheit, und ungefuc,
+» Swen die wirt ze teile, -
Die pindet man da veile. Swelch man hat den pfennich, Der vindet mancher hande dinich, Den huſen, und den fuzen win, und manch ſchonez veowelin, Dil wunnenklihez mutes, und ridhe des gutes. Die mag man,da je wienen fehen. In der ftat ift geſchehen Dis feltfame mere; die richen burgere,
Sajzen zeinen flunden,-
die vremden, mit Dem Eunden, ZJeinem wine, Der was güt,
der dicke trurigen mut Zu vreuden Fan gewenken gar,,
unde liegen vafte holen dar, In hovelider wife,
Ir wol gemachten ſpiſe; Mit wurken , und mit fafran,
Ä
der ietflicher wol gemahen kan,
Dem ftarken wine fuzen fmac., fie trunken vafte Durd den tae, Ung ie truren gar.gelal,
65
65
men 58 —
100 | U: einer looben, da geſchach
dig vrolich Huf gemad. ne
- Da die herren fagen,. beide trunken, und azen, Unde beten kurtzewile vil genue; 105 "die fpife man fur fie teuc, Ä Do was geftrewel grunes gras; beide, becher unde glas, Wart da felten lere, Sie teunten ane fwere, 110 Ung in daz bat erwarmte, Ir keinen Das erbarmte. . Sie trunfen alle zu der flunt, daz tiefe glas an den grunt. Durch des wines fuze, 115 des wurden in die fuze Als die Eugeln finewel, . Fr it war und niht ein ſpel, Der win was gut und niht fauer, . etlicher ſiner nah gebur, 129 Ze Jugeſt niht erkante, dar nah man liecht enbrante; Dig geſchach wil drate. . do der abend mahte Ä ‚Do hub fid trinken aber als e, 25 Sie Hezen vafte holen. me, Da; tet dem wirfe nirgen we.
—
Sie wurden alle riche; N ‚der vil kumberliche Des morgens nuchtern muſte leben, 130 der wolde da ze wette geben; Der gelobte mit der hant, beide, ſilber unde gewant, Zu geben es ſinem vrunde. der klagte fine ſunde, 1535 Der reitte die ſippe, von adames rippe.
Si wir gar mage, als akers und brage, Sprach einer zu dem andern do, J und wurden uz Der mazen vro. 140 Sie fagten ie mere; der ſtoltze ſchribere Holte vaſte kuhlen win, der wolde mit dem beſten ſin, . Sie teunten vaſte ane wer; 145 einer ſagte von dem mer, Und von ſant jacobes wege u und trunken vafte ze pflege Der von der pruzen vart. Ä mit hellender ſtimme ;wart, 150 Dil ſwinde da getrunfen, "day die arten ſunken Nider bi die benfe. der wart fo gelenfe, Daz er tumelt, unde fpranc, . 155 von der tavel uf die banc, Daz ex fiver vafte hanc. '
x D: Die allez geſchah ein richer ‚burger fider ſprach: Wolt ir mie volgen m? _ , 169 id) wolde raten wol dar zu, Waz daz befte mochte fin. Sie riefen alle: bringe win, So Ipfe wie Dem mere. Do fprad) der burgere: 165 Ich fage uch war mid) dunket gut, welt ir an den mut, Nach minem rate kehren, wir. fulfen unferm herren, Dienen Iobelihe. | 170 wir fin. des gutes riche, v: Unde vermogens harte wol, got uns darumbe danken fol,
were 060 wua
Und fuln uber mer varn ‚415 danen wil id nimmer vor geſparn ' Meder lip noch daz aut. | Ich han ouch den felben mut, Sprach fin nad) gebur dabei. Dar nad) fchiere wart ir dri, 180 Die ſprachen alle gemeine, M der antlaz ift reine, Den man uber mer holt, und unlange wart dig fint v dolt. . @ie riefen mit falle, | 188 die kumpan al mitalle: e Wir wellen endelihen dar, mit einer Ereftigen ſchar Varen, durch gotes gute. Des wines uber ſlute 190 Half vil ſere zu der vart, daz in des ze mute wart, Daz ſie der grozen arbeit gerne wulden fin gereit, Syft wart Die mervart uf geleit;
455 Du wart gelobt under in, Sie wolden mit ein ander hin, Gegen alzers varen als man phlit, kom es immer an die zit, Das man ze rechte varen fol, | 200 daz gefiel in allen wol; | Do rukten fie ze famen baz, Sunder alten bofen has, Unde vil Dar under; ' Sie fagten alle wunder . 205 War fie wolden furen. der win begonde rüren. Sr houbet do mit finer kraft; Spife wart da vil geſchaft, | Unde gutes tranfes in den fiel, . 210 _ Mit worten als ih wenen wil, a
-
sera 61 vor.
Mit den werten Bleine, daz wizzet als gemeine, Sie waren viel vermessen .- da einyart niht vergeszen. Swaz man haben ſolde 215 von fllber,, und von golde, | Des heten fie je wienen genuc der fhriber vafte win dar truc, Unde ſprach gegen in allen: laft ud die rede gevallenz 220 Wir haben unfer gehe. nn, - er gab vil groze trunke zu; Der wirt. was oudy der beften ein, der Des nachtes da er fein, | An der pilgerime far, 225 der liez ze jungeſt holen dar, Vil laktwarie Dratez. der gab die muſchate, — Der ingeber, der galgan, da bi gab ein hubſcher man 30 Kubeben, dirre nelikin, dar nach trunken ſie den win. Den gewermet, dieſen kalt, daz die jungen wurden alt, Und die alten ſere junch. asp fuft begegnet in manic trune, . Under ein ander uf der louben da; Zu der Hart wart in ga, Das; mer was noch. .vil unna.
-
r
D⸗ hup ſich fingen und ſagen, 240 daz die loube mochte wagen Don Dem grozen ſchalle, Die kumpan al mit alle, Heten geneiget, | daz in wart erjeiget 245, Des ſuzen wines gute. . Sie heten ir gemute |
260 +
abs
270
275
Alle zu dem mer geſtalt kart, Trinken wart Da niht geſpart, Sie ilten ir ſtraze;
von wines uber maze Heten ſie den ſin verlorn; Sie heten alle wol geſworn, Sie waren halben ivec gevarn. do hiezen fie den fiel bewarn, Das in daz wazzer fchatte niht; fuft war der fegel uf geriht, Und ir Dinch mol begat. ſie waren verre von der ftät, Da got menſchlichen gienc, des wines kraft ſie beviene. Daz wurden ſie torecht gar als die kint, daz iſt war. Mit ſolchen vreuden ſazen fie, und retten dort, unde hie,
ung die zit hin gie,
Mue, yon dem gofed wege;
fie trunken vafte ze phlege, Den Rarfen win ubermadt.
do Eam iz uber die mitter nacht, Do wurden fie durch ſchellich,
unde fo gar gefellic, Bon des wines fuzikeit
wurden fie fo gar gemeit,
Und des mutes alfo vro,
daz fie wanten alle do
Sie weren iezu an dem mer.
fie liegen allen herzen ſer, Und fungen vil ſchone,
In einen luten tonc, Uf der louben offenbar
Seen leifen, daz iſt war: In gotes namen vate wirz
Der ſprach: vrunt ich laze die
— 63 mm
Weide, kint unde wip, uf fele, und uf lip, Das du des mit triwen phlegeſt, und dich nimmer des bewegeſt Als ein vrunt ze rechte ſol. daz geviel in allen wol, Wan ſie waren wines vol.
Sur furen fie mit vreuden hin, ane wiflihen fin. Sie waren tumb als die kint, fie baten umbe guten wint; Day in den got gefente, . day ein bruder kente Den andern, des enweiz ich niht; do fie furen in der geſchiht. Und an der wunnenclichen flat der gebot, Dirre bat, Das; der ſchriber beedhte win.
mid) dunket an den finnen min,
Sie haten gutes windes genuc.
fo man den win fur fie true; Durch trunkenheit und durch guft, go fing in Die vil ſuze luft Alten unter die ougen.
Ich rede iz ane langen; Sie trunken harte ſwinde,
Des wines in geſinde, Daz einer lag nude flief,
der ander ſchallet unde rief, Der deitte ſtraucht unde viel,
der vierde ſprach: ig iſt der fiel Der ſuſt wankenden get.
ein fturm weter uns befteht Sprach der funfte fagehant,
dem ſechſten forge was befant, Der gefegent ſich vil ſwinde,
fur dem grozen winde.
285
er
30$
1.
a5
330:
. 540
\
veren 64 er
Do wanten fie der. nierd, ..®
daz iz Day mer were, | Do was iz der vil fuze win⸗ der tet fine gute ſchin. Suſt wurden fte erveret, von wine gar befmerct Mas ir houbet, daz ift war. fie waren alle trunfen gar. oo \
Daz was ir hohfter ungemachz
Der eine jemerlichen fprah 3 Mir tut daz houbet ſere we; waz got weile daz erge. Uns wil ein ſturm weter kumen, daz wird uns allen klein frumen. Do hup ſich michel truren, von den nach geburen; Der eine klagt den lip, der die kint, der daz wip, Der die ſele, der daz gut, alſuſt lage ir uber mut, als er noch vil dicke tut.
Dee win begunde wafte toben; fih hub ein fweren, unde gelöben. Mir henden, and mit fuzen, fie wolden gerne buzen Swaz fie beten getan, | unde wolden des ze huze flan, Der eine zu iettihem ſprach: daz Die vart ie geſchach Daz muze got fin .geklaget, der wint den Piel ze fere.iaget Und des waszers unde. | Mid; eumet. meine ſunde. “ In tobte daz' gehirne;. fie Eonden daz geflirne Vor der louben niht geſehen. des wil ich uch verware ichen:
over 6b —
Do ginge ez an den morgen; fie furen mit forgen, ‚08 Unde waren dannoch goteweiz halben wek gegen brandeiz. Do nam der win uber hant, Sie zurten Daunod niht daz lant, . Unde riefen Doch vil fere: 365 hilfa lieber herre ! Diner armen hantgetat, Dunen gebeft lere, unde rat, So muze wir verterben gar. under Des ſach der eine dar, 378 Do lanıe ein riher burger Dort, der was von einer taveln ort Di die bank gevallen, er fprad) gegen in allen: Geverten nu gehabt ud wol; 376 Menlich got danken ſol, Daz er uns geholfen hat. Sin ſol werden vil gut rat, Dirre grozen waſſer not; J Ein pilgerim der lit hie tot, 360 Des iſt geweſen diſe ſchult, daz daz mer ſin ungedult An ung hat erzeiget hier. Ir herren volget alle mir, ‚ Nemet Diefen toten man . 386 Der uns nicht gehelfen Ean, Den werfet Drate ane wer, un, dem Siele in daz mer, So leſt iz fin toben fin. Nu walde fin unfer trehtin, 390 Sprachen fie gemeine, j Da; mer ift fo reine, ' Daz if keine bosheit ‚Mac geliden, fo man feit, Unde waren alle gar gemeit, 303
400
406
410
420
445
430
®.
nn
won 66 mm.
©. finden uf vil drate, Mit gemeinem rate, Den vor grogen trunkenheit, Dannoch daz gen was gereitr - Und namen iren nachgebur. dem warf Der ſuze vil für, Unde trugen in mit grimme, In einer luten flimme, Gegen einem venfter, Das was hoch. ‚der man begonde rufen.do: · Laft mich mit gemade, Se feht wol daz ich wache, Und bin geſunt ſam iwer ein. Sie ſprachen alle: triwen nein, Se fit veige gewelen, Ir mocht nimmer genefen, Daz ift ung allen wol befant; und trugen in zehant. Swaz er gerief unde bat, vafte Hin von finer ftat Unde wurfen in hin fur uz dem venfter fur Die fur Mitten in die ſtraze. day was ein unmaze! uf ſtok, und uf fteine, daz im der arm, und Die. beine, on dem valle zebrach, daz was ein .bofe hufgemach. Vor ſolch getaner mervart, wil ich gerne ſin bewart,“ Tut iz aber der ſaure win, ſo muz ich mit den andern ſin. Do giengen ſie mit vreuden wider, unde ſatzten ſich dar nider, Und trunken anderweide, Sie liezen herzeleide, Unde kriegen aber furbaz. die loube was. von wine naz⸗
Daz mer ſchat in kleine,
Sie ſprachen alle gemeine: 435 Uns iſt ein michel heil geſchehen,
daz wir den man haben geſehen, Der ſo veige iſt geweſen.
wir mochten nimmer ſin geneſen; Wer der man hinnen bliben, 440 got hat in ſelbe hin vertriben, - Und uz dem kiele geſant,
Mit ſiner gotlichen hant, Und hat uns alle erhort. daz wazzer gienc uns an den bortt, 445 Unde ſungen vaſte lobes wort.
Br frei der burger fere, - Becher immer mere: “ Waz ift an mir gerochen,
Min bein iſt mir zebrochen, 40.
Und der atm ouch entgmei. In iemerliher ſtimme ſchtei Der riche burgere, von fo grpzer fwere, nn Unde Elagte finen val, 7456 daz iz uber al die gaffe ſchall. Die Hergefellen waren vro, - unde fungen alfo dute do, Das fie in nicht enhorten, von fuft getanen worten, 4 460 Die der burger klagete, bi der zit ig fagete, > Der eine zu dem andern ſprach: wol uns das iz je geſchach, Daz wir gegen afers fin gevarn, ' 45 got fol ung deſter baz bewarn, Seile, gut, unde fip, got behufe unfer wip,. Und die kint nad) grogem frumen, ‚ee Da; wir w lande fumen. 479 9 v
476
490
500
509
wenn 68 um
@ie enweften niht der mere, die tumben wiennere, Daz fie zu wiennen waren, daz fie von kindes iaren, Alle waren ertzogen. der win het fie btrogen. Dar nad wart iz liechter tak, daz ich verwar ſagen mac, Sie muften finne darwen, Sie waren fam die garwen Geſtruchet, unde gevallen. der burger lies fin fallen, Ser de; nachtes alfo rief, und fo rechte Kleine flief, Der was noch betoubet. doch hete fin houbet Des wines kraft geraumel. er hete fi verfaumet,
Daz er ze ſchiere entflafen mag r.
davon er koume ſint genas, Dem tet der val harte we,
and was im verre wirs danne e. Daz was ſin beſter antlaz,
daz er was von blute naz, und des valles nicht vergas.
%
Das morgene fru fomen Dat, ie nachtgeburen, daz iſt war, Die den ſchal vernamen. do ſie ze ſamen quamen, Die nuchtern ſprachen alle do: Ir ſit uz der mazen vro Geweſen alle diſe nacht, “und habt lange genuc gewacht,
Und habt grozen ſchal getriben.
Iſt des wines icht uber bliben? Die ſunne ſtet wol baumes ho. die trunkenholde ſprachen do.
won 69 —
Ir fult uns des wol gunnen,
wir fin in grogen wunnen Hinacht gevarn uber mer, ' gewaldiclihen, ane wer.
Da bat uns got geholfen zu,
beide, fpat unde fru. Er gab uns fere guten wind; dar nad) hub fih.aber fint Ein ftuem weter harte groz, daʒ uns daz wilde mer vloz Gewaldiclichen in den fiel. da von hub ſich forgen vil, Wir wanten alle des verwar,
wir folden fin ertrunfen gar, Wan daz uns dod ein heil geſchach,
daz ein pilgerim erſach Einen man, der was tot, als iz ſelbe got gebot. Den wurfe wir vil drate, Mit gemeinem rate | U; dem Fiele, uber den bort, ‚alg wir heten vor gehort, Und der marncr ung gebot, und verwunden foldye not. Do der fturm wint gelac, und vil manic doner flac Die nuchtern lachten vafte, der wirt lag bi dem gaſte, Und waren fere trunfen. Der ſchriber wag gefunfen Bi der banc hin ze tal.
der weite klein von der zaf, ”
Wer daz meifte teil galt.
Noch was der win umbezalt.
Do rief der burgere, | - ande Elagte fine fwere,
Der in daz mer gefihozzen wart.
do wart ein michel zu vart . Zu den felben ftunden, do fie den man funden,
‚510
539
555
546
545
55U
955
580
nom yo FRE Der was gevallen hoch enpor, von dem venfter in dar hor, Da; man fin niht erfante, untz er fi felbe nante, Do was er der beften ein: Sie ſprachen alle; triwen nein Der ſpot iſt nu niht gut geweſen, der man ſol kume geneſen.
Ditz log bach iſt unrecht geleſen.
» die vrunde do geſan, daz Der fhhade was gefan An dem manne riche, Sie liefen zornikliche mit einander alle hin. ubelich wag ir begin,
Sie wolden iene erflan,
die daz heiten getan,
Sie ſprachen zornichihen garı Ir Habt unfern vrunt verwar Verterbet vreveliche,
der was nechten riche, Dem iſt der lip zebrochen, Iz wirt an uch gerochen, Daz ir die grozen kundikeit An dieſen man habt geleit. Die herren ſprachen ſazehant; die mere ſint uns unbekannt; Wir haben rechte gevarn, 2 gorfol uns defter bay bewarn,
An des dinſte vare wir,
beſwert ie uns an ichte hir. Des welle wir uns mit rechte wern, Schulle wir gut alfo verzern,
. Day ie ung miffe bieten wolt;
Sa habe wie filber unde golt, Uf Dem gotes wege verzert, _ dan daz uns der hat crüert,
IR 7: 700
Bir weren alle bfiben tot. Be 72 wir quamen in fo groge not,
.- ‚Das wir Eoume fin genefen,
welt ie uns darumbe vint welen, Das ift ung leit, daz wizze not.
3 was Des marners gebot, - 500 Und niht gar ein Eindes fpot, Des lobte wir got alle got: P
Pu hub fih aber ein grozer haz, von den, veunden umbe daz, Und ein zu Dringen, 505 und ein fwert klingen, | Und ein bofer ſturm wint. | wan das Die beften alle fnt _ - Vaſte daxzu Drungen uñ traten, vlehten, und baten 600 Und ſiz brachten ze tage, ‚ alleg nach ir beider klage. Des mannes fihade was in leit, und waren vro der trunkenheit, Die den herren was gefchehen. 005 Sie heten alle wol geſehen, Daz ditz von grozen trunken quam, Menlich ſinen vrunt do nan,
Unde furten ſie ze bette; | . daz ih die musze hefte, | 610 Ich fügete hie von wunders gnuc, die burgere man ze huſe truc, Der fo hoch gevallen wag,
daz er kume genas.
Dofe do gelagen, . 615
und der rue phlagen, FE — Wol biz an den Deitten tae,
daz der ſturm wint gelac,
Und des ſuzen wines Fruft,
da mite fie waren behaft, 620
x u Yv.
s {
wm 72 X
Do ſtunden ſie mit ſorgen, Uf gegen den morgen. Alrerſt wart in do bekant, daz fie waren gephant 625 Don trunfenheit der finne, Sant Vedeuden minne Wart in ſider harten faure. ' Der burger , ie nachtgebaure, 2 Der was der reife niht ze vo, _ 030 der beflaget fie alle do. Do hub ſich krimhilden *) not; Sie wurden fhemelihen rot; + Do fie die wahrheit gefahen, *) - daz fie beten getan, 655 Den fhaden an Dem guten man, Da gewunnen fie niht an. Die burger ſprachen alle nu n \ daz befte vafte dar zu Daz iz Eoume, dar zu quam, daz man besferunge nam ; ” Das fie gaben zu der ftunt, ' Dem felben name zwei hund t***) pfunt Zur den grozen ſchaden fin. Suft wart in fauer Der fuge win, ' 045 Do fie daz fllber wugen Dar. da mite weren fie verwar, Mit eren uber mer gevarn.
. Swer den win niht kan gefpatn, Und wil in trinken uber recht 650 da wirt Der man Des wines knecht,
Und niht des wines herre. Swer trinken wil ze ſere, Ir krenket im ſin ere.
⸗
*) In der Urſchrift heißt es krimilden, doch iſt zwiſchen dem letzten Schattenſtriche des mund dem folgenden i deutlich ein h hinein core gigirt. -
») Bermuthlich eine Abänderung des urfplinglichen gefan vom fpäs tern Abſchreiber
7 Das Zeichen. 5 bedeutet überall die Sylbe er.
— 73 —
Nu horet was der win tut, er vreuet trurigen mut, Beide, vrowen unde man.
Swer in ze rechte trinken kan.
Uf den grogen uber tranf, da. von wirt Der lip Franc,
Unde fchadet oud Dem gute. Nu merket in imerm mute,
Waz der [hin win gemahen mac;
der win ift der fele flac, Swer in trinket uber daz zil,
und Fein maze haben wil, Daz ift der fele unheil.
an allen houbt funden teil Hat die leide trunkenheit,
da von wirt der lip gemeit,
Dem er vlevzet Durch Den munt, daz machet manchen ungefunt,
Und ſchadet doch den eren. Swer den fin wil Eeren, Der verlevft fel, gut, uf lip, des hutet man unde wip,
Daz ir von folder trunkenheit,
Icht kumet ze langer arbeit.
Man vindet ouch vil manden man,
Der die befte maze Fan, An grozem uber tranfe, daz iſt got wol ze Danke, Und der werlde ouch, da mit
Swer trinken wil nad) rechtem fit.
Swer aber fi Des mutes, das er franfen gutes Mer Ihonet, dan den eren, den wil ich trinken feren; Der mag under wilen wol, Sin houbet gutes wineg vol, Durd) kurtzewile trinken Sp muz ſin.karkeit finfen;
®
\
12
655
660
665
675
| 650
. 685...
‚695
700
705
— 74 NR
Daz ift durch groze teunfenheit, Eine kleine milikeit. Under wilen doch beget, Swem der mut aber ſtet, Anders niht dan uf gut, Der hat zaghaften mut, Er ſei nuchtern, oder ſat. Swaz man den boſen ie gebat, Daz hilfet niht ein mintzen blat, Got werfe in von geluckes rat, der ſich boſheit under ſat,
Swer worden iſt an eren mat. ditz mere iſt uz an dirre ſtat, Daz iſt die mervart genant, den namen laſt uch ſin bekant, Daz mere iſt uz an dirre ſtunt. Ich kuſte gern einen roten munt.
Der Frauen Zurnien
N
k | . . _ \ B \ U} * * 8N ' . v ‘ — - ‘ . U a) e » N J x v2
» .
“
‘ Lu fr ⸗ ' . [3 Ly
+,
J
Snbart
LT T \
In einer Stadt am Rhein hauften vierzig oder mehr fehr Gtreits füchtiger und Rampferfahrner Bürger ; fie erfuhren, ed gebe in ihrer Nähe einen eingfertigen Ritter, und befchloffen mit ihm anzubinden. Sie verfammelten fich unbewaffnet außerhalb der Stadt, um über den bevor; ſtehenden Feldzug Ratbes zu pflegen. Indeß fchlägt eine Frau vor, alle Srauen follen fi mit ihrer Diänner Waffen bekleiden , und ein Turnier Halten. Trob dem Widerſpruche einiger Weiber gebt diefer Vorſchlag durch. Sie verfammeln fi zum Turnier und jede wählt ſich eines Ritters Nas men. Eine arme Jungfrau , bie weder Semahl noch Liebſten Hat, wählt den Namen des Herzogs Walrabe von Limburg, der ein berühmter Des gen war, und erringt den Preis. Die Männer kommen nach dem Tur⸗ nier zurüd, und erfahren von den Pagen, was gefchehen. Der eine will Die Weiber prügeln, der andere, den die übrigen beſtimmen, fagt, man müffe im Gegentheil fagen, die Zrauen hätten recht gethan, die Beſchwer⸗
den des Turneys ſeien Strafe genug geweſen. Die Mähre wird bekannt,
und der Herzog Walrabe ven Limburg kommt zur Stadt, um die Jungs frau zu ſehen, die in feinen Namen fiegte ; er erfährt ihre nähere Um⸗ Bande, beſchenkt, umd verheiratbet fie.
Diefe Abenteuer ift weder im Drud, noch haudſchriftlich bekannt.
‘
*
Neun und dreißigfte Abenteuer.
JH hebet fi an der vrowen turney
und ift oud) vefte als ein ev.
n u Jo horte ſagen ſunder wan,
daz mugt ir gerne verſtan, Ein ſeltzſenes mere;
wie ein burk were, Verre uber jenen rin;
daz fie gute Ritter ſin,
Daz iſt ofte worden ſchin, darumbe haben ſie grozen pin,
Wie ſie der werlde wol behagen.
Do wonten uf, hort ich ſagen,
Virzic burger, oder me; die kunden fi alfo bege, Daz fie wol uber ein trugen, mit ſolchen fugen,
"Als ih ud) gefagen Fan.
Sie furn einen houpf man.
Waz in under einander war
Schent, daz ebent er gar, Er geftatte keiner zweitracht; des wurden fie fo werhaft, Melden ein not ane gie,
So waren die andern bie, Unde rachen fir ande.
des wurden fie in dem lande Gevvorcht, unde vermeret.
die helde unerveret,
⁊
10 18
20
40
43
55
65
u nen 78 — >
Sie fuhten manchen turney,
Sie trugen niht entzwey An aller hande Dingen,
des muft in wol gelingen, Sie hulfen ein ander. in allem wis,
So daz in der hofte prie, Don den beften wart gegeben.
Ir vrowen ſatzten ouch ir leben Swenne fie je brachen,
daz ſie dar zwiſchen ſprachen, Und ver ebenten es zehant,
daz man niht zornes under in vant. Die ſtoltzen burgere,
uber huben ſich der mere; Sie riten vaſte umbe ſich,
und duchten ſich Des vreuden rich. Ze jungeſt ſie einen trafen,
der was ouch niht entſlaven, Er was ein teil ſo werhaft,
unde weſte hinder im die kraft An vrunden, und an gute.
Im was ouch des ze mute, Daz er ſich vaſte werte,
er brante, unde herte, Swa er in wider reit.
er brachte fie in arbeit,..
Do die herren da; vernamen,
se famen fie alle quamen, Sie geſtattens niht Die lengen, fie wolten niht verhengen, Deheiner hande unfuge, fie brachten iz ze June, Das fie ey liegen an den rät, wer den groften fyaden hat, Der diene als er in dienet bat. Suſt kurn die herren an der flat;
. Dar nad) uber acht tagen,
folde man den rat ſagen, Sie folden alle kumen Lar, und da heime lagen gar, -
e
Ale gemeine ie wer, Ir ſwert umb ſich, und niht mer To Uf iren Belden pferden. So madıt iz gut werden, Daz man den rat folde fagen. der rat geburt fi hort ich fagen Recht an einem funtage; 25 ſie komen alle zu dem tage, Sie heten gute muze, Geriten, und ouch ze fuze Wan ez was da bi vil na, Ä uf der burg bicip niemant da, 80 Wan die veowen eine, Ge vreude war gemeine, Sie huden fih Hin fur fan, - uf einen wunnenclihen plan, Der vor der burge was gelegen. 85 Sie begonden ire mere pflegen. Do ſprach ein veowe, die was balt, Sie was ze junch, noch ze alt: Wir mugen balde wefen vr oo. Sint unfer man lebent fo, Ä 00 Daz fie fo vafte Eriegent dort, " und hant day aller befte wort Gewunnen in dem lande; - fie Iebent an alle fchande, Kunde wie folhen pris beiagen, 08 daz man von uns begonde fagen, | Als man von unfern mannen tut, Da; wer unfern eren gut.
id
‚Ein ander vrowe die was mis, Ä die ſprach: was fol uns hoher pris 1090 Zu dirre werldg mere, wan Daz wir unfer ere Behalden und unfer wipheit?- Swelch vrowe diefe frone treit, Die beheldet alfo hoben pris, 105 da; weder hector, noch paris,
1201,
125
140
145
un. 80 WIR
Nie fo grogen pris gewan. Sie minne iren lieben man, Und Habe in mit treuwen wert, des prifes man von vrowen gett. Die vrowen iehent alle an ir wort. die erfte ſprach aber vort: Melt ir mir ein gelubde tun nu, Ich bringe iz wol dar zu, Daz wir lobe er werben, E danne wir .erfterben. Ich han uns ertracht ein fpil, - da, mit gewinne wir lobes vil, Wo man iz verneme, ' ,daz is uns wol an zeme. Die’ vrowen fprahen alle: fan, da von wir lop mochten enphan. Swer des wolde loben, Der wolde werliden toben. Die erite ſprach aber vort: ditz habt ir alle wol gehort ; '
Don einer fie zer andern gienge,
Ir gelubde fie enpfienge. So ſchiere als daz geſchach, Sie hub uf unde ſprach: Wol uf! ich han erdacht, Daz iz werde vollenbracht, Wir teilen uns enzwei, und machen einen turney. Sint wir ſuſt eine ſin, und lazen nieman herin. Sie hiez die burk zu ſliezen, daz man da vor liezen Torwarten, unde wachter: Die beginnent es je mer, In allen landen von uns fagen, wir heizen das harnaſch her tragen, " Und die ros bereiten , Hie ift niht lenger beiten. Do ſprach ein vxowe wol gezogen: Des ift felten mer gephlogen,
’
. A — ——— KEN nz
wen Bi von
gast den turnen beliben,
Jz zimt niht guten wiben,
Wie begunde, ich des ich nie degan ?
Scholde ih riten wie ein man? Wir ſchullen von Der rede lan, daz iſt vrevlich getan.
Die erfte fprach aber vort: dig habt ir alle wol gehort, Swer hie wider fpricht, und die teiwe bricht, Den kunde ich min eide, und treulog beide,
Des enmac kein rat fin. -
Man bracht Das harnafıh dar in. Sehent Da wapent fih fan Mania vrowe wol getan. Sie wurden, in ir hofen geſchuht, die wapen rocke waren gut. Iz was ein felige hant, die die riemen alle bant, Dben an daz fenphtenie, So wol gefteppet huffenir, Begreif nie mannes hant, So man an den vrowen vant, Sie waren ſchire bereit, die helm uf die houbt geleit. Sie riten von ein ander eutzwei; Suſt hub ſich der turney. Daz eine daz ſolden die ſachſen ſin, daz ander die herren uber rin. Die vrowe hup ſich aber dar,
die den turney meiſtert gar,
Die des ſpieles alles wielt, die ros man hinder die helm Hit.
⸗
150
460
195
130
l \
\ ' wen: 82 om
Sie ſprach ir ſult uch nennen, daz man uch muge erkennen, - Itſliche vrowe nad) irem man, | da bi man ud erkennen kan. 1603 Oder nach wem ir welt ſin genant, da von werde wir erkant. Sie wurden des ze rate, j unde nanten ſich vil drate, Die vrowen gemeine gar. 190 Do quam ein juncyrowe der, Die was uber tage Gegangen, ſunder Mage, Funf iar, oder mer. Sie konde fih vil wol verfien, 196 Sie was fhone , und hochgemut, Ir wille was ouch vil gut. Irem vater gienc daz gut abe, Im was entwichen die habe, Ir was alfo kumen, 200 > ver fie e gerne het genummen, \ Der lieg es durch fin armut of, Suſt gienge die mait durch not. Nu geloubet mie der mere; Swie arm ir vater were, 205 Sin ros ftunt dod da gereif, Sin.wafen ſchon da bi geleit, Do gebrach niht eines riemen an, daz leget die junchrowe Do an. Die andern vragen mere, 210 wie ie name were? Sie begunde denken umb einen namen; Sie mufte fi) des fere ſchamen, Daz ir vater daheime lac, | Roch ie mage deheiner pflac . 215 Turneys, nad) dem fie ſich nente, da bi man fie erlänte, | Sie dachte fere umb einen namen deg fie ſich niht dorfte ſchamen.
-
—
B83. een
Wo Man-iz verneme, daz ift wol zeme, 220
Sie ſprach: einen namen wil ich baden;
der herzoge walraben Bon Limbure wil ich fir genant, da von fo werde ich wol befant. | Der ift der beften Nitten ein, 225 den die funne ie beſchein, | Behalde ich hivte finen namen, Ich wil mih nimmer fin geſchamen. ie wart des namen harte vro; | uf Hunden fie Die beime do, 450 Die Juncvrow gab ir guten troſt, Sie fur uz umb ein tyofl. @ie wart da wol beftanden, | unde flady mit ieen wifen (wizzen) handen Ein fper fo ritterlich entzwei, 355 Daz allez uf dem velde ſchrey: “Baba! za! Limbure za!
Der turney begonde ge famen da (odetifla) Die Juncvrow rante Dat zu, | Und tet iz alfo wol nu BE 249 Mitten in dem ringe, | ——
Mit hurten, und mit gedringe, Daz man wunder an ir ſach. daz vole gemeinlichen ſpracht
Der herzoge walraben, a wil.den pris behaden! Sie riefen Limbure! uber al. .Manchen ungefugen val Bracht ſie zu der erden,
Nieder von den pferden. 29 Mich muezen fere erbarmen, | der vrowen bfanfen armen de braden, und ie wizen beitt«- der vrowen Lugeldehein Was ir gethehe alle wez . 64 Solden fiz alrerſt befte,
. 6
. 360 “
270
275
280
285
296
mm BA ren Ä | Sie begonden fin nimmer me, In tet der turney alfo we. Die Jungevrow wold fin dannoch me, Ir tet nirgen fein flac we, | Man hort da niht den Flinga ling! und ſach ad niht, dan Dringa dring. Sr kunſt da ritterlihen erſchein; harte manic wizes bein Wart da vil fere erfhalte . do die zes mit gewalt Gegen ein ander Drungen. Die helme fere erflungen, Do des gnuc wart getan, J do muſten ſie dar abe tan, Sie enphenten ſich gar, und legten heimlichen dar daz harnaſch, da ſiez namen e, danne die herren quamen. Sie heten ſchone ſich getwagen . Izn folde niemant ſagen,
*
Die herren wurden doch gewar,
die ros waren ſweizic gar, Der vrowen vil da lagen⸗
die herren: begonden vragen Ir Kleinen Famerere,
die fagten in Die mere, Wie jene dife nider ſtach, . Unde wie die ir fper brach.
Do die herren daz vernamen,
und ze ſamen quamen, Sie lachten dixxe mere, | | Is ducht fie doch vilfwere | Daz die vrowen daz heten getan; - do fprad under in ein man: | Waz haben unfer wip getan? | der ander ſprach: wir fuln fic ſtan, Wollen 'fle turnieren yarıı, So muezze wır das hus bewarn, | Ä ‘Hat fie der teufel daz gelernt! . | Wie ſich Die werlt hat werten! |
Id wil einer den turnei uf flan, Sice gedenket 'ein iar dar an.
\
Ein ander ſprach, Der ſtunt dabi: Is dunket mich niht gut ſin. 360 Wir ſuln fie niht darumb flan, “ Wir fprehen, fie haben wol getan... Und iehet fm ez uh ip fl, Gebietet in doch da bi, Daz fie iz mere bewarn, | J 305 Sie habent ubel gewarn, Hz iſt geſchehen von irre Jugent. Wir habenſ in fur ein tugent.
Sie habent in ſo we getan, Solde wir ſie dar zu ſlan, 316‘ So gewunnen fie zwene ſchaden. \
Wir ſchullen fie rehte lagen baden,. Nach Der grozen arbeit, Suft fle der zorn hin geleit. Sie gevielen an ſin rede gar, 3135 Unde ſprachen alle: er het ouch wat, ‘ Sie enmweheten fin nimmer me, Ize konde doch niht fo ergen (e);
MDaz mere dag erſchal,
In die lant uber al. E 320 Ize wart niht alfo begraben. - | Der herzoge walraben, Er erfur daz mere far, daz iz die Itnevrow het getan | So rechte wol in. finem namen; . 325 und heten von ir gamen | Die Rıtter fivo fie ſazen, Treunfen, oder azen, Sie lachten der mere in; . Dar nah kam iz alſloo 330 Daz der herzoge gemeit, fur die burk hin gereit, Do der turney uf. geſchach. Zu ſinen Euehten ee do ſprach
358
355
€ wen 56 wa
Mocht iz immer gefcheben,
Ich wolde Die Juncvrow gerne ſehen,
Die ſich nach mir hat genant,
daz ich ir wurde baz bekant. Nunen wil ich hiute hinnen kumen,
3; ge ze ſchaden, oder frumen, Sprach der herzoge ſan.
Ich enſehe wie ſie da ſie getan.
| J. geſchach hort ich ſagen
an einem mantage, Die vrowen waren kumen dar, Mit einer grozen ſchar, Und waren alle glich vro— der herzoge der beiſte do, Und kam zu in gegangen, do wart er wol enphangen. Er ſprach; habt ie vernumen, durch was ich her bin kumen?
Die Juncorom het id gerne erkant,
die fi nad) mir hat genant, Die fult ir mir wifen,
Die wil id immer prifen, Und wil is ver dienen immer me,
Sie hiezen die Juncvrow uf fie, Und hiezen fie figen bi in.
bie Juncvrow gienc hin, Sie kam fur in unde neie.
Der herzoge niht lenger imeis, Cr ftund uf uf ſprach;
Juncyvrow, hie hort dienſt nad, Daz ir durch minen willen habt getan.
Er bat nad) irem vater gan, Nach dem wart Do geſant,
Er kom gegangen zehant,
Der herzoge ſprach: nu ſagt,
Waͤrumbe habt ir diſe magt - Nicht beftatet vor manchem tage? Herre Day ift Die Elage,
Daz id) des gutes niht enhan, day hat mir ofte ſchaden getan, Herre des engildet file. Ä der walsabe ſprach: ſaget mir hie, Womite muget ir fis beftaten?
oe
\
J. vater ſprach gefuge: Sie liez ir wol genugen,
Wer der ſchatz niht gar groz,
unde wurde ie niht ir genoz, Sie tete ſwaz man ſie hiez tun.
Da habet ouch mine hilfe zu, Sprach der herzoge walrabe,
Mit hundert marken ich ſie begabe,
Beide ros unde pfert5 Sie iſt mancher eren wert, Sie hat getan in meinem namen, des ich mich nimmer wil geſchamen, Ich fuge ie gut und ere. der herzoge dankte ir ſere. Die mait lieg ſich an in gar, der herre gab fin gelubde dar, Er gab fie einem reihen man, mit dem fie ofte began Turneys, des man zu even phlit, und behielt den pris zaller zit. Ir ſpil was mancher leye Mit dem Turney, Des man zu den eren pflit. die vrowe zu der ſelben zit Alſo grozen pris gewan,
daʒ in der werlde kein man.
Der vrowen turney heitet ditz mer, Sie kunnen brechen herte ſper, Das iſt ein michel wunder; Sie liegen flete under, Unde behalden doch den pris, der man fie Junch, oder wig.
NN, \
375
- 505
406
.
- _ . \ N . ' “ j - N \ / % “ N - . . [2 ⸗ 2 | “ .. j . D _ B . . - ‘ “» - — * x . & . . ” * ' / * | v " “ - | . * 67 ü . “ « [4 J a S 3 | / . ’
Ein Ehemann ſchildert feine yeintihe Lage, die aus Geldmangel
herrührt. Der Dichter gibt endlich die Lehre, daß man ohne Gerd nicht beirathen ſoll.
Dieſe Ubenteuer iſt weder durch Druck, neh handſchriftlich bekannt.
Bu u
Vierzigfte Abenteuer.
Dis ift der kumber genaut, und bringen manchen in groze bank.
War ordens got beſchaffen hat "Sn der werlt, an keiner flat Alſo herte ſo der min, dar inne ich tegelich erſchin, Den abent, und den morgen; Mit triwen und mit ſorgen, Geſchieht mir in dem orden we, der orden iſt genant Die e. Swer dar in vert mit kumber, verwar, den han ich tumber, Danne der im ſelben tut den tot. So manicvalde not
Iſt in dem orden veile,
des kund ich uch ein teile, Swaz mir dar inne wirret, und mancher vreuden irret. Ich enhan des niht, daz man da met, Oder ie uf acker wart geſet, Des wart mir nie nihf ze teile, wan der maze, und ich fin veile, Mag uf dem markte vinden, ‚ dem wibe, und oud) Den finden, Daz jelde gewinne ich mit riwe, id) feße Dide min triwe Da fur zeinem pfande, und wen daz dunke fhande,
*
10
15
20
3
go
R 3
ee 92 mm
Der muze in Dirre wochen
In Eummer, als ich ſochen. 35 dunket manchen gar ein wint, Ich enhan ros, eſel, noch daz rint, Genſel, ſchaf, noch daz ſchwin, hun, ente, noch zickelin. Man man mir lichte geſchatzen, waz mir hunt, noch katzen,
Des minen habe vreſſen.
als id) des nachtes han gezzen,
So blibet mir uber fo vil niht, Da mit man die vergibt
Mochte gegeben einem armen, ob mich er wolde erbarmen.
So ich Des nachtes fol flafen,
fo ſchrie icy ofte wafen, Des morgenf fo ih bin erwacht, min herze mir vil dicke erkracht,
Umbe die wochen fpife.
Min dirn kumt niht life, Und ſpricht: herre hab wir vergezzen, daz wir hiute follen eyzen ? ‘ Und kumt geloffen afs ein bof, fo fpeih ih: nu nim hin den rof, Und feße in einem waz mir gefdhiht. Dwe herre!. fie lihen hute niht. So feß in einem vleiſchower, ‚und fob im day gewer,
Man welle in lofen motgen freu,
und heiz die fihen herzu
Pfenninge, daz wir kaufen wit.
omwe ! daz ich fo manchen trit Tu, beide naht, unde tac. Nu ge, und nim ſwaz Die werden mac; .
Und nim vleifh fur ein lot.
herre! uns wer ouch fewerf not. Sonim und zehove daz bette bret,
und uber hebe uns dorf bet. Herre! wir Durfen ouch falges wol,
daz enweiz ich wo ichs nemen fol,
— um
—& 93 wa
« Dar umbe feßet in felbes pfant,
daz lofe ich dir morgen fazehant. Herre! wir euhaben ouch niht brot.
So gedenke ih, owe herre got! Daz ir mich lange habt gewert,
unde ſprich, nim hin das ſwert, Und feß iz einem beden,
umb ſtruzel, und umb weften, Und verſlach niht waz man Dir gebe,
und ſprich: herre, Die wile ich Iche Wol weue ich im fin danken,
ee fulle gegen mir niht wanfen. So geh ich Danne ze hufe
. eines beteleres Elufe,
ft baz beraten den die min; In alſo herzelihem.pin, - Ich dahin ze kriechen ge,
waz bilfet dag ich da fle;
Yin beten daz ift feine,
Mit vreude ift ouch vil Eleine, Min amdaht die verfwindet gar,
wan ich getracht umb die lip nar, Und furbaz umb Die Eoft,
So twinget anderthalp mic) der vroft,
Wider in min iamers zelle. den tif heiz ich Deden fnelle,
Ob icht da fi Daz wir verzern,
und den (ip mit tamer nem, So wir danne geſezzen fin, Ich, und min armen Eindelin, Und darzu min arme meit, Die daz ezzen hat bereit, So hebet ſich ein bagen; die vromwe beginnet vragen; Mar zu uns Daz ezzen tuge? und wer iz ane trinken muge? So fprich ich zu ir gutlich zehant; vrowe, darumbe ſetzet in phant Die riſen min vil liebes trut. | So ſpricht fie: Die fiet umb Erut;
70
73
83
2
109.
108°
415
120
125
135
®
gb een
Das hantuch zu dem bade, Idoch geſchehe mir dar an kein an, Ich wolde diefen ſlogier, aber ſetzen umbe bier, Und tragen diſen doſen, wolt ir mir in ſchire loſen. Sim ia ich ſicherliche, wir werden ſchire alle riche, Suſt troſt ich ſie mit unmacht, untz daz bier wirdet bracht. Alſo han ich gelobet ie, ſint ich den orden ane vie, Mere denne zweinzic tar, Nu ſehet ob mir nicht grawes hae. Davon ſi entſprungen? Ich rat allen junger Mannen, wiben, unde meiden, daz ſie in lazen leiden Den orden, mit dem armut. wan ſwer dar in vert aue gut, Der vindet mancher hande not, daz im vil dezzer wer der tot; Er kan die jungen machen gra, und rouch umb die winbra, Er machet an vrowen liedhte vel, beide geriimpfen, unde gel. In dem orden weiz ich iamers vil, - Swer mir des niht gelouben wil, Der mus in mit armut verſuchen. Nicht wird mag ich in gefluchen, Wan das er fo muze varn dar in, So fan im nimmer wirs gefin, Das buchel hat ein ende, got uns zu himel fende.
-
Inhalt.
\ ®
ı\,
Kin Etudent Liebe die Sittſamkeit und Zucht über alles, ift daher den Frauen ganz befonders ergeben, und preift, mo er kann, ihre Tugens den und ihre Bortrefflichkeit. Er verliebt fih in eine Zrau, die durch Stand und Vermögen weit über ihm iſt; nach langem Zweifel beſchließt er, ihr feine Liebe zu erflären. Sie verhöhnt ihn zuerſt, wird aber fpäter durch feine Liebe gerührt, und nachdem fie mit ihrem Herzen Rath ges Halten, geſteht fie ihm ihre Gegenliebe. Ihe Gemahl begegnet dem Schü: ler einige Male, aid er eben von der Frau weg geht, und fragt fie jedes Mat, was der Schüler gewollt Habe? Anfangs gibt fie vor, er hätte ihr einen Brief (Recept) gegen Zahnfchmerzen gefchrichen ; fpäter : er babe fie vom Buften geheilt; als endlich der Mann immer größeren Verdacht fchöpft, und ihr zürnend dräut: führt fie ihn zu einem Waflereimer und fpricht: was ſiehſt du drin? Er antwortet : Dich und mich. Sie fagt: fange mich in dem Waffer ; der Mann antwortet: ich kann nicht. Da gibt ihm die Frau die Lehre: Er folle nichts glauben von dem, was er fieht, wenn er es nicht auch greifen kann. Der Mann wird Durch dies Gleichniß geäfft, wie lo mancher Mann jegiger Zeit, fett der Dichser Hinzu. Dad Ganze fchlieht mit dem Ausruf: Jeſus Chriſtus möge uns vor allem Leid bewahren.
Diefe Abenteuer ift weder gedrudt, noch handſchriftlich befannt-
Befonders zart ift des Schülers Lob der Frauen, fein Sefpräch mit der Liehften fein, und ihre Berathſſchlagung mit ihrem eigenen Herzen glüd» Jich erfunden , und vortrefflich Durchgeführe — Der Gedanke, daß eine Zrau in einer Liebesangelegenpeit ſich mit ihrem Herzen beredet herrſcht aber nicht in dieſer Abenteuer allein. In der Erzählung von der Heidin im Wiener Codex ift diefelbe Idee, nur nicht fo finnig und zart durchge⸗ führt, wie hier. Es ik wahrfcheintich, Daß vieleicht Conrad von Würzburg bei der Umarbeitung der Heidin (fiehe die Einleitung zur Abenteuer von der Heidin) diefen Gedanken hieher übertrug, und nach feiner Urt behan: delte. — Auffallend ift, daß in Diefer Märe mehrere franzöſiſche Worte vor kommen, denen bloß durch die Schreibart oder Endung ein deutfched Anı fehen gegeben wurde, als: chose, honnete u. ſ. w. was auf die Vermuthung führt, daß diefe Ubenteuer vielleicht die Umarbeitung einer älteren Preven⸗ jalifchen iR. Durch dieſe Behauptung ließe fih auch einiger Maßen der Con: tragt finnlicher und geifliger Liebe im Charakter ded Schülers erklären.
Noch ift beinertenswerth, daß die Brau fagt (Vers 431), fie habe der
Minne Buch gelefen. Sollten Dies etwa der Minne Regeln durch Everhard |
von Minden fein, weiche fih in der k. &. Hofbibliothet au Wien befinden?
Ein und vierzigfte, Abenteuer.
4
Dis buchel heizet vrowen liſt Der vil mancher wiſe iſt.
Wr ie horen ein hubſches m’(mer) von einem ftolgen f[huler? — " oo "Der hat, als ih verrichtet bin, .. 5 dar nad) gewendet finen fin, Das er reiner tugende- wielt, die er in fin herze vielk, Daz im us finem munde, _ Nie, zu keiner ſtunde, u 140 Entran ein unbeſnitens wort. > - er het ſich lan ze tode ermort, E ex fein unzucht het geſtift. vor vrevden recht als ein v Sgift, Vloch er fnode gefelefhaft, 15° wan er vorcht, daz er behaft, Ä Und fich verwurre in boefen fiten, daz er mıt untugenden wurde v’fniten. Wan mit den guten wirt man gut, ww und boefe bi Dem, der boflid tut. 20 Swo man vrowen ubel ſprach, W— Daz was ſines herzen ungemach, | Daz wider redet er immer \ und ſprach: man fol nımmer Ä Vrowen ubel fprehen, 25 Min herze mocht e brechen, Swen id) note ſulich Fofe, Iſt ir eine boſe,
—
50
5
45
50
55
68
So fint tufent, oder mer, den niht fo liep iſt als ie er, Die niht durch aller werlde gut, wolden velfchen iren mut, Und ie herze reine, Der vindet man niht eine. Swer den vrowen ubel fpriht, ' Mit dem han ich Feine phliht, 33 iſt ein ſchanden wernder ſit, er uneret ſich ſelbe damit, Wan wie fin alle vrowen kint, Tump ſiner herzen ſinne ſint, . 38 ſult daz ſunder ſpot, Swer vrowen eret, und minnet got, Daz die ende wirt gut, —X ubel im geſchieht, ſwer des niht tut.
Wir ſullen die vrowen eren,
und ir lop niht verſeren; Wan got mit ſinem wort, beſchuf Die engel Dort, Sulche genade er an uns begie, Daz er fie gap fur engel hie. ‚Mit zuchten ex fi Kafte, Selben er fi ſtrafte, Swen fin herze in valle neig, Gegen untugenden do wider treig Sinen ftolgen mut envollen, - Sin herze was unbemollen "Mit der untugende ham, man der tugent fam * Sewurzelt het fo fere Dar inne, daz zudt und ete, bluet uz ſines herzen gruft, daz was ſiner herzen (ſelden) guft. Der ſelbe ſtoltze ſchuler, von dem getichtet iſt ditz mer, Der was einer vrowen holt, davon herze ſmerzen dolt, Die was unmazen ſchone, und da bi ouch gar bone,
on 99° in Ouch was fle an geburt fo Ho, daz in-fere Dar ab zoch, 70 Da; er fines herzens gir, Mit rede niht torfte kunden ie, Eya! dacht er in dem herzen fin, torft ich reden den willen min, Sp muft mir forge wilder, . 76 Min vreude mufte zwifpilden, Ob min munt nu fpridhet icht, Sie fteht mir als lange niht, Day ich vol ende min wort, So fpri ich min finne Der toxt, 89 ch weis, fie ift fo tugentlich, | ‚ das fie niht verfmehet mid, Fe tugent dar zu twingent fie, Tut fie mir niht mer, daz fie doch te An minen wortern inne wirt; 5 Daz mir ir fip teuren birt, . Und waz min herze leides dolt, Davon, daz ich ie bin fo holt. Do gedacht er fidver Her wider: .. Sie ift ze hoch, und ich ze nider, 920 Ich hort ſagen, Day der viel, Der ze hoch ſtigen wil. | |
Er begunde aber her wider iehen: Iz iſt grozer dinch geſchehen, Wan ob daz geſchehe, 95° Swie fie mir fi ze wehe, . Doch wil ich Dar an niht versagen, en liebes herze wir ſchulleuſ wagen. Er dacht im aber: leider ‚ &node fint min kleider, 100 Darumb fie tieht verfmehet mid, day ih bin arm, und fie ift si. Wider fi felden er aber ſprach: Die gedanke die fint ſwach, Duem ich in. tes herzen ſchrin, 405 . 33 deut fie allez ſcharlach fin, 7 *
!
wen 100 seen
Wie ob-fty iren vrunden klaget, und ouch irem wirte ſaget, So mocht ich leben unde lip 110 verlieſen, durch daz reine wip. Nu hin, daz will ich allez wagen, wird ich. durch die ſchone erſlagen, . Doz ift niht ein groze not, | 0 . A} weiz doch wol, daz mic) D’tot FIT Immermer niht leben lat, darumbe wirt fin.vil gut rat. . Zwar dacht er: ih wil Darab an, _ 4 mag doch nimmer. fur fih ‚gan. | Wil ich niht von dem willen teten, - "120 daz mag mich mit. [handen weten; Darumbe ichz nimmer lazen wil, Ich han davon gehoret vil, Swar nad der. man mit ſtete rane, daz im ein teil gelanc, 125 Odb iz im niht allez werden fan; Ich wil uf den ſelben wan, Verfuchen min gelucke, wie ob min felde pflucke, Wir von ir troſtes ſteuren. 30 waz mir von der geheuren Geſchiht, des han ich mich vwegen. Ich mochte ſo lange ſwigenſ pflegen, Daz ich gar verturbe, 9 Oder vor leide ſturbe. 135 Bil ofte ein dine vertirbet, daz man niht enwirbet, Da von ich fie laze niht, Swaz halt mir da von geſchiht. Entwerf ich wider ir keuſche icht nu 140 Sim, was ſprichet ſie dar zu? u Min ſin der ift Dar an. ver ikf,: ch weis wol, daz Die gute wirt Zurnen, und mit tragen had. furwar fo wer mir verre bay 145 Daz ich begraben were, E ich ir hulde enpere.
ME wen ZOLN era
Fein fie it fo tugentfam, Sie. wirt mie nimmer darumbe gram, Solt fie mir triwe gelten | Mit untriwe und mit fhelten, Daran bet ich vil ſchire erſpurt, ' daz fie ein bofe ader rurt, Daz tun die ungeflachten. Sonen wold ih nimmer achten Des liebe, die ih han getragen Zu ir, und wolde ouch nummer Elagen, Da; mir ie wer worden kunt,
Des traf ich Dir niht rother munt .
Ettliche ih ein wile veift Mit worten allez duch liſt Daz ſie werde inne, wie des mannes ſinne, Sin mut, und vud fin herze ſte, Sulch triegen daz tut fanfte we. Ob ers mit teimen meine, ob fie der fi eine, - Das het ich fhire an ir vernumen, wer ich mit ie ze zede kumen. | Dar uf kan ich mich verftun, 2 Sirnt ich michs mer gemetet han. Vil liebes herze nu wis vro, | Ip mus recht welen fo, Ich wil reden, und wil ez wagen, folde ih zu tode werden erflagen. Er fad) eines morgens fru |
Die vrowen, und ſprach ir lieplichen zu:
Got gruz uch, vil liebe vrowen min! „des fulle wie alte vrolich ſin, Ich pruf wol uf.difen fpor, hie fur auch einer geftern vor." Dig war ir antwort Honfchaft vol. do dacht der fhuler: iz wil wol! . Des andern er niht vermeit, do er fle ſach, er was gereit ‚, Das er von dem houbt den hut * fieg vliegen, und ſprach: vrowe gut,
160
165
175
196
200
305
215
225
wma TOX ws
Das uch min engel gruze! - „Sie. mefte uns fieben fuze; Daz fint dri unde vier, die andern komen ſchier.“ Daz was aber ie antwort do. des dritten tages kom iz alſo, Daz er die vrowen aber ſach, Mit ſinem genze er ie su ſprach, Daz was Der. veowen gar unmer. "Sie ſprach: „fe Eomen nimmer her.” Wer, ſprach er, vrowe milde ? Sie ſprach: „die heiden wilde.”
Dar nady kurzlich aber geſchach, Day er ir zu mit gruze fprad. 7 Smelich fie ſich umbe East, unde ſprach zu der Diene „liebe, wart, Wer uns geuze, Dem Dante Du, Ich bin ein teil ze Franc darzu. Mir ift in dem houbet we, | Rede idy denne vil, fin wurde me.” „Ein ander mal iz aber quam, Das er fie gruzte inhonſam. Des het fie aber iren ſpot und ſprach: „daz iz uch nimmer got Bergelde, daz ie fo gruſſam fit, &o habt irs vor uch lange zit.” Mit Dem gehente was im wol, er ſprach: vrow tugent vol, Gwer den vogel vahen wil, der muz im firide wit _ Legen, daz ce fid) Dax inne ” Derwerre, und niht entrinne. Er darf guter finne wol; der ein ſulch tier vahen fol. Die wort fie in ie herze nam, und do fie an die herberg quam/ Sn Die kemenate L Gienge fie ein drate.
u 108 —
Ä il vafte He ſich Darinne
verflog, iren vliz mit fürne
Leget fie daruf, waz Diefe wort
Meinten, do fie het gehoert. Sie torte rechte fam ein Eint, als fie vrowen virwiß fint. Ir wart fo fwinde, und we darnach, Day fie zu dee diene ſprach: Vil liebe mine, lofe her; Sende uns nad) dem ſchuler, Der uns gruset fo gerne, Das ih von im lerne Ein dinch, dag ich je wizzen fol. Des Darf ich ug Der maze wol. Daz tet die dien mit willen gar, Sie giene nad im; er kome dar, Die veowe bie; in willefumen: fin. er ſprach: vrowe, waz durft ie min, Daz iwer tugent, und iwer zuht, von iwern genaden des gerucht, Daz ie nad) mir Habt geſant? und wer id) in dem vierden lant,
Ich wolde gerne fomen her;
Ich weiz wol iz fine fremde mer.
| D» ſprach die vrowen minnenclich:
Jwer wort Der wundert mid, Die fint fo ſeltzſen die ie ſpracht, da han ich fider uf gedacht, Waz ir Da mit meinet, -, daz ie mich des Hefcheinet ?” Er ſprach: ich weiz niht, waz ih hau Geret. Die vrowe wol getan Spread: „ir fagt von einem tier.” Er ſprach: en triwen day fit ir, Ih lege daruf minen fin,, - - - ſwo ich in der werlde bin, - Mit allem vliz ich zinge, wie ichz darzu bringe,
230 256 246
748
2% 25
260.
270
285
290
.. 295
"Day ih ud in der minne ſtricke
wurre, daz ich behabe den fid.- Drowe, fwen ud min ougen anfehen,
So mocht mir niht Tieb’ie geſcheen. Vor liebe fpielt Day herze min
In minem liebe, funder pin.
Iz wirt fo ganger vreuden vol,
Iz weiz wiht,. wie ez gebaren fol, Iz Ean nirgen beliben, - 3z wil vor liebe je kliben. Geloubet mir, daz ih ud fage; Die liebe, die ich zu ud) trage, Die mac kein herze gedenken niht, Menſchlich mut iz niht wol fpricht, Des ſult ie mich gemezen lan, Vrowe, daz ſtet uh wol an. Sie ſprach: „ia, ift daz die not? Der hochvart uberheb u got, Se habet erraten, ftiget herab!" Sulch antwort fie im in honfchaft gab: „Sint das ich, ez uch ſagen ſol, Swenne dem eſel iſt ze wol, So get er tantzen uf daz is. Ir ſult wizzen, wer er wis Er gieng lieber verre von dan; dem ſelben habt ir glich getan, Do ich uch gonde durch min zucht ze reden; nu habt ir mich verſucht. Daz ir ſucht, des vint it niht, Iwer rede iſt gar enwicht. Waz habt ie gewunnen dran? zit bezzer vor gelan. Het ir geſwigen, wizzet daz, Ir het min hulde licht deſter baz. Der vogel ſich ſelben truget, der von dem neſte vleugt
N
. Ze feu, der: wirt der Eindes fpil,
daz felbe ich uch gelichen wit.
Ihh hore wol, ir fit ein Eint,
des iwer wort ouch Eintlih ſint: de
VORER 105 u.
Ich bin ein kint, das it war, Darumbe ich kintlich gebar; 305 Die kint redent mer den die warheit; Swar zu ir kintlich ſinne ſie treit, Darnach ſtrebent ſie ſere; alſo muz ich immer mere, Vrowe, nach iwern hulden ſtreben. 310 die wile ich einen tak ſol leben. Swo die kint gevallen an, Mulich man ſie darab kan Gerichten, mit biten und mit vlehen, "5: mus nach irem willen gen. 515 Derfelben Eint ih eines bin, da; nimmer nieman minen fin ' Abgerihten tag, no naht. "- \ 4 tum, als ich han gedadtt. „Habt ie aber verntumen iht 320 wie Dem Einde da gefhint ?” Sprach die vrowe wol getan, „Swen fle niht yon Dem kriege lan, Man zuctigt fie darumb, alfo beide mil flegen und mit dro, 325 daz fie lieber ane pin, _ Mochten mit gemache fin.”
G, ſprach: liebe vrowe min, waz ich fi ſmerzen oder pin, Durch imern willen liden; u 350 darumb ich niht vermide, ' Ich trag uch immer holden mut. vrowe her, ſwie ie mit tut; In dem mute ich ſterben wil, 33 iſt mir ein wunnenſpil. 335 Ob durch iwern willen icht ungemaches mir geſchiht, Zu troſt han ich uch erkorn, Ich bin zu dienſt uch geborn, Immer al die wile ich han 340 von got daz loben, und ſwen ich dan
\ N
wen 200 sem
Sterbe, fo fol die fele min, ud undertan mit dienſt fir
In iener werlt, als ich hie den lip; Do ſprach daz wol gemachet wip:
— * ww .
Der dorn vil ſchoner roſen birt, | Des ſtechen doch vil fer fwirt, . Do vor fol ih mich hinten noch; | die galle wag je bitter doch, 350 Swaz man honigez daruf ſtreich; wer ſmiren wirt niht weich, Und allez, daz ir an get, Mir fur nichte enftet, Da von lazet under wegen, u. 7 und madet zu mir iwer fiegem Nicht mer; day ift niht not, daz uch iht beſwere der tot, Don funderlichen fanden, ‚und von grozen banden, 560 ' Die uf uch wirt gebunden, In vil Eurgen ſtunden.“ Sie dacht aber her wider und ſprach ouch ſider: Sim, was tziheſt du den man, 365 der dich mit teiwen fan Lieplihen teuten Doch ? \ Dem folit du fin Ionen noch Mit funderlien Dingen, und nad) finer minne ringen, 570 Und im Damit vergelten, daz du in Dicke ſchelten Gedachſt umb fin Eofe ? . Dar an wer du bofe, Und unverfunnen genuc, 375 wan er dir doch triwe truc. Nu voil ih umbe keren, ſin ſelde und gelucke meren, Und in bringen inne, | das ich in yon herzen minne.”
)
won 207 un
Daz geſchach; fie wolde Im lonen, nach ihr holde, Und im ertzeigen gunſt, daz lerte fie der minne kunſt, Das fie im bewiſte Ir liebe, und im gefeifte Sn ir herzen wol, als ein vrunt Dem andern ſol Des wart er ouch inne, In ſines herzen ſinne, Unde quam dar nach dar, und antwort ir zwar, Unde ſprach: vrowe tugentrich, Ir fult niht erkennen mich Fur einen glichſener, Iz fol mie fin unmer, Daz ich rede mit Dem munt, daz dem herzen. fi unfant, So enwerde ish nimmer forgen vri, „Od icht valihes da bi fl... | So liebes lip wart mir nie funt, Liebe get us Des herzen grunt, Alles valfıhes ane. Eya! fuje wol gefane, Mines herzen troſt, min keiſerin, laſt mich in iwern hulden fin. Sie ſprach: „ih gibe nit ein ber umb iwer rede; mich wundert fer, Daz ud der rede niht bevilht; Min vreuntfchaft fol uch weſen wilt, Ich Ean fin nicht verfwigen, ' Ir ſprechet, ie wellet frigen, Mit mir und welt niyt ab lan, Iwer wille muez fur-fih gan. ' 3% kan, Des geloubet mir, kriegens als vil als ir; Ich Eriege mit ud imme me, unde befehe,, weg Eriek fur ge.” Alfo fult irs niht verſtan, Spead er, vrowe wol getan,
R |
580
385
500
395
405
410
415
42)
425
40
445
450
455
never 108 um
Anders Eriegez id niht phlege ° wider ud, wan daz ich alfe wege
Mit vlize dar nach ringe, Daz.mır fo wol gelinge,
Daz ud) min dienft wol behage, " daz iſt min trachten alle tage. °
Vrow⸗ here, day iſt Der ftrit, - ' Den wil id haben zalfen zit. ° „Ihr fit ein. kluger fuchs, aleine - 33 ud wider mich. helfe Kleine, :
Sa bin ih ouch ze ſchule geweſen, und han der minnen buch gelefen, Swar ie hin welt, da pin id) vor , gewefen , ie fit ein rechter tor, Daz ir ud daz nemet an, Das muelid mac fur fih gar. Ir fult uch Der rede mazen, und mid fin fur bay erlagen, Ich wit fin nimmer horen. Ir went, ir fult mid) toren.” Kein torheit ſuch ih an ud niht, Ich weiz wol, daz min herze bricht Von bitterlicher quale; Mit der minnen ſtrale, Habt ir min herze troffen; die wunde ſtet noch offen, Die nimmer mac geheilen, Ir wollet mit mir teilen, mer minnenelichen lip, Noch troſta du mid ſelic wip, Wilt du, ich wirde wol geſunt, hilf roſen roter varwer munt! „Se kunt loſer rede genue, und wert ir virſtunt ats Eluc, Se verkert niht minen mut, da von’ wefet hoch gemut.”
Vom ih rede an valſchen lift, daz mir umb daz herze iſt, ‚Der rede wolt ich gefwigen, Moocht ir mir daz er kriegen, Das; id) Eufte zeiner ſtunt, JIwern zofen roten munt. Se waz het ih an ud) erfehen, E ich uch liez ein leit gefhehen, Ich liez ud villen unde ſchern. zwar welt ir fin niht enpern. „Uch wirt von mir ein bat bereit, Daz ud) Kerewet und wirt leit; „9 will ez minem wirte jagen, und wil fin niht verdagen. Vrowe darumbe tut, fwaz ir welt, Min herze ſich fere quet Nach ud, daz ich niht ange lebe, ob ich in fulchen leide ſtrebe
Die lenge, vrome, fo bin ich tot,
E id) lebte in fuldyer not. Wolt mir daz herze niht brechen, Ich wolde mid felbe erſtechen! Do daz gepruft Die vrowe gut, daz ſin herze und ouch ſin mut, Sir gantzeer liebe fo ſtete was, die liebe ſie in ir herze las,
Bnde bedachte gar ebene,
= Db er von dem lebene Durcdh ie willen queme, daz ir daz niht entzeme.
Sie ſprach: „get, daz iſt iwer feum, E da; min man her heimer kum.”
- Sie were gerne von im erloft.
er ſprach: id) kum niht ungetroft Von iwerñ genaden fuzzer lip.
do ſprach daz fhone klare wip: ‚Nu tut ein dinch, daz wol flat,
ande geht, ich wil nemen rat
470
480
485
490
505
510
515
520
525
550
’ NA 110 wer
Daruber zu dem herzen min,
vnd waz iz danne mage fin, Daz fag ih vch in Eurger vrift, ‘ als fiep min vreulich ere mir if.” Des wart er vro, und ſchiet von dan. Sazehant da quam Der man. Die vrowe gie ze rate, beide feu und fpate, Mit item herzen unde ranc mit der liebe, die fie twanc. Sie ſprach: „liebes herze min wa; dunket dich daz befte fin? Rat, wie ich gebare, daz id min ere beware ?” Ir herze antwortet ir des ſchire, und ſprach: wilt Du volgen mir,
‚So tuft du niht, wan Des er gert,
warn des ift ee wol wert, Dar zu foltu niht werden lag.
„wo mit hat er verdient day, Sprad Die vrowe, herze min!”
Do Bat er fmerzen unde pin, Durch dinen willen vil erliden,
den tot den het er niht vermiden; Sol er! in durch dich kieſen;
des fol er niht verliefen. Do fprad) Die vrowe wol getan:
- „wie flunt daz minen eren an? Mochte ich daz verwinden wie?” - do ſprach daz herze wider fie: Man fol durch vrundes liebe vil,”
als ich Dich verrichten wil, Wagen lip und ere; Noch hore ein ander lerer: Iſt er dir Holt fo wis im, fam Reinen vrowen daz ie zam. Die liebe felbe got gebot, die liebe ift fterfer denne der tot Sie fprady : „dus weift wol daz ich han, vil liebes herzs, einen man,,
⸗
1 WON IIIA rn
Der mir ift zu e gegeben; darumbe bedenke dich vil eben, a26 Das din rat daruber fi, | Day ich werde der eren wei.” Daz herze aber antwort ir vnd ſprach: gib Din ſchulde mir, Sprich: min herze mich darzu twauk, 540 Iz wil dar an minen danc, Ich muz im ſinen willen lan,
Sirnt ich im niht eeweren fan. N Sie ſprach: „ich wil volgen Dir, daz du haſt geraten mir. 245
Nu gibe mir herze die ſinne, daz man ſin niht werde inne,
Daz mir niht ein ungemach
da von entſte. Daz herze ſprach:
Din forge, die fin kleine, Aku dar umbe la mich eine -»
Sorgen, nu, und zailer vriſt. Ich kan wol ſo manchen liſt,
Daz iſt dem man enpfure, daz er Dar nad) geſpure, . 355
Day.des nie niht were geſchehen, a daz er mit ougen hete geſehen.
Sie ſprach: „liebes herze min, Ich tun durch den willen din,
Daz du in vreuden werdeſt geil, 560 und din wunden werden heil,
Die venus mit ir ftrale die ſchoz, Da von du quale
Lideſt alfo bitterlich, - dar umbe mus id) ecbarmen mi. 565
Ich han alrerſt empfunden, an dinen bittern wunden,
Waz ungemahes im wirt kunt,
"den die minne seht verwunt.“
58n
HR
590
605
ron 1123 X
Ss dem ſchuler ſande fie, Mit armen fie in umbe vie, Sie ſprach: „trut gefelle min, best fol der wille fin Din Er gen nach dines herzen gie, Swez du muten getarft an mir, Des wirft du williclich gewert. Sprid mir zu, des din herze gert.” "Do wart, als fie wolden, mit kuſſen kus vergolden, Lieplich von in beiden. wer mochte die geſcheiden, Die ſo holt ein ander ſint? die liebe ſtricket unde bint.
Waz im an lip oder an ſele geſchiht,
des enrucht ſie an im niht. In die kemenaten Sie gingen; waz fle taten - _ “ Dar inne do, da von wil ich Nicht furbaz fagen,wan Dazich ſprich, Daz ih neme eine ſolche flunt, fur rotes goldes tufend pfunt. Do fie ber u; folden gan, - do quam ir eliher man; Gr ſach vil wol den fchuler, unde vraget die vrowen, wer er wer, Und was er hete mit ir getan. In dem gaden? fie ſprach fam, ‚Sint ie daz wizzet gerne, er hat fur den zant fwerne Mir gefhriben einen brief.” alfo effet fie den gief. Sie ſprach: „fie tunt mie nimmer we, Jedoch muz er mir ſchriben me.”
2. einer andern ftunt geſchach, Daz er Den fehuler aber ſach U; der Eemenaten gan. Sim, waz hat der hie getan ?.
mn K13 arm
Spread er zu dem weibe, : daz dich der teufel ſchribez Mich dunket er ſchribe ein bofe. ſchrift, daz mie ſchande und ſchaden fift. „Zurne niht vil lieber man ”_ Sprach die vrowe wol getan; „Er bufte mie des huften, Dar umbe wir gen. muften.. An ein heimliche flat. wan den menſchen niht verlat Die ſueche, ſwenne ig ieman ſicht, So hilfet ſolche buze niht. ” Er tet.als ein gut man, unde lieg ig aber bın gan, Idoch begonde er brufen daz, und Der vrowen huten baz.
Eines tages kam er fur die tur, und ſach aber. gen da her fur Den ſchuler von dem wibe,
Er wold fie von dem libe
Haben getan vor zorne;
Du bift es Die verlorme,
Sprach er, fint ih niht enkan Die erleiden fremde man.
Ste fprady : herre waz ift die ſchult, daz du haft folshen ungedule ?
Er fprady: folt ich zurnen niht darumbe, daz,min ougen fiht,
Daz ich fo ofte Han funden beide, nu und ze andern fiunden
Bi die einen vremden man.
Uf min triwe, man fol mi han
Oð ich dirs vertruge,
Und dich niht ze ſluͤge;
Zwar ſwaz min ouge rechte er ſicht, daz weiz ich, unde gelouhe ſin niht.
Die vrowe gonde in effen wol; Uber einen zuber wazzers vol
| 8
610
615
‘625
630
645
650
655
wa 11 wen
J Furt ſie in, und ſtunt da bi.
„Wartä, war dar inne fi, Sprach Die veomwe ;* er fach da, Was Da wer, Des nam er war. Ge ſprach: ich fihe mich unde Did. Do fprady Die vrowe minnencli : „Grif dar, wart iz Dar icht.“ ex greif dar und ſprach: nem iz niht. „Mio iſt ienes geweſen lieber man, la mich geneſen; Unde geloube nimmer me waz da ſiheſt, du grifeſt iz e.“ Suſt wart geeffet der tumbe man, als noch mancher wirt getan.
Ditz buchel heizet vrowen lift,
von leide ſcheid uns Jeſus criſt.
—,
-.
“
— - .. ® e ur J —8 * .r + D B . .., x 024 * 7 . . » ' es F % D . . „” . N ’® .. ‘ 4 * rue, - . ‘ B s 1 . . . ii» ’ . . - „a .. . . . ‘ um‘.
u
.
82
. - . “ t / ⸗ “ D ‘ . 6 e 4 . . 2 ve.» D .. \ v “
: [3 ‘ı. . ’ D J “ . - 8 ⸗ . . ” S . 22 ’ . N‘, Dee Ks Br a ni ’ ." alte ff" .. . ke Ä ” r ‘ . ! ur
.
Ein Hund, son feinem Herrn verſtoßen, von Hunger gequält, iR dem Tode nahe; eine fröhlich fingende Lerche, der er fein Elend Mast, . beſchließt ihn gu retten. Sie ſieht ein Kind, welches Speiſe trägt. Sie äfft das Kind, indem fie ſich gelähmt ſtellt, flattert fo lange vor demſel⸗ ben, bis diefed , überwältigt von der Begierde den Vogel zu fangen, die Speifen niederfielt, und der Lerche in eine Schlucht nach eilt; da fliegt die Lerche fort. Indeß hat der Hund die Speiſe verzehrt; dee Hund ver langt aun ,.die Lerche ſoll⸗ ihtz auch durch einen Echwank nergnügen ; fie führt ihn auf das Dach einee Dreſchtenne, in Welcher zwei KRabiräpfe dreſchen, ſetzt ſich auf des einen, dann auf des andern Baupt; jedesmal fylägt ber eine den andern auf den Kopf, auf deifen Glatze er bie Lerche fieht. Darüber entjweien und prügeln fich Beide; vor Lachen fällt der Hund vom Dach zwiſchen die Dreſcher, Diefe prügeln nun den Hund, welcher mit genauer Noth entfümmt. Nun verlangt der Hund, die Lerche möge ihm einen Arzt hohlen. Sie fliegt fort und bringt einen Wolf; wie . der Hund dieſen ſieht, vergißt er feine Schmerzen und läuft Davon. Zu legt dee Wunſch: fo fol allen geſchehen, die aus Gemägtichteit oder Ziererei fich Frank fielen.
Diele Gabel iß weder im Drug noch Handfchriftiich Sefannt.
=— om Tr — —— — —
Zwei und vierzigſte Abenteuer.
Dis buchel heizet des hundes not Der nach was von hunger tot
Ein hunt der lag in grozer not, von hunger was er vil nach wer . Do ſanc ein leriche, . ' harte wunneneliche, Ob (er) im alfo ſchone, in einem ſuzen Done; Do der Hunt das geſach, zu Der lerihen ee do ſprach: Wol dich du Eleines vogelin, daz du vro macht geſin, Daz du ſo ſuze ſinges, und dich alſo hoch ſwinges, Und alſo ſere vreweſt dich, leider nu enweiz ich Wes ich mich vrewen ſol, min herze iſt ungenaden vol, Mich hat min meiſter uzgeſlagen, und ich enkan der ſpiſe niht eriagen, Ich kan ir ouch niht erwerben, dez mus ich hungers ſterben. Die Lerche gehorte daz, Sie vlouc hin naher baz,
Sierres: „owe, du viel armer hunt,
mir din kumber worden kunt, Und woldeſt du mirs wizzen dane, fo wold ich lazzen minen ſanc, |
*
15
20
25
55
55
65°
Und wolde fügen an der ftat Fu u
daz Du wol wurdcſt fat.” Wo mit, vrowe, fpradh er? Sie ſprach: „dort geht ein Fint her,
Das ſold dem pfluge.zeffen tragen.
nu merfe waz ich Die wil ſagen;
Ihh ſchaffe, day iz nider leit
die fpife , Die es uf im treit, Da mit leitte ih iz hin dan, da; iz dich niht gefehen kan,
‚Des nim du vil gut wat,
und heb Dich Dar,
Tim den Eefe und das brot, a und, büze Dines hungers nol.”. . .
Gerne, vrowe, fprady der bunt. do quam an derfelben ftunt
Ein kint gegangen und teuc brot und Dar zu keſe genuc;
| Die lerche faz im an Dem wege,
fie begunde fpeher fure pllege, J Und wunderlicher ſite, da efte ſie daz kint mitte; Sie begunde ſwinde ze loufen vor dem kinde. As ie daz kint wart gewar, do hub ez fi) Dar, Und wolde Die lerche eriagen, da begonde fie veder flagen In alle der gebere, alsıob ir ein vitich ab were, Und fie niht mochte gevliegen, do wolde fie daz kint betriegen, Daz greif ie Dide nahen, Sie lie; fih Doch. niht vahen,
. 3 greif dicke, do fle ſaz,
fo vlouc fle aber furbaz; -
. "Das kint dachte in finen mut,
Min. arbeit ift ze nihte gut, Sint ih alfo fwere trage, Sp enkan ich den vogel niht driagen.
119 vo
Min arbeit, die if gar enwipt,. Trug ich alfo fwere niht, - 70
So gevienge ich den vogel wo.
Iz tet recht als ein kint fol,
Und legt nider day iz true, R Iz ift noch wenic ieman alfo klne, | Der einen vogel alfo fehe, u 75
Iz enmocht im wol geſchehen, Ich geſwiege danne umb ein kint den vogel alſo liep ſint. Day kint legt ſin tuch nider, 2* und Hub ſich hin wider, 80 Und wolt die lerchen vahen, da kont ig ir niht ergahen,- -- -, Sie leitet iz von dem wege, In einer furch fliege, An einen grunt; 85. uf hup fid) der arme Hunt, Zu dem tudhe ex geſleich, J do lag ein keſe, der was weiß, Und guter eyer. vier, V die gaz er harte ſchier, 90 Ungeſchelt und ungeſniten, J er begunde der lerchen gutes biten Als er den keſe und die eyer gaz; do ſucht er aber furbag,
Biz ers brot her vor gewan, .. . . 08 daz nam er und hub fidy von Dan, Bi dem wege in ein forn. Pr
alſo hat ditz Eint-fin ſpiſe verlorn.
22
Der hunt het vil gut gemach.
do ſich die lerch des verſach, 100 Daz er wol were ſat,
ſie want ſich uf an der ſtat In die lufte, unde ſanc
daz ir ſtimme lute erklanc. Daz kint ir nach ſach
Jemmerlich unde ſprach:
PR 105
110
115
130
140
- . 120 ons c
Owe du kleines vogelin,“ daz / du immer unfelie muzeſt ſin, Haſt du mich ſuſt betrogen, und biſt nu dinen wek gevlogen, Zwar muſt ich mich an dir rechen, Ich wolde dir uz brecen Al din gevider! daz kint hup ſich hin wider, Und vant fin tudy Tere, des wart fin mut vil fivere;
‚Day kint weinte und hup ſich zehant
Sn heim, do iz fin muter vant. Ob daz kint iht wurde geflagen Dar ab’enkan ih uch niht gefagen ,
Ich ſage uch von dem hunde wol,
Der was gantzer vreuden vol.
D. lerche stone alzehant do ſie den hunt ligen vant,
Sie ſprach: „gefelle wie gehabft du dih 2”
eya, vrowe, da bin ich Aller vreuden vol, : Mie wart nie me fo wol. Er ſprach, herzen liebe vrowe min, Mocht ig mit imerm willen fin, Umb ein dinc’wold ih ud biten⸗ - and wurde mie do geholfen mite, So fur ih immer defter baz. die lerche ſprach: „was ift dag?” >
Fru habt ie Dicke vernumen,
als iz her ift befumen: Wer fat ift, der ift gerne vro, alfo tet der bunt do.
E. ſprach: got weiz wol,
min herze iſt gantzer vreuden vol,
Und daz vreuden unſanft enbir, vrowe min‘, nu helfet mir,
&“
mn. LEE mem
Mit ecſlicher fahe, . ’ - Day ich ein wenic gelache. Sie ſprach: „day mac dir wol gefbehen, ” und wilt du genglichen gefehen, So ſtand uf und hebe dich dan, dort dreſchen zwene kalwe man, In einer ſchuhen hie bi, Sint du gemlich wilt fin, So wil ich fugen an der ſtat, daz du lachenſ wirdeſt far,” Die lerche vlouc vor, Der hunt volget irem ſpor, Sie begonden ſere gahen, biz fie die ſchuhen ſahen. Die lerche ſprach dem hunde gu: Ich wil Die Tagen, war Du tu; Du folk vil ſtille ſwigen, und Auf die Schuhen fligen, Luge durch daz dach hin in, So wil ich dir daz herze din Wol ervreuen an der ſtunt.“ Genade, vrowe, ſprach der hunt.
Dem hunde was ze verte ger. uf die ſchuhen ſteick her, Dorbet er vil gut gemach, uber dem tenne was daz dach Durchel gebrochen , Daz er alles daz wol fa, - Daz in der fhunen geſchach. do quam er in gekrochen, Do ftunden zwene inne, mit body dertigem finne, Den waren beiden houbet groz, hares unde houben blos. Do quam daz fleine vogelin, gebrochen durch den zun hin m, Dem einen I; an die kalwen ſaz, “Der ander, der erſach day,
⸗
148
150
155
160
165
170
175
180
190
195
200
205
2:0
‚215
220